Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja. Andreas Goeschel

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Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja - Andreas Goeschel

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      Vorwort meiner Mutter, Anita Friedel

      Ja, es ist, für mich als Mutter, nicht so einfach, ein Vorwort zu diesem Buch zu erstellen. Da ich aber selbst gereist bin, in Thailand, Marokko, Tunesien, der Türkei gewesen und, mit achtzig Jahren noch nach Kenia geflogen bin, habe ich für die Unternehmungen meines Sohnes volles Verständnis.

      Ich allerdings habe meine Reisen immer gebucht, so hielt sich der Kontakt zur Bevölkerung der jeweiligen Länder in Grenzen. Aber bei all meinen Aufenthalten bin ich immer wieder von der Freundlichkeit der Menschen dort überrascht worden.

      Ich glaube, daß der Deutsche viel daraus lernen könnte und seine, oft überhebliche Art unterlassen sollte.

      Was nun die Reisen meines Sohnes betrifft, so war ich schon etwas in Sorge, da er mit seinem Freund, dem Andreas, einige waghalsige Touren unternommen hatte. Aber davon lesen Sie selbst. Ich hoffte immer auf seinen Schutzengel, der ihn bisher (also schon über fünfzig Jahre) behütet hat. Aber wenn er mal ein Ziel vor Augen hat, so hat er es bisher immer erreicht. Von früher Jugend an, ohne elterliche Unterstützung und mit eisernem Fleiß. Da wurden Boote gebaut, Eissegelschlitten konstruiert, Motorräder aus Schrott zusammengebaut. Später dann war da die Sache mit dem Flugzeug, oder die Segelfahrt nach England…

      Können Sie sich vorstellen, wieviel Ängste ich ausgestanden habe? Aber die Liebe einer Mutter ist grenzenlos.

      Anita Friedel, Winter 2006

      Gedanken meiner Frau

      Ich halte es für Vorbestimmung, meinen Mann vor einigen Jahren kennengelernt und vom Fleck weg geheiratet zu haben. Es ist ein Abenteuer, sich auf jemanden einzulassen. Der gemeinsame Lebensweg gleicht einer Entdeckungsreise. Erste Eindrücke, Sympathie, das erste Verliebtsein, romantisch verklärter Blick, Enttäuschung, überraschende Wendungen, Erkenntnis, Erkennen, Begreifen, Annehmen, Ankommen. Wie auf Reisen.

      So kam es, wie es kommen mußte: Unsere Hochzeitsreise ging nach Indien.

      Und Andi nahmen wir einfach mit…

      Daniela Friedel

      Erste Reise

      von INDIEN nach DEUTSCHLAND

      Mit Enfield-Diesel-Motorrädern.

      Welche erst noch zu besorgen wären ...

      Ideen und Vorbereitung!

      Immer steht am Anfang die Idee. Das Wort mit seiner unbedingten Macht. Das war bei den Unternehmungen von Thor Hayerdahl genauso wie bei Amundsens großartigen Expeditionen.

      Oder auch im Kleinen, als der Michael Holzach wochenlang mit seinem Hund Feldmann zu Fuß und ohne Geld längs durch Deutschland wanderte.

      Viele andere Menschen, die manchmal -oder auch gar für ihre Lebenszeit- die ausgetretenen Wege der Allgemeinheit verlassen, weil sie sich anderer Bestimmung fühlen, sind Beispiele für die Kraft von Ideen. Wenn man selber unterwegs ist, lernt man viele dieser Spielarten kennen. Die Geschichten die publiziert werden, sind natürlich nur ein klitzekleines, armseliges Quäntchen der tatsächlichen Geschehnisse von Quermachern unterschiedlichster Couleur um uns herum. Ideen, ja, Ideologien sind immer der Auslöser für solche Sachen. Dieser Begriff stößt viele Leutchen ab, da sie der Ideologie verfallen sind, keiner zu folgen.

