LASST BLUMEN MORDEN. Peter Jokiel
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„Ich glaube ein Salat wird mir heute genügen. Oder vielleicht irgendwas Leichtes, aber viel kriege ich echt nicht runter.“ gab mir meine Frau zur Antwort.
„Kein Problem, Rene und ich machen das schon.“, ich gab meiner Frau einen Kuss und machte mich mit meinem Sohn auf zu unserem Lieblingsitaliener.
„Ich lasse Spenser bei dir. Nach dem Essen dreh ich mit ihm eine Runde.“ sagte ich noch kurz, und schon war ich mit Rene aus der Tür.
Wir haben Spenser seit einem halben Jahr, und er ist ein Bild von einem Schäferhund. Er macht seinen Ruf als Wachhund alle Ehre.
Obwohl Spenser erst ein gutes Jahr alt ist, bringt er schon gut 30 kg auf die Waage bei einer Schulterhöhe von gut 50 cm. Da Spenser von unserer Hundestaffel ausgebildet wurde, hört er nicht nur aufs Wort, er ist auch überaus wachsam und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Leider war er bei der Schussprüfung der Hundestaffel durchgefallen, so dass er dringend ein neues Zuhause brauchte. Eigentlich gehörte er ja Rene, denn sein Patenonkel Dominik hatte Spenser ihm zum Geburtstag geschenkt. Aber in Wirklichkeit wussten wir alle, dass dieser Hund einfach zu uns gehörte.
Salvatore hat ein Lokal am Marienberg und ist unser Stammitaliener. Zwar ist der Weg nicht weit entfernt von unserem Haus, da ich aber das Essen noch warm nach Hause bringen wollte, nahm ich den Wagen.
Als ich mit Rene die Tür zum Lokal öffnete, gab es natürlich ein großes Hallo. Salvatore stand hinter dem Tresen und sah mich und Rene sofort beim Reinkommen. Er kam uns entgegen und hob Rene erst mal in die Luft.
Mein Sohn lachte laut auf, und Salvatore fragte mich gleich nach Gaby. Nachdem ich ihm versicherte, dass meine Frau nur unpässlich war, aber ansonsten wohlauf, fragte er mich nach unseren Wünschen.
Bei Rene und mir war das ziemlich einfach, mein Sohn wollte immer Salamipizza und ich bestellte Tortellini überbacken in Steinpilzsoße. Natürlich bestellte ich dazu einen großen Salat und dreimal Tiramisu. Ich wollte Gaby noch etwas mitbringen, wusste nur nicht, was sie vertragen würde oder wonach ihr war. Sie wusste es ja selber nicht.
Aber dass sie später ebenfalls noch Hunger kriegen würde, war auf jeden Fall klar.
Aber Salvatore war nicht nur unser Lieblingsitaliener, er war auch dreifacher Vater und wusste genau, welche Momente seine Frau in der Schwangerschaft mitmachte. So überraschte er uns mit einem Gericht, das er, wie er sagte, immer seiner Frau Maria gekocht hat und seiner Meinung nach, das beste Rezept für schwangere Frauen sei.
Er verriet uns aber nicht, was es war, und so ließen wir uns eben überraschen.
Nach einem kleinen Plausch über Gott und die Welt und einem Grappa, war das Essen fertig, und wir fuhren mit zwei großen Tüten voll mit Essen und einer riesigen Salamipizza nach Hause. Kaum zu Hause angekommen, öffnete uns Gaby auch schon die Tür und fragte neugierig, was wir denn alles haben.
Den Tüten nach zu urteilen hätten wir auf jeden Fall die Nachbarn auch noch einladen können.
Als ich anfing auf dem Esstisch alles auszupacken, war die Übelkeit von meiner Frau auch gleich wieder verflogen und sie holte sich gleich einen Teller. Das Gericht, das ihr Salvatore gekocht hatte ließ aber einem wirklich das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Er hatte für sie Spaghetti mit Muscheln in einer Knoblauchsoße gemacht, die einfach himmlisch war. So aßen wir zusammen, und Gaby sagte, dass sie mich heute bereits im Regionalfernsehen gesehen hat.
Na ja, bei Mord ist das Fernsehen mittlerweile immer vor Ort.
