Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH. Frater LYSIR

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Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH - Frater LYSIR

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klar soweit? Ja? Gut. Dann kann es ja losgehen ... Ehrlich? Keine Fragen, warum es mal Kabbalah und dann wieder in anderen Texten Qabbalah heißt?

      Die Bezeichnung Kabbalah (hebräisch הלבק), deren Bedeutung „Überlieferung, Übernahme und Weiterleitung" lautet, geht auf den hebräischen Wortstamm q-b-l zurück. Die Träger dieser Überlieferung bzw. dieser Kabbalah werden „Ba’ale Hakabbalah“ (בעלה הקבלה) oder „Mekuballim“ (מקובלים) genannt, wobei man in der letzter Form der Bezeichnung, wegen des Passivs, die Bedeutung des „von Gott Aufgenommenen“ mitschwingen hören kann, zumindest wenn man etwas hebräisch kann.

      Warum aber jetzt Kabbala, Kabbalah oder doch Qabbalah?

      Dies kann man mit Hilfe des Wortstamms „q-b-l“ erkennen:

      q: Koph oder Qoph (קוף) ist im hebräischen Alphabet der neunzehnte Buchstabe, der den Zahlenwert 100 hat. Von den meisten Sprechern wird das „Koph“ wie das „Kaph“ (mit Dagesch; dies ist ein diakritisches Zeichen im vokalisierten hebräischen Text. Es zeigt eine Verdoppelung des Konsonanten oder eine besondere Aussprache an und wird als Punkt geschrieben, der ins Innere eines Konsonantenzeichens gesetzt wird) ausgesprochen. Ursprünglich wurde das Koph kehliger ausgesprochen als das Kaf. Im griechischen Alphabet findet das Koph seine Entsprechung im Koppa, das jedoch bald nur noch als Zahlzeichen verwendet wurde. Daraus ging das lateinische „Q“ hervor, das bis heute als Buchstabe erhalten blieb.

      b: Beth (בית) ist im hebräischen Alphabet der zweite Buchstabe, der den Zahlenwert 2 hat. Das „Beth“ ist ein Konsonant und leitet sich aus der stilisierten Darstellung des Grundrisses eines Hauses (beth = Haus) her. Das griechische Beta entwickelte sich aus diesem aramäischen Buchstaben, wobei eine Änderung der Schreibrichtung erfolgte. Daraus ging das lateinische „B“ hervor, das auch wieder bis heute als Buchstabe erhalten blieb.

      l: Lamed (למד) ist im hebräischen Alphabet der zwölfte Buchstabe, der den Zahlenwert 30 hat. Der hebräische Buchstabe Lamed hat den gleichen historischen Hintergrund wie das phönizische Lamed, von dem sich das griechische Lambda und das lateinische L ableiten.

      Man wird wohl erkennen, dass die Schreibweise „Qabbalah“ einfach nur eine „ältere“ Schreibweise ist bzw. eine Schreibweise, die sich darauf bezieht, dass aus dem hebräischen Buchstabe „Koph“ oder „Qoph“ das lateinische „Q“ wurde. Letzte bleibt aber der Zahlenwert, nämlich 132, gleich.

      Wenn man mit der Kabbalah arbeiten will, muss man ab und zu eine dogmatische Sicht akzeptieren, was nicht bedeutet, dass man es auch für sich so übernehmen muss. Was ist überhaupt ein Dogma?

      Definitionsgemäß ist ein Dogma eine feststehende Definition oder eine grundlegende Lehrmeinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich gilt. Das Wort „Dogma“ ist griechisch und bedeutet „Meinung, Denkart, Lehrsatz“.

      Dogmen finden sich in allen Bereichen des menschlichen Lebens wieder. Einige werden sofort als Dogmen erkannt, andere werden eher als eine allgemeingültige Tatsache gesehen. So kann man also wunderbar über Tatsachen, die als Dogmen erkannt werden, sowie über Dogmen selbst, hervorragend streiten. Was kann man denn jetzt alles als ein Dogma bezeichnen? Vielleicht, dass die Erde sich um die Sonne dreht? Dass die Sonne im Osten aufgeht? Dass Jesus der Christus für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben ist? Dass Engel liebe Geschöpfe sind? Dass es nur einen Gott gibt? Dass die Würde des Menschen unantastbar ist?

      Man sieht, dass es viele „Meinungen, Denkarten und Lehrsätze“ gibt, die, bei genauerer Betrachtung, dann doch nicht so ganz mit dem Wort „Dogma“ zusammenpassen.

      Was ist aber mit dem Gebiet der Kabbalah? Gibt es hier Dogmen? Ja, natürlich! Lohnt es sich denn etwas zu lernen und zu erfahren, was ein Dogma ist? Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Ich kann für mich die Frage so beantworten, dass ich ohne Weiteres mit einem Dogma arbeiten kann, wobei ich es so sehe, dass ich „auf“ einem Dogma stehe, und es als Fundament benutze, damit ich mir mein eigenes Konstrukt baue. Fatal wäre es, in meinen Augen, wenn man sich „unter“ einem Dogma befindet, und dieses als krönende Spitze sieht!

