Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G.. Victoria Trenton

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Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G. - Victoria Trenton Kleider machen Huren

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sagt man dazu?! Aber darüber will ich später erzählen.

      Dann kam ein Blatt für mein Konfektionsgrößen. Ich guckte wieder irritiert, aber Michaela klärte mich auf: Ich hätte doch sicher die Regelung über die Dienstkleidung gelesen. Ja, in der Tat. Etwas verschwörerisch sagte sie dann zu mir, ich müsse das unbedingt ernst nehmen, Herr Lukas sei da sehr eigen und sehr streng. Was anderes als Business-Kleidung komme ihm nicht über die Türschwelle. wenn ich in der Probezeit die Kündigung wollte, bräuchte ich ihm nur mal in Jeans unter die Augen zu treten. Aber sie würde schon Acht geben, daß das nicht passiert.

      Dann erzählte sie mir eine kleine Anekdote: Sie wohne ja in dem Haus und sie darf selbstredend auch Besuch empfangen – natürlich nur in ihrer Freizeit. Aber auch in ihrer Freizeit darf sie nicht herumlaufen wie sie will, wenn Herr Lukas anwesend ist. Das komme zum Glück nicht oft vor, weil sie praktisch immer dann mal frei hat, wenn Herr Lukas auf Reisen ist, und das ist er häufig. Dafür muß sie, wenn er hier ist, auch nachts um Elf in ihrer Haushälter-Uniform herumlaufen. Einmal habe sie mit Freunden eine Radtour unternehmen wollen, und war entsprechend sportlich gekleidet, da wäre er regelrecht ausgeflippt, als er sie so durchs Haus gehen gesehen hatte. Er sei rot angelaufen und habe gebrüllt, das die Wände wackeln. Sie habe ihn selten so erlebt – für einen völlig nichtigen Anlaß. Das sei, meinte sie, nicht normal. Aber wenn man sich an seine geschriebenen und ungeschriebenen Regeln halte, könnte man sich in der Villa Gabelstein ein schönes Leben machen.

      Jetzt wußte ich auch, wie dieses Anwesen heißt. Und das ich es wohl mit einem cholerischen Pedanten zu tun hatte, eine Eigenschaft, die mich irgendwie an meinen Ex-Freund erinnerte. Das Unbewußte scheint einen manchmal wirklich zu steuern und einen beispielsweise immer wieder die Nähe zu Menschen ähnlicher Charakter-Deformationen zu suchen.

      Nachdem wir den Papierkram durch hatten, war auch schon viel Zeit vergangen, so daß wir den Rest der Zeit mit Kaffeetrinken und Plaudereien verbrachten. Herr Lukas kam dann, zeigte mir meinen Arbeitsraum, ein ziemlich großes Zimmer, das mit ein paar alten und vielen neuen Stücken möbliert war. Ich sollte an einem großen Schreibtisch sitzen, mit modernstem Computer, Telefonanlage und eben allem, was man so als Sekretärin braucht. Sein Büro war nebenan und nicht wirklich größer, nur war es deutlich geschmackvoller eingerichtet, weil das Zimmer ganz mit Holzmöbeln gleichen Stils eingerichtet war. Obwohl auch mein Arbeitsplatz wirklich perfekt war, denn die Büromöbel waren auf Arbeitseffektivität angelegt. Ich fühlte mich wohl, in meinem Sessel. Denn auch ich hatte eher einen Chefsessel, denn einen Schreibtischstuhl. Mit dem konnte man auch eine Menge anstellen.

      Beide Büros waren groß genug, um nicht nur Tische, Schränke und anderes typisches Büroinventar unterzubringen, sondern jeweils auch eine kleine Sitzecke, mit Tischchen, Zweisitzer und Einzelsessel. Nur wurden sie selten genutzt. Gäste und Besucher wurden in der Regel im Salon empfangen, manchmal im Speisezimmer oder, seltener, im Musikzimmer. Herr Lukas lud manchmal Musiker zu kleinen Kammerkonzerten ein. Es gab allerdings häufiger andere Arten von Festlichkeiten oder Feiern, bei denen ich eine zunehmend wichtigere Rolle spielen würde. Und das hat er mir damals auch schon so gesagt, ohne das ich im Geringsten geahnt hätte, was mich noch erwarten würde.

      Ansonsten passierte diesen Montag nicht viel.

      Kapitel 2 – Anfang der Probezeit

      Am Dienstag gab es schon gleich eine Überraschung. Ich war Punkt Acht da, und die Haushälterin empfing mich genauso freundlich wie am Vortag. Sie ging mir wieder entgegen. Diesmal fragte ich, warum sie das tue, und sie sagte, oh, das mache sie immer so, das ist ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Jetzt aber führte sie mich direkt ins Bad. Wieder stand ich mitten im Raum und zögerte, was jetzt passieren würde. Diesmal machte sie keine Anstalten zu gehen. Im Gegenteil, sie forderte mich auf, ich solle mich doch schon mal ausziehen, sie würde das Wasser in die Wanne lassen. Während sie zur Wanne ging, die übrigens goldene Armaturen hatte, fragte sie mich ob ich ein Schaumbad nehmen möchte. Sie habe zehn verschiedene Essenzen. Von Vanilla bis Opium. Ich fand die Situation äußerst merkwürdig. Und weil ich perplex war und mich auch nicht rührte, fragte mich die Haushälterin worauf ich noch warte. Heute hätte ich nämlich nicht zwei Stunden Zeit, weil die Schneiderin komme, um Maß zu nehmen. Ich dachte ich höre nicht richtig. Sie habe doch schon alle meine Maße inklusive Körbchengröße, Schuhgröße und Bauchumfang. Ja, aber Herr Lukas sei eben sehr eigen und wolle meine Angaben genau überprüfen lassen, und außerdem bei der Schneiderin gleich ein paar Aufträge abgeben.

      Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, zu gehen. Die Probezeit konnte ja auch ich ohne Angabe von Gründen jederzeit beenden. Die Aussicht auf maßgeschneiderte Kleidung ließ mich jedoch zögern. Die Haushälterin stand jetzt vom Wannenrand auf, wo sie sich hingesetzt hatte, um das Wasser aufzudrehen und mir die Badezusätze zu zeigen, trat zwei Schritte auf mich zu und bot an mir beim Ausziehen zu helfen. Schließlich sei das ihr Job. Das ich mich genierte, fände sie komisch, ich hätte eigentlich gar nichts kleinmädchenhaftes an mir. Ich rührte mich noch immer nicht. Sie griff jetzt nach meinem Blazer und sagte dann: „Ich hätte Ihnen mehr Selbstbewußtsein zugetraut.“ Nun begann ich wortlos meine Bluse aufzuknöpfen. Ich streifte meine Bluse ab, sie hängte sie über einen Bügel und griff dann an den Hakenverschluß meines BH. Sie streifte meinen BH ab und sagte genauso anerkennend wie platt: „Du hast zwei gute Argumente, warum Du diesen Job gekriegt hast. Sogar zwei sehr gute, meine ich.“ Sie war vom Sie zum Du übergegangen, ich hatte das gemerkt, aber mir nichts weiter dazu gedacht. Der unvermittelte Wechsel vom Sie zum Du und zurück gehörte zum Ton des Hauses, wie ich noch feststellen würde.

      Ja mein Busen ist schön. Ich spiele ganz sicher in der oberen Liga mit, wenn es um weibliche Schönheit geht. Ich bin eine sehr weibliche Erscheinung. „Ein paar Pfund zuviel“ würde ich zwar in den Seiten zur Internet-Partnersuche ankreuzen, aber wenn ich Diät mache, leidet als erstes mein Busen, abgesehen davon, daß ich für mein Leben gern esse und insgesamt wohlproportioniert bin, trotz meines guten Appetits. Männern gefällt beides, meine Proportionen und mein zünftiges Zulangen beim Essen, zeigt dies doch eine sinnliche Qualität, die auch in anderen Bereich erhofft wird. In dieser Welt, wo so sehr auf Äußerlichkeiten geachtet wird, bin ich klar im Vorteil. Und lesen kann ich auch, noch ein Vorteil. Ich spiele meine Vorteile nur nicht immer aus, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht in diese seltsam anmutenden Situation geraten, sondern würde als Professorin etwas hochwissenschaftliches unterrichten oder als Ärztin an wehrlosen Opfern herum kurpfuschen.

      Ich glaube mein größter Fehler war es immer und ist es vielleicht noch, daß ich mir grundsätzlich die falschen Freunde aussuche. Mein Abitur hätte besser ausfallen können, hätte ich nicht Anschluß an die Loser-Clique gesucht und gefunden. Und keiner meiner damaligen Freunde hätte es wohl für möglich gehalten, daß ich erst mit 22 meine ersten sexuellen Erfahrungen sammeln würde, so aufreizend wie ich mich damals gerne kleidete. Viele Chancen habe ich vertan. Meinen mäßigen Abi-Durchschnitt verdanke ich meinem hohen IQ, bin ich überzeugt. Ich war immer unterfordert und langweilte mich sehr in der Schule. So sehr, das ich im Unterricht unter der Schulbank heimlich Bücher las. Natürlich keine Schulbücher, sondern eher Detektivgeschichten und Liebesromane. Andererseits war ich nicht mutig genug, mich großen Herausforderungen zu stellen, sonst hätte ich vielleicht wirklich eine akademische Karriere hingelegt. Mein vorsichtiger Charakter bewahrte mich jedoch andererseits vor allzu großen Dummheiten, so hatte ich nie zu Drogen gegriffen und bin auch nicht ungewollt schwanger oder geschlechtskrank geworden.

      Nachdem ich – nun ohne Hilfe – Rock, Strumpfhose und Höschen ausgezogen hatte, und dabei versuchte, möglichst selbstbewußt und natürlich zu erscheinen, ging ich die drei Schritte zur Wanne, wo warmer Dampf mit einer Note Opium aus dem Schaum aufstieg. Die Haushälterin blickte mich dabei an, genau wie ich es befürchtet hatte, wie es ein Kerl auch nicht schlimmer gekonnt hätte. Sie lächelte verklärt oder spöttisch, oder beides zugleich, mehr mit ihren Augen als mit ihrem leicht geöffneten Mund. Als ich aus dem Augenwinkel kurz zu ihr schaute, meinte

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