Please insert coin. Valuta Tomas

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dahin werde ich mich aber wehren.« Ava hebt den Kopf, streckt sich in ihrer Haltung und spricht sich selbst Mut zu. Sie wird das packen – irgendwie.

      ***

      Auf dem Weg aus dem Haus, sieht sie die Doktorin auf der Veranda stehen. Rauchend. Diese blickt zu ihrer Mitbewohnerin zurück, drückt die Zigarette im Aschenbecher aus und folgt ihr mit einem Mal. Ava bleibt stehen und schaut sie fragend an.

      »Wieso folgen Sie mir?«

      »Sie wollen doch einkaufen, oder? Ich begleite Sie.«

      »Wieso machen Sie das? Ich habe Sie nicht darum gebeten.«

      »Kennen Sie sich hier aus? Wissen Sie wo Sie hinmüssen?« Ava verengt die Augen.

      »Nein, aber mein Navi funktioniert einwandfrei.«

       Eine glatte Lüge, aber das muss diese Ziege ja nicht wissen.

      Beiläufig winkt Miss Jercy ab.

      »Mit einem Navi lernen Sie aber nichts von mir. Schließlich wollen Sie ein Buch über mich schreiben.« Verdattert schaut Ava die Doktorin an.

       Was hat das Einkaufen denn nun mit dem Buch zu tun?

      Ohne so richtig auf eine Aufforderung oder Einladung zu warten, steigt Nora in Avas Wagen und setzt sich auf die Beifahrerseite. Verdattert bleibt Ava stehen und glaubt nicht so recht was sie da sieht. Die Doktorin verhält sich, als wenn sie Ava schon seit ewigen Zeiten kennen würde und somit alles nutzen kann, was der Journalistin gehört.

      »Na kommen Sie, Hoke. Ich warte«, ruft Nora aus dem Wagen heraus und klopft auf den Fahrersitz.

       Sagte sie gestern nicht irgendetwas von Respekt dem Eigentum anderer Menschen gegenüber?

      »Sie müssten dann aber hinten sitzen, Miss Daisy«, kontert Ava und steigt ein. Sie wirft der Doktorin einen flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel zu. Diese scheint die Aussage allerdings zu ignorieren. Es kommt keine Regung von ihr. Stattdessen blickt sie sich im Wagen um, als wenn sie noch nie in solch einer Blechbüchse gesessen hätte. Interessiert schaut sie sich um, bis Ava beginnt das Navi einzustellen.

      »Lassen Sie das. Das brauchen Sie nicht«, wedelt Nora hektisch mit einer Hand herum und fuchtelt dann nach vorne.

      »Na los, fahren Sie.«

      ***

      Nach fast zwei Stunden Fahrt und exakten Angaben der Richtungen von Nora, parkt Ava den Wagen in Helena am Straßenrand. Selbstsicher steigt die Doktorin aus, obwohl Ava das nicht ganz versteht. Im ganzen Umkreis kann sie kein Lebensmittelgeschäft sehen, nichts. Tankstelle, Spirituosenladen, Elektrowaren und andere Geschäfte für das tägliche Leben, aber keine Lebensmittel.

       Vielleicht fehlen der guten Frau ja doch einige Schrauben und ihr ist das bis heute nicht aufgefallen.

      Kichernd steigt Ava aus und folgt der Doktorin. Diese steht an einer Bushaltestelle und schaut sich interessiert um.

      Schweigend stellt sich Ava neben sie und jongliert noch ein klein wenig mit ihren Gedanken. Als ein Bus vorfährt, sich rauschend die Türen öffnen und die Doktorin einsteigt, klappt Avas Kinn herunter. Verwirrt schaut sie zwischen dem Bus und ihrem Wagen hin und her.

      »Zweimal«, hört sie die Doktorin mit dem Busfahrer sprechen. Geld klimpert.

       Sie bezahlt für mich? Wieso macht sie das? Und wieso sollen wir jetzt mit dem Bus fahren? Hallo?

