Please insert coin. Valuta Tomas
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Toilette, Toilette, wo zum Teufel versteckst du dich?
Unsicher schleicht sie zu einer großen Hütte, wo sie das Pferd der Doktorin vermutet. Das Wiehern und der Geruch verraten dies eindeutig.
Langsam betritt Ava den Stall. Er wirkt innen größer, als er von außen aussieht. Als sie an der Box der Stute vorbeistolpert, steckt die Gute ihren großen Kopf heraus und schnaubt.
»Ja ja, bin gleich wieder weg. Ich suche nur die Toilette«, erklärt Ava ihren unangekündigten Besuch und trottet weiter durch den Stall. Nichts. Super.
Genervt verlässt sie den Stall und marschiert zu einer weiteren Hütte. Diese ist aber um einiges kleiner als das Haus und der Stall. Vielleicht hat sie da ja mehr Glück.
Mit vollgepackten Armen rüttelt sie an der Tür. Verschlossen.
»Man oh man. Ist das hier Alcatraz, oder was? Wieso ist das verschlossen? Was ist denn dort kostbares drinnen, dass es vor der Außenwelt versteckt wird?« Ava blinzelt zwischen zwei Holzstreben. Nur mit Mühe kann sie eine große Plane erahnen, die über ein Fahrzeug geschlagen wurde.
»Ah, die tolle Doktorin hat also einen Führerschein? Schön und wie fährst du über Stock und Stein ohne stecken zu bleiben?« Diese Frage beantwortet sich von ganz alleine, kaum das Ava um die Scheune herumgeht. Von dort führt eine plattgefahrene Schotterstraße zu einer weiteren Straße, die in einiger Entfernung etwas abgelegen angelegt wurde.
»Hätte ich das gewusst, hätte ich mir die Blöße nicht geben müssen.« Grummelnd blickt Ava die Schotterstraße entlang. Diese führt tatsächlich von der anderen Straße direkt bis zur Hütte. Es gibt keine Abzweigung, nichts. Eine Strecke die exakt zum Ziel führt.
Ok, ich suche aber noch immer nach der Toilette.
Allmählich beginnt die Blase zu schmerzen als Avas Aufmerksamkeit erregt wird. Sie richtet ihren Blick auf einen Eimer, der an der Wand der Hütte steht. Auf dem schmalen Rand des Blecheimers, der sicherlich schon einige Kuheuter von unten gesehen hat, liegt eine Rolle Toilettenpapier gegen die Hütte gelehnt.
»Was?« Quietschend starrt Ava auf den Eimer.
»Das ist nicht dein Ernst!« Fast kreischend starrt sie zum Haus zurück.
Das kann unmöglich dein Ernst sein! Ich kann doch nicht in so einen beschissenen Eimer …. Wo, zum Teufel, ist die Zivilisation geblieben?
Kopfschüttelnd wendet sich Ava von dem Eimer ab. Unter keinen Umständen wird sie dort ihr Geschäft verrichten. Selbst dann nicht, wenn ihre Blase und ihr Darm fast dabei sind zu platzen. Wie sollte sie den Eimer auch entleeren? Und wo? Nein, so weit wird sich Ava nicht erniedrigen lassen. Etwas Stolz besitzt sie schon noch.
Mit jedem Schritt, den sie Richtung Fluss macht, schmerzt ihre Blase. Ihr kommt diese wie ein stürmischer Seegang vor. Der Urin schwabt von einer Seite zur anderen und reizt die Blasenwände.
Endlich beim Fluss angekommen, blickt Ava um sich. Sie sucht einen Busch der einigermaßen blickdicht ist. Wenn sie von ihrem Zimmerfenster aus diesen Fluss schon sehen konnte, wird die Doktorin sie sicherlich auch sehen können. Und das will Ava auf gar keinen Fall.
Dribbelnd hechtet sie hinter einen Busch, öffnet die Hose und erfreut sich gedanklich daran endlich die Blase entleeren zu können. Sie zieht die Hose herunter, hockt sich hin und will gerade ihre Muskeln entspannen, als ihr etwas einfällt. Blitzschnell verkrampft sie ihre Muskeln.
