Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH. Frater LYSIR
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Bei genauerer Betrachtung ist Kether jedoch erkennbar als das „Eine“ über der Dualität, und dass das „Eine“ nur ein göttliches Wesen betreten kann, dürfte klar sein. Choronzon, der Wächter von/in Daath, wird jeden zerstören und vernichten, der nicht würdig ist, den Abyss zu überqueren, um in Kether sein Ziel zu finden.
Dies kann man auch darin erkennen, dass in der Kabbalah die Sprache auf „Adam Kadmon“ fällt, den „ersten Menschen“, welcher gefallen ist. Adam muss sich selbst erhören, d. h., er muss sich selbst vergöttlichen, damit er wieder das wird, was er war. Adam Kadmon, der „erste Mensch“, der wir alle sind.
Der Sephiroth ist ein vollkommenes Geschöpf des Seins, wobei hier natürlich das Prinzip gemeint ist, mit dessen Hilfe man die eigene Intuition auf das Prinzip forcieren kann. Hierzu ist es hilfreich, mit materiellen Begriffen zu arbeiten. Man muss auf allen Ebenen erkennen, dass der Ausspruch „Die Zehn und nicht die neun, die zehn und nicht die elf ist das Ziel; erkenne um zu verstehen, verstehe um zu wissen, wisse und du wirst begreifen“ verdeutlichen will, dass man mit SEINER Gesamtheit in das PRINZIP eingehen muss, um es zu verstehen, um es selbst zu werden. Eine Ebene allein, egal ob geistig oder physisch, reicht nicht aus.
Der „normale“ Sephiroth hat insgesamt 11 Sephiroth, wobei hiervon nur zehn „sichtbar“ sind. Somit ist die „Zehn“ das Ziel, das Begreifen und Verinnerlichen aller Sephiroth, von Malkuth hin zu Kether. Daath wird hierbei leider nicht erwähnt, da Daath der Abyss, die Prüfung ist. Mit dem Wort „Zehn“ ist nicht nur Kether gemeint, sondern auch Malkuth, denn man kann alle Sephiroth entweder von oben nach unten nummerieren, oder von unten nach oben.
Die Zehn ist das All-umfassende, dies gilt es nicht mit dem Intellekt zu verstehen, sondern mit der Intuition. Durch den Gebrauch seiner eigenen Intuition kann man alles erfahren, was es zu erfahren gibt, d. h., man kann Dinge „notieren“, man kann Dinge „zurückstellen“, man kann „suchen“ und „finden“, man kann Dinge „nehmen“ und wieder „fort geben“, denn letztlich ist die Materie nur Illusion. Dass man die Dinge „zurückstellen kann“ bedeutet einfach, dass man alles das, was aus der kosmischen Harmonie gedriftet ist, seine ganzen Anteile, die inkarnieren oder sich auf niedrigen Ebenen befinden, harmonisch wieder zusammenfügen muss, damit man den Schöpfer, sich selbst, auf seinen angestammten Platz, den Thron, bringen kann.
Der Thron jedoch wird von vielen züngelnde Flammen bewacht, welches die Sephiroth sind. Dass die Sephiroth „züngelnde Flammen“ sind, bedeutet, dass jede Sephirah eine reinigende, läuternde doch auch schmerzliche Erfahrung beherbergen kann, was sich natürlich nicht auf irgendwelche physischen Schmerzen bezieht.
Doch die Sephiroth GLEICHEN nur diesen Flammen, sie sind es nicht, d. h., man muss achtgeben, dass man nicht die Sephiroth zu Symbolen mutieren lässt, die dann wieder nur leere Hüllen sind. Die leeren Hüllen sind nicht das Ziel, das Ziel ist das Prinzip, und jede Sephirah ist ein Teil des Prinzips, welches im Unendlichen, weit weg von der dimensionalen Begrenztheit liegt. Durch den Sephiroth erfüllt sich das, was man mit „SEI“ beschreiben kann. Alles begann mit diesem Wort, mit dieser Energie, mit dieser Schwingung.