      »Na kommen Sie. Oder wollen Sie Wurzeln schlagen?« Ergeben verwirft Ava jeglichen weiteren Gedanken, steigt ein und folgt der Doktorin. Die Psychiaterin scheint sich mit der Wahl des Sitzplatzes unschlüssig zu sein. Sie schaut sich tatsächlich suchend um, bis sie ganz zum Ende geht und in der hintersten Reihe Platz nimmt.

      »Kommen Sie her.« Wieder klopft die Doktorin auf die Sitzfläche neben sich. Ava kommt sich allmählich wie ein Kleinkind vor, folgt aber dennoch den Anweisungen. Was soll sie auch anderes machen?

       Wieso ist sie eigentlich plötzlich so freundlich? Haben meine Worte von vorhin etwas bei ihr bewirkt?

      Die Doktorin neigt sich leicht zu Ava hinüber. Skeptisch beobachtet die junge Frau dies.

      »Was sehen Sie?«, flüstert Nora, als wenn es niemand anderes hören dürfte. Ava legt die Stirn in Falten, schaut kurz nach vorne durch den Bus und dann zu der Doktorin zurück.

      »Nichts Ungewöhnliches. Wieso, was sollte ich denn sehen?« Prüfend betrachtet Nora Ava. Sie scheint in der jungen Frau etwas zu suchen.

      »Ok, stehen Sie auf, gehen Sie nach vorne zum Anfang des Busses, kehren zu mir zurück und schauen sich währenddessen um. Laufen Sie aber nicht so schnell. Lassen Sie sich Zeit.« Verdattert schaut Ava die Doktorin an.

      »Wieso soll ich das machen? Was bringt mir das?«

      »Na los, machen Sie schon. Ich werde Sie dann schon noch aufklären. Los los.« Wieder wedelt die Doktorin mit einer Hand in der Luft herum.

      Auch wenn Ava keineswegs weiß worauf das hinauslaufen soll, steht sie vom Platz auf und folgt den Anweisungen der Doktorin. Sie geht zum Anfang des Busses, dreht um, kehrt zurück und schaut sich währenddessen um.

      »Und? Was haben Sie gesehen?«, flüstert die Doktorin, als sich Ava wieder neben Sie setzt. Die Journalistin blickt noch einmal durch den Bus und zieht die Schultern hoch.

      »Nichts. Nichts was meine Aufmerksamkeit erregen könnte.« Ohne jegliche Regung betrachtet die Doktorin Ava und zeigt dann nach vorne.

      »Nochmal.«

      »Was? Wieso? Was soll das?«

      »Na los, nochmal.« Noras Hand wedelt schon wieder in der Luft herum.

      »Nein, die Leute halten mich doch für bescheuert, wenn ich grundlos Runden im Bus drehe und sie ganz nebenbei auch noch angaffe.« Interessiert schaut die Doktorin Ava an.

      »Aha, es interessiert Sie also was die Menschen über Sie denken?« Mit hochgezogener Augenbraue nimmt Ava den Kopf zurück.

      »Natürlich interessiert mich das.« Nora lehnt sich zu ihr hinüber. Prüfend betrachtet sie die jüngere Frau.

      »Und weshalb interessiert es Sie was andere Menschen über Sie denken?« Als wenn sie die Frage nicht richtig verstehen würde, weil diese in ihren Augen völlig überflüssig ist, zieht Ava die Schultern erneut hoch.

      »Weshalb sollte es mich auch nicht interessieren?« Nora lehnt sich in den Sitz zurück, verschränkt die Arme vor der Brust und setzt einen nachdenklichen Blick auf.

      »Ok, ich verstehe. Es ist Ihnen also tatsächlich wichtig was die Menschen, die Ihnen völlig fremd sind, über Sie denken? Und wenn Sie wissen würden was sie denken, und Ihnen der ein oder andere Gedanke dieser Person nicht gefällt, würden Sie dann quasi Ihr Verhalten anpassen, um den Menschen zu gefallen?« Jetzt ist es Ava die nachdenklich schaut.

      »So würde ich das jetzt nicht unbedingt ausdrücken.«

      »Sondern?«

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