Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G.. Victoria Trenton
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Dieses Schreiben basiert auf meinen Erinnerungen und auf Tagebuchnotizen, die ich im Laufe meiner Geschichte aufgezeichnet habe. Manche Namen habe ich ändern müssen; wenn ich zitiere, so geschieht dies aus meinen Erinnerungen, die ich entweder in einer meiner Notizen festgehalten habe, oder nun im Rahmen dieses Buches wiedergebe. Daher kann ich nicht für den einzelnen Wortlaut, aber doch für den Wortsinn bürgen. Mit diesen kleinen Unschärfen müssen wir alle zurechtkommen, wenn wir uns erinnern.
Ich werde versuchen, die Ereignisse in etwa chronologisch darzustellen und beginne kurz bevor ich im Juli 2007 meinen neuen Job bei Antonio Lukas antrat.
Anmerkungen des Herausgebers:
Bedauerlicherweise ist der Kontakt zu Sabine plötzlich abgebrochen, ohne daß sie die oben erwähnte Überarbeitung noch abschließen konnte. Über ihr Verbleiben haben wir keine Informationen. Auch eine vertrauliche Telefonnummer, die sie uns für Notfälle hinterlassen hatte, ist nun nicht mehr geschaltet.
Wir enthalten uns hier bewußt jeglicher Spekulation, welche Wendung ihr Schicksal genommen haben mag, und welche weiteren Maßnahmen, dies zu ergründen, wir unsererseits ergriffen haben. Dennoch sei an dieser Stelle der Appell an jene Leser gestattet, die hierzu möglicherweise aufgrund zufälliger Begebenheiten nützliche Informationen geben könnten, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Zu diesem Zweck finden Sie am Schluß des Buches eine Kontaktadresse.
Wir uns nun entschlossen, diese leider nicht abgeschlossenen Geschichte ohne weitere, umfänglichere Bearbeitung zu veröffentlichen, da wir denken, hiermit ihrem Wunsch am ehesten zu entsprechen. Das nun vorliegende Werk mag dem einen Leser zu pornographisch, dem anderen zu politisch erscheinen. Jeder bilde sich sein Urteil selbst.
In einem unserer früheren Telefonate sprach sie einmal davon, der Seelenfrieden sei ihr immer das Wichtigste gewesen, ohne selbst besonders religiös zu sein. Sie habe zuweilen Trost und Erbauung in dem Schiller-Gedicht „Ode an die Freude“ gefunden, – jenem Gedicht, das in der Vertonung durch Beethoven zur Europa-Hymne wurde. Eine frühe Fassung des Gedichtes habe ihr besonders gefallen. Sie sprach einmal davon, die Worte „Allen Sündern soll vergeben, Und die Hölle nicht mehr sein!“ aus der letzten Strophe dieses Gedichtes, sage ihr am meisten zu. Diese Worte seien ihr zuweilen wie ein Motto für ihr Leben vorgekommen.
Als Einstimmung in ihre Gedanken möchte ich daher hier das ganze Schiller-Gedicht als Zitat ihrem Bericht quasi als Widmung voranstellen:
Ode an die Freude
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium!
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum;
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Chor
Seid umschlungen, Millionen,
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder! über'm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen.
Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund' -
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.
Chor
Was den großen Ring bewohnet,
huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie,
wo der Unbekannte thronet.
Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur;
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur,
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod;
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott!
Chor
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such' ihn überm Sternenzelt!
Über Sternen muß er wohnen.
Freude heißt die starke Feder
in der ewigen Natur;
Freude, Freude treibt die Räder
in der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt.
Chor
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig wie ein Held zum Siegen!
Aus der Wahrheit Feuerspiegel
lächelt sie den Forscher an;
Zu der Tugend steilem Hügel
Leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
Sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge
Sie im Chor der Engel stehn.
Chor
Duldet mutig, Millionen!
Duldet für die bess're Welt!
Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen!
Göttern kann man nicht vergelten,