Durch das Erfahren der einzelnen Sephiroth und das zusammenwirken als Sephiroth, wird man das „kosmische Feuer“, das Licht der Quelle, die Quelle selbst, über seine höheren Anteile, in Ansätzen erfahren können. Das Licht der Quelle ist immer und überall, es ist in jeder Sephirah und im Sephiroth. Wenn man das Prinzip des Sephiroth erkennt, erkennt man das EIGENE göttliche Licht, das Sein im Sein. Man ist sein Gott, da man selbst sich als untrennlich mit der Quelle verbunden verstehen kann. Das ist Kether! Die wissende Verbundenheit mit der Quelle allen Seins.
Hier greif wieder das Wort „Zehn“, denn man kann sich nun fragen, ob es nicht etwas „jenseits“ dieser „Zehn“, die auch die „Eins“ ist, gibt. Auf diese Frage kann es zwei Antworten geben, die letztlich „doch nur“ eine Antwort ist. Eine Antwort würde lauten „eine waagerechte Acht“, denn wenn man humorvoll ist und sich ein bisschen an dem Wort „Zahl“ aufhängen will, dann ist die „Lemniskate“ geeignet, das Symbol der Unendlichkeit. Man kann aber auch sofort sagen: Ich bin, der ich bin. Ehjeh Asher Ehjeh. Den dies schlägt eine Brücke zur Energie „Ain Soph Aur“, welche vor der „Zehn“ und auch in der „Zehn“ ist. Ain Soph Aur bedeutet soviel wie „negative Existenz“, ein Zustand, der vor der Schöpfung bestand. Erst das „Ich bin“ (AHJH (hyha) oder „Ehjeh“) – in diesem Fall die Selbsterfahrung des Seins in der Dualität – brachte die „Zahl“.
Die Aussage „Ehjeh Asher Ehjeh“, ist natürlich nicht wirklich neu, doch ich möchte sie ganz kurz etwas mehr erhellen. Im hebräischen ist die Schreibweise eigentlich AHJH ASHR AHJA (hyha rXa hyha).
Oft wird dieser Ausspruch als „Ich bin, der ich bin“ übersetzt, was im Grunde auch richtig und ausreichend ist. Doch das Wort AHJH oder „Ehjeh“ kann im hebräischen sowohl „ich war“, „ich bin“, „ich werde sein“ oder auch „gewesen sein werde“ bedeuten, sowie ASHR (Aser oder Ascher oder Asher) „welche“ bedeutet, was man in Übersetzungen auch mit dem Wort „der“ übersetzen kann. So kann die Aussage AHJH ASHR AHJA Folgendes bedeuten:
Ich bin, der ich bin!
Ich war, der ich bin!
Ich werde sein, der ich bin!
Ich war, der ich war!
Ich werde sein, der ich war!
Ich bin, der ich war!
Ich war, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde!
Ich werde sein, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde
Ich bin, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde!
In kabbalistischen Schriften wird meist „Ich bin, der ich bin“ oder „Ich bin, der ich gewesen sein werde“ als Übersetzung verwendet. Doch wenn man sich nun einmal die eigentliche Aussage ansieht und diese in Büchern sucht, wird man erkennen, dass die in Büchern getroffen Interpretationen, leider völlig falsch sind. So wurde z. B. immer wieder daran erinnert, dass man auf das „gesprochene Gesetz der lebendigen Stimme“ zurückgreifen soll, um auf dem Pfad der Erkenntnis zu wandeln. Das gesprochene Gesetz der lebendigen Stimme soll von Epoche zu Epoche weitervermittelt werden, sodass auch für die in der Zukunft liegende Nachwelt noch immer der Pfad der Erkenntnis zugänglich ist.
Leider wurde diese Idee, dass man durch das „gesprochene Gesetz der lebendigen Stimme“ auf eine komische Gnosis zugreifen kann, irgendwann von der breiten Masse der Menschen pervertiert. Dadurch disqualifizierte sich der Großteil dieser Masse, und man musste sich an eine kleine Gruppe halten, an Menschen, die gewollt waren zu fragen, zu lernen, zu wissen, zu wagen, zu wollen und auch zu schweigen. Diesen Menschen wurden dann die „wahren Lehren Gottes“, also des Prinzips, welches hinter dem Sephiroth steht, mitgeteilt, auf das man das „Licht“ in die Einöde tragen sollte. Na ja, es hat im Grunde