Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH. Frater LYSIR
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Durch die Permutation kann man so wortwörtlich zwischen den Zeilen lesen und unverständliche Textstelle in den kabbalistischen Texten neu interpretieren, wodurch eine Art und Weise eines neuen Verstehens der göttlichen Schöpfung stattfinden kann, was letztlich zu einer haghyparktischen Arbeitsweise führt und einen höheren Bewusstseinszustand einläutet.
Die Bereisung des Sephiroth via Pfadarbeiten fällt ganz deutlich in den Bereich der meditativen Kabbalah, da man mit Hilfe dieser Arbeitsweise den Sephiroth in seinen tiefsten Tiefen erforschen kann, wenn die eigene Energie und der Kontakt zu seinen höheren Anteilen ausreichend standhaft sind, sodass einer evtl. Gefährdung des menschlichen Bewusstseins früh genug Einhalt geboten werden kann. Da es bei der meditativen Kabbalah um energetische Arbeiten geht, was auch ekstatische und euphorische Geisteszustände bedeuten kann, wird diese Arbeitsweise auch manchmal prophetische, illuminierte oder gottbegnadete Kabbalah genannt. Somit kann man auch die eigene Umwelt vollkommen neu erleben. Man erlebt die Natur mit einer noch nie zuvor erlebten Genialität, da man mit Hilfe der eigenen, höheren Anteile, energetischen Kontakt zu den verschiedensten energetischen Bereichen der Natur herstellen kann. Das kann eine göttliche Energie sein, die Energie eines Baumes, einer Blume oder eines Steins, sowie die Lebendigkeit eines Tieres oder die Freiheit einer Wolke. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass dies alles durch langes mentales Training erreicht werden muss. „Abkürzungen“ durch die Einnahme von halluzinogen Mitteln sind absolut kontraproduktiv, da sie vielleicht kurz ein verzerrtes und surreales Fenster in andere Existenzebenen öffnen, doch keinen wahren Durchgang erschaffen. Dazu kommt natürlich noch die schädliche Wirkung auf den Organismus und das hohe Suchtpotenzial, das auf der einen Seite durch die halluzinogen Mittel entstehen kann. Auf der anderen Seite durch die Sicht der anderen, fantastischen Welt. Diese Welt hat ihre eigenen Gesetze, die sich auf einen schwachen Geist sehr negativ auswirken können, was zu starken, nicht therapierbaren, psychischen Erkrankungen führen kann, in deren Verlauf auch Suizide auftreten können.
Doch nicht nur auf den Sephiroth oder auf den Qlippoth wird sich bezogen, auch die hebräischen Buchstaben und deren Klang, Zahlenwerte und energetischen Schwingungen werden bei der meditativen Kabbalah zu einem großen Teil mit einbezogen, sodass die eigene Evolution oder auch Vergöttlichung erkannt und forciert werden kann. Wobei es immer nur ein Wesen im gesamten Multiversum gibt, dass die eigene Evolution forcieren kann! Man selbst!
Dies alles führt dazu, dass das eigene Ego, das eigene Ego-Bewusstsein, mehr und mehr kontrollierbarer wird, sodass man deutlich erkennen kann, dass man sich von einem Ego-Bewusstsein zu einem bewussten Sein evolutioniert, in dem das Ego eine immer kleinere Rolle spielen wird. Dennoch wird man sein Ego niemals ablegen können, solange man ein Mensch und in der dritten Dimension gebunden ist. Daher ist der „Christuszustand“ der höchste Grad, den man als Mensch erreichen kann, ohne letztlich einen Aufstieg zu erfahren und zu einer Körperlosigkeit zu wechseln.
Die praktische bzw. magische Kabbalah
In der praktischen bzw. magischen Kabbalah findet man viele Fragmente der zeremoniellen Magie wieder, da hier mit Talismanen, Mantren, Ritualen und magischen Exerzitien gearbeitet wird. Das Erschaffen eines Psychogons oder eines Egregors, was dann auch zu einer Erschaffung eines Golems führen kann, sowie das Arbeiten mit Siegeln und Sigillen der Engel, Dämonen, Genien, Intelligenzen, Herrschern etc. sind alles Bestandteile der praktischen bzw. magischen Kabbalah. Ein klassisches Planetenritual (mit vorheriger Bannung via Pentagrammritual, mit einer energetischen Verifizierung via Hexagrammritual, mit einer Anrufung, einer Opferung, einer energetischen Selbstvergöttlichung und anschließender Verabschiedung und Bannung der gerufenen Energien) gehört, wie die Divinationsmethode des Tarot, der Numerologie oder auch der Astrologie, zu der praktischen bzw. magischen Kabbalah. Die Magie wird verwendet, um die eigene Welt zu erschaffen und zu verändern, sodass man erst sich und dann die Umwelt erkennen und evolutionieren kann, bzw. beim Prozess der Evolution unterstützend mitwirken kann. Bei dieser Arbeitsweise ist die innere und äußere Einstellung sehr wichtig, denn Disziplin und Respekt sind wichtige Werkzeuge, um nicht nur sich, sondern auch die Welt zu erkennen. Das führt dazu, dass man seine eigene Rituale entwirft und verwendet, die natürlich durch den Prozess der Selbsterschaffung wesentlich wirkungsvoller sein können, als Rituale, die man einfach kopiert.