      Dass die Kabbalah auch etwas Dogmatisches besitzt, kann, wenn man will, dazu führen, dass man sich zu Beginn auf dieses Dogma beruft (z. B. der Sephiroth), und durch dieses Fundament etwas Neues erstellt. Dies können z. B. Pfadarbeiten oder neue Denkweisen, in Bezug auf kabbalistische Systeme, sein.

      Ferner besitzt ein Dogma eine größere Widerstandskraft als eine Rätselhaftigkeit, mit deren Hilfe man versucht ein eigenes Dogma zu verbreiten, sodass sich eine autoritäre, absolutistische und totalitäre Gesellschaftsform entwickelt, die eine Religion, ein Weltbild oder eine Wertvorstellung als allein wahrheitlich annimmt und für alle Zeit als gültig erklärt. Beispiele gibt es hierfür genug! Sei es nun eine Gruppe von Menschen, die schon viermal das Ende der Welt voraussagten, welches aufgrund von „Fällt aus, wegen: Is’ nich’!“ verschoben wurde, oder eine Gruppe von Menschen, die darauf warten, dass sie von UFOs abgeholt werden, wenn der 21.12.2012 erreicht ist. Ob die wohl immer noch warten, auch wenn wir schon 2013 haben? Man könnte auch eine Gruppe von Menschen nehmen, die einen inspirierten bzw. gechannelten Text nehmen, und ihn so interpretieren, dass er immer für das eigene Verlangen passt. Hiermit sind u. a. auch Thelemiten gemeint!

      Doch die Weltreligionen sind nicht besser, denn auch hier gibt es immer wieder Dogmen, die die jeweiligen Menschen der Religion eher kasteien und beschneiden, als ihnen ihren freien Willen zu geben. Die Kabbalah ist da keine Ausnahme, da sie sich doch aus der jüdischen Religion emporgehoben hat, jedoch nicht zu deren Grundfesten gehört.

      Das Judentum besitzt eine kontinuierliche Geschichte, die mehr als 4000 Jahren datiert ist. In diesem Zeitraum findet man die Kabbalah insgesamt viermal als temporäre Schemen wieder, wobei heutzutage einer diese Schemen weltweit verbreitet sind. Die anderen drei Schemen findet man in historischen Aufzeichnungen, welche in den Landstrichen Palästina, Spanien und in Mittel- und Osteuropa verfasst wurden. Eine direkte Länderbezeichnung ist irrelevant, da keine nennenswerten Errungenschaften vollzogen wurden, die es zu erwähnen gilt.

      Desweiten muss erwähnt werden, dass die Sichtweise der Kabbalah, in Bezug auf das Judentum, geteilt ist. Zu nennen sind einmal die der rabbinische Tradition (die Sichtweise des jüdischen Volkes) und einmal die der Altertumsforschung (die Sichtweise aus geschichtlichen Fakten und archäologischen Funden). Somit kann man für sich ableiten, dass die „berühmten Bücher“ des Judentums einen sehr großen Einfluss auf die Kabbalah hatten, da man diese Bücher aus rabbinischer Sicht und aus Sicht der Altertumsforschung erklären kann.

      Diese berühmten Bücher sind die Tora (hrwt), der Talmud (dwmlt), der Zohar (rhz) und das Sepher Jetzirah (hrycy rps), das Buch der Schöpfung, wobei das Buch der Schöpfung an und für sich als Ursprung der drei Bücher zu sehen ist.

      Und genau hier muss man aufmerken! Denn die Kabbalah ist KEIN Buch! Es ist eine Lehre, eine Maxime, die sich auf die Werke Tora, Talmud, Zohar, Sepher Jetzirah bezieht und letztlich auf jede magisch-mystische Schrift beziehen KANN! Die Kabbalah ist ein System, ein Werkzeug zur Selbstevolution! Daher ist es faktisch falsch zu sagen „Ich habe die Kabbalah gelesen“!

      Dennoch wird dieser Ausspruch gern getätigt! Es sein angemerkt, dass man diesen Satz als eine Art Idiom deuten soll, welches einfach mitteilen will, dass sich der Mensch kabbalistisch interessiert.

      Aus Gründen der einfach Formulierung, wähle ich auch oft die Bezeichnung „die Kabbalah“, was eine Assoziation mit einem Buch ergeben kann. Es ist aber kein Buch! Wenn ich schreibe „So ist auch die Kabbalah …“ ist das Wort Kabbalah systemisch zu deuten. Anderes als „Pfeiler“, Tora, Talmud, Zohar, Sepher Jetzirah!

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