      Sie wähnen sich lediglich als Huldiger der Ideologie der unbegrenzten Freiheit, der Unabhängigkeit. Oft stinkt solche moderne Freiheit ein bißchen doll nach Unverbindlichkeit. Der Geruch der weiten Welt haftet ihr kaum an.

      Und gar nicht so selten verläuft sich das Leben in unseren hastigen Gesellschaften im Nebengleis von:

      -Man könnte… man müßte… und irgendwann mal-

      Vielleicht ist es ja doch die Hauptstrecke.

      Jedoch kann das banale Wissen über Taten und von Machern andere Menschen infizieren. Infizieren mit dem Bazillus der Kraft des eigenen Lebens, der eigenen Gedanken, der eigenen möglichen Wege.

      Wege, die das Leben anders schmecken lassen. Die lebenslangen Nachgeschmack bescheren, die Blut in Schilderungen bringen, denen dann viele Echos nachhallen. Die das Leben verändern.

      Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.

      Der konkrete Einfall für dieses Unternehmen stammte diesmal ursprünglich von Lutz. Komischerweise war ein Motorrad der Auslöser. Gesprochen hatten wir schon des öfteren über ein Motorrad, welches uns allerdings nur vom Hörensagen bekannt war:

      „Royal Enfield.“

      Welch ein Name! Das Motorrad selber hatte sicherlich nichts Königliches an sich. Wir wußten, daß sich ein leichter Traktorencharakter bei diesen Maschinen nicht übersehen ließ.

      Die Fabrikation hatte nämlich eine steinalte englische Lizenz zur Grundlage.

      Doch diese Konstruktionspläne aus den sechziger Jahren, waren immer noch gut genug, um in Indien diese Motorräder zu bauen.

      Das Außergewöhnliche daran, war die einfache, robuste Technik und die unterschiedliche Motorisierung. Ein Teil dieser Maschinen wurde tatsächlich mit Dieselmotoren ausgerüstet! Und alles war ziemlich handgeschnitzt.

      Eigentlich gibt es bisher wohl nur ein Serien-Motorrad mit einem Dieselmotor.

      Diese Royal-Enfield-Diesel, auch zuweilen „Taurus“ genannt. Taurus - das ist der Stier! Dieser Stier hatte die Kraft von sechs Pferden und einem Pony. Sechskommafünf PS.

      Und so ein Motorrad hätte Lutz gerne gehabt.

      Zeitschriften, oder Internet, hatten unter gebrauchten Motorrädern nie diese Dieselmotorräder im Angebot.

      Neue, von Händlern importierte Maschinen kosteten so etwa siebentausend Mark. Und in ganz Deutschland soll es zu diesem Zeitpunkt etwa einhundert dieser Gefährte gegeben haben.

      Wieviel auch immer.

      Lutz wollte auch so eine haben.

      Eigentlich sollten es besser zwei dieser Gefährte mehr werden, auch wenn unsere Straßen schon voll genug waren.

      Doch bis dahin noch ein langer Weg. Eigentlich zwei Wege. Einmal hin und dann.., naja, das kommt noch...

      Eines Abends, es muß so im November 2000 gewesen sein, saß Lutz bei mir Zuhause in der Küche und aus einer Laune heraus sagte er, in einen Nebensatz gebettet:

      „...ich werde einfach nach Indien fliegen, mir da eine gebrauchte Diesel - Enfield kaufen. Die kann ja so teuer nich sein. Und dann versuche ich damit nach Deutschland zurück zu kommen. Immer grade aus, die Straße lang.., Kling klong.“

      Hier in der Gegend sei es ihm ma wieder zu eng, er müsse raus aus dem Muff, ma was anderes machen bla bla bla...

      Er hatte provokant erwartet, daß ich abwinken würde, ihn als Spinner bezeichnen würde.

      Doch ich fühlte augenblicklich Interesse. Ich hatte es im Augenblick des Verstehens nicht verworfen, nein, mein Freund rannte offene Türen ein. Es klang gut für mich, sogar sehr gut.

      Meine

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