Bei der morgigen Pressekonferenz wird bestimmt auch der eine oder andere überregionale Fernsehsender mit dabei sein. Hat mich eigentlich gewundert, dass heute Mittag noch keiner von denen da war. Allerdings können die auch nie so schnell vor Ort sein, wie eben ein Lokalsender. Dementsprechend ist deren Berichterstattung dann meist auch von einer anderen Qualität.
Nach dem mehr als üppigen Essen waren wir nicht nur satt, sondern Gaby hatte nicht mehr die Spur von Übelkeit. Salvatore war eben ein begnadeter Koch.
Wie versprochen, ging ich mit Spenser noch eine Runde am Marienberg spazieren. Obwohl es dunkel und wirklich eiskalt war, machte ein Spaziergang mit unserem Hund wirklich Spaß.
Aber nach einer Stunde hatte ich dann auch genug und wir gingen wieder nach Hause. Noch eine Stunde später war es schon wieder Schlafenszeit für Rene. Also ab ins Badezimmer und ab ins Bett. Nach einer kleinen Gutenachtgeschichte schlief er mit einem Lächeln ein, und ich ging leise aus dem Kinderzimmer.
Gaby war im Wohnzimmer und sah gerade die Nachrichten im Fernsehen, mit meiner Portion Tiramisu in der Hand. Soviel zu,
„Ich kriege gar nichts runter „.
Aber ich konnte ihr ja sowieso nicht böse sein. Ich hoffte nur, dass sie mir noch ein kleines Stück vom Nachtisch übriglassen würde.
Natürlich wurde ich jetzt wieder ausgequetscht und musste meiner Frau alles haarklein erzählen, was eben in den Nachrichten noch nicht erwähnt wurde.
Als ich mit meinem Bericht fertig war, fragte sie mich nur, ob ich es nicht doch bereute nicht zur Mordkommission gewechselt zu haben.
Was ich aber vehement verneinte.
So gut es jedenfalls ging.
Nein, ich hatte mich entschieden, und das war gut so.
Jedenfalls war ich, im Moment, mit meiner Situation ganz zufrieden. Mehr oder weniger.
Am nächsten Tag war ich zeitig auf den Beinen und der erste im Büro, zumindest in der Presseabteilung. Andreas war ebenfalls schon da, sein Wagen stand auf seinem Parkplatz.
Ich rief ihn kurz an und lud ihn zum Frühstück in unsere Kantine ein, um unser weiteres Vorgehen, bzw. welche Informationen wollten oder mussten wir der Presse mitteilen, zu besprechen. Da Frau Schlagmann, und auch sonst noch keiner von seinem Team schon so früh zum Dienst erschien, waren wir ungestört.
Bei Kaffee und Eier mit Speck berichtete mir Andreas was er gestern noch so herausgefunden hatte.
„Nachdem wir gestern noch bei der Arbeitsstätte von Frau Lorentzer waren, ergibt sich momentan folgendes Bild. Das Opfer war im wahrsten Sinne des Wortes eine alte Jungfer. Wie Frau Schlagmann schon recherchierte hatte sie keine Freunde, keine Verwandten und keine sonstigen Bekanntschaften. Das gleiche sagten auch schon die Nachbarn. Sie ging jedem aus dem Weg und lebte allein mit ihren beiden Katzen. Alle unsere Befragten sagten, dass sie alles andere als ein Menschenfreund war. In ihrer Firma war sie ebenfalls nicht gerade sehr beliebt. Sie arbeitete als Lektorin bei einem Verlag und bearbeitete die eingehenden Manuskripte. Wirklich keiner wollte was mit ihr zu tun haben, weder die Kollegen noch irgendwelche Nachbarn oder sonst wer.
Darum hat es auch eine Kollegin am Empfang des Verlages regelrecht verwundert, dass gestern ein Bote einen riesigen Blumenstrauß für Frau Lorentzer hatte abgeben wollen. Da sie aber gestern nicht im Verlag war, gab die Kollegin dem Boten die Adresse von Frau Lorentzer. Tja, wie es aussieht war das unser Mörder.
Leider konnte die Kollegin am Empfang den Boten nicht wirklich gut beschreiben, außer dem Blumenstrauß und einer Baseballmütze sah sie von dem Kerl nicht viel. Ich