»Scheiße!« Fluchend blickt sie um sich.
»Man, du hättest wenigstens das Toilettenpapier mitnehmen können. Herrgott nochmal.« Suchend tastet Ava die Gegend ab, um sich nach dem urinieren mit irgendetwas abwischen zu können. Nichts. Hier gibt es nichts außer Sand, Stein, Stöcker und Blätter. Und bevor sie sich eines davon zwischen die Beine schiebt, muss ihr Gehirn schon völlig zersetzt sein. Nein, unter keinen Umständen.
Ava schaut zu dem Handtuch auf dem Boden.
Nein, damit musst du dich gleich noch abtrocknen.
Ihre Augen fliegen zum Fluss. Ruhig plätschernd fließt er in eine Richtung. Das plätschern hilft Ava keineswegs die Blase noch länger unter Kontrolle halten zu können.
Wirr blinzelt sie über den Busch Richtung Haus. Dort regt sich nichts. Gut, also los.
Hektisch und nervös steigt Ava ganz aus der Hose, rupft, zupft und zerrt an der Strumpfhose, bis sie mit blankem Arsch zum Fluss watschelt.
Kaum berührt ein Fuß das Wasser, quiekt sie auf.
»Scheiße ist das kalt.« Fluchend, wimmernd und nach Luft schnappend kämpft sich Ava langsam weiter in den Fluss hinein. Das Wasser umspült ihre Waden und kriecht langsam an den Knien hoch. Sie blickt noch einmal zum Haus zurück und ist sich sicher. Miss Jercy kann sie so nicht sehen.
»Gott, was tut man doch nicht alles für seine Karriere.«
Brummend blickt sich Ava noch einmal um, geht in die Hocke und kneift die Augen zusammen.
»Es tut mir leid, Fischis.« Kaum entspannt sie ihre Blase und geht diesem langersehnten natürlichen Bedürfnis nach, wird sie etwas ruhiger. Die Blase entleert sich langsam, während in Ava Scham aufsteigt.
»Ich muss mir irgendetwas einfallen lassen. Ich kann nicht jeden Tag den Fluss als Toilette benutzen. Das kann man nicht von mir verlangen.«
***
Avas Beine fühlen sich an, als wenn sie jeden Augenblick absterben. Das kalte Flusswasser hat sie innerhalb weniger Minuten völlig unterkühlt. Sie wird Stunden brauchen, bis sie wieder warm ist und etwas von der unteren Partie ihres Körpers spüren kann.
»Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie nochmal stören muss, aber haben Sie eventuell etwas zu essen für mich? Ich habe nicht damit gerechnet mich selbst versorgen zu müssen. Ich werde morgen früh also als erstes einkaufen gehen.«
Auch wenn Ava eigentlich keinen Grund weiß, weshalb sie im Augenblick so kuscht, glaubt sie, dass es besser für ihre Gesundheit wäre, den unschuldigen Hund zu mimen. Sie muss erstmal richtig ankommen, sich einrichten, einleben und dann kann sie der Doktorin auch eine andere Seite von sich zeigen. Die Seite die sie ist - die sie ausmacht.
Mit einer schnellen Bewegung pfeffert die Doktorin ihr Buch zur Seite, steht ruckartig von der Couch auf und geht achtlos an Ava vorbei. Sie beachtet sie nicht einen Augenblick lang.
Treudoof trottet die Journalistin hinter ihr her und betritt die K… Kü… Küche.
Ok, damit kommst du auch noch klar.
Mit rollenden Augen durchquert sie die Räumlichkeit und nimmt alles um sich herum auf. Eine Küchenhexe aus Omas Zeiten dominiert eine Ecke der Küche.
Ava kann es nicht kontrollieren und schlägt sich eine Hand gegen die Stirn, als sie auf dem Küchenherd einen Wasserkessel aus Messing und zwei Gusseisenpfannen erspäht.
Die kocht damit doch nicht etwa, oder?
Die Küchenzeile, mit gut erhaltenen alten rustikalen Hängeschränken,