Erneut sei erwähnt, dass die drei Arbeitsklassifizierungen „theoretische, meditative und praktische bzw. magische Kabbalah“ fließende Übergänge haben, d. h., es wäre ein Fehler zu sagen, dass die eine Arbeitsweise vor der andern erlernt und verstanden werden muss. Jeder muss für sich herausfinden, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Ob man dazu das hebräische Alphabet auswendig kennen muss, oder auch hebräisch in Wort und Schrift beherrschen muss, sei einfach mal dahingestellt. Sicher, es ist hilfreich, wenn man kabbalistische Texte ggf. in der Urfassung lesen kann, doch letztlich befindet sich auch in der Urfassung eine Energie bzw. eine energetische Aussage, die man nicht mit dem Intellekt erfassen kann, sondern mit dem eigenen Geist. Was nutzt es, wenn man alles über die Theorie weiß und nichts für sich anwenden kann, bzw. was nutzt es, wenn man praktisch versucht alles umzusetzen, was irgendwie umzusetzen ist, jedoch nicht den Sinn und den Grund versteht, der hinter den praktischen Taten im theoretischen Konstrukt verborgen liegt. Wenn ein Ritual „nur“ abgelesen wird, wird so gut wie nichts passieren, auch wenn man noch so tolle Utensilien und Spielzeuge hat. Manchmal muss über ein Ritual „nur“ nachgedacht oder philosophiert werden, damit es seine volle Wirkung entfalten kann. Man darf nie vergessen, dass alles Energie ist und alles mit allem verbunden ist! Alles kommt aus einer Quelle und alles strebt zu der Quelle zurück, nur die Wege sind unterschiedlich! Doch genug davon. Ich will endlich mit einem sehr wichtigen Teil der Kabbalah beginnen – dem Lebensbaum, dem Sephiroth.
Der Sephiroth
Der Lebensbaum, bzw. der Sephiroth, stellt ein Mandala da, d. h. ein Symbol, in dem man die unendliche Begrifflichkeit des Mikro- und Makrokosmos erkennen kann. Ein Mandala ist kurz gesagt ein Symbol, dass bei Riten verwendet wurde und als Darstellung eines Archetypus gesehen werden kann. Es ist also ein spirituelles Zeichen, in das man sich nicht nur selbst versenken kann, sondern dass mit einem regelrecht kommuniziert. Meist ist es zwar rund oder quadratisch, was der Lebensbaum beides nicht wirklich ist, doch zählt die äußerliche Form hier nicht. Dass, was zählt, ist die Erkenntnis, dass das Innen und das Außen von allem und jeden wahrnehmbar ist. „Wie oben, so unten“ bzw. „Wie Innen, so Außen“ bzw. „Wie im Makrokosmos, so auch im Mikrokosmos und umgekehrt. Wenn man sich wirklich auf den Sephiroth einlässt, dann kann man in diesem Bild, in diesem Mandala, alles erkennen und man (sich) alles erklären, egal ob es nun das eigene Leben, die eigene Existenz oder die Existenz des Kosmos ist. Alles ist mit allem verbunden, direkt und indirekt, denn der Sephiroth hat nicht nur zehn Sephiroth (Einzahl: Sephirah; Plural: Sephiroth) und die Pfade, nein, man darf nicht vergessen, dass jede Sephirah ihren eigenen Sephiroth hat, der, so wie der gesamte Sephiroth, auch wieder unterteilt ist in Aziluth, Beriah, Jetzirah und Assiah bzw. Assiah, Jetzirah, Beriah und Aziluth.
Wenn man dies erkannt hat, dann kann man nicht nur die Metaphysik verstehen, sondern auch die spezielle Transzendenz aller Philosophien (also die Ontologie), sowie die Theurgie, das Erkennen, Begreifen, Verinnerlichen und vollkommen verstandene göttliche Wirken. Man kann die Verbindung bzw. Kontaktierung mit göttlichen Wesen erfassen, um diese für evolutionstechnische Zwecke einzusetzen, um das „göttliche Werk zu tun“. Doch da man nicht nur in den höheren Sphären arbeiten muss, ist auch die psychologische Ebene sehr wichtig, d. h., mit Hilfe des Sephiroth kann man auch auf der psychologischen Ebene sehr viel erfahren und erreichen, sei es nun, um sich selbst zu helfen, z. B. durch eine Selbsterkenntnis, oder um anderen zu helfen, z. B. durch das Erkennen tiefsitzender Probleme. Es lohnt sich, dies nicht nur zu erkennen, sondern es auch zu verinnerlichen. Doch dieses „Verinnerlichen“ ist nicht so leicht. Dass, was man sieht, ist nicht immer das, was es zu sein scheint, d. h., wenn man z. B. den Sephiroth sieht, dann sieht man auf der einen Seite