Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH. Frater LYSIR

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Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH - Frater LYSIR

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erwähnt. Die Tora ist eine Buchrolle, die aus fünf Konventionen besteht. Die Tora soll vor ca. 3500 Jahren verfasst worden sein, und sie ist das erste Dogma, auf welches man trifft! Denn … „Die Tora ist alles und was in ihr steht, ist Wahrheit, allein die Wahrheit, denn alles, was der Mensch jemals wissen muss, steht in der Tora!“ Diese dogmatische Schrift entstammt dem jüdischen Volksglauben (der rabbinischen Sicht) zu der Zeit, als der Exodus gekommen war. Die Altertumsforschung hat einen anderen Zeitabschnitt ausgemacht, denn in der Altertumsforschung heißt es, dass die Tora ca. vor 2700 Jahren verfasst wurde, und eine Zusammenfassung verschiedenster Autoren ist, die alle Rabbiner waren. Die rabbinische Sichtweise sagt hingegen aus, dass Moses die Tora geschrieben hat. Bis zu der Ausformulierung der Tora wurden Erzählungen, Phänomene, Gebote, Überlieferungen usw. mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, was letztlich dazu führte, dass die Gefahr bestand, vieles zu vergessen und für immer zu verlieren. So wurde die Tora niedergeschrieben, wobei auch hier im Vorfeld eine Aussiebung stattfand, denn die Tora umfasste „nur“ 304.805 Buchstaben. Hier ist ein weiteres Dogma zu finden, den diese 304.805 Buchstaben dürfen weder verändert werden, noch dürfen Buchstaben fortgelassen oder hinzugesetzt werden. Die Tora beleibt immer und immer auf 304.805 Buchstaben beschränkt.

      Als Zweites sei der Talmud erwähnt, der im Grunde in zwei großen Versionen vorhanden ist. Wenn man nach der Seitenanzahl geht, dann ist der babylonische Talmud das gehaltvollere Werk, welches vor ca. 2500 Jahren entstanden ist, in der Zeit der Zerstörung des salomonischen Tempels, welcher sich im Zweistromland befand – im heutigen Irak. Die zweite Version ist der Talmud Jeruschalmi, der in seinen Zielsetzungen und Ansprüchen weniger dogmatisch verfasst wurde, wodurch er eine weniger wichtige Rolle bekam. Dieses Werk wurde etwa vor 2200 Jahren vom Rabbi Jochanan verfasst. Wenn jedoch einfach vom Talmud gesprochen wird, ist immer der babylonische Talmud gemeint. Doch was ist der Talmud eigentlich? Er ist eine Art Diskussion der Mischna, was zu der Gemarah führte, eine satzweise Erklärung der Mischnah. Die Mischnah ist eine „Wiederholungssammlung“ der mündlichen Lehre des Judentums und wird in sechs Ordnungen geteilt: Seraim (Saaten), Moed (Festzeiten), Naschim (Ehe und Familienrecht), Nesikin (Beschädigungen, Zivil- und Strafrecht), Kodaschim (heilige Dinge - Tempel und Opferriten) und Toharot (die Reinheitsgebote). Man könnte auch einfach behaupten, dass der Talmud eine „Spielregelinterpretation“ ist.

      Das dritte Buch ist der Zohar, das heilige Buch der Kabbalah! Der Name bedeutet „Glanz“ und wurde in aramäisch und zu Teilen auch in Hebräisch verfasst. Im Zohar sind viele Werke der jüdischen Mystik vorhanden, was zu der Meinung einer oberflächliche Unordnung führen kann, da sehr viele Schichten und verschiedenen Quellen zusammengeschrieben wurden. Die Texte beziehen sich auf die biblischen Texte bei den Propheten Ezechiel und Daniel. Auch wenn die erste Publikation des Zohar erst im 13. Jahrhundert war, nimmt man doch an, dass der Zohar ca. 100 Jahre nach dem Talmud entstanden ist.

      Das vierte Buch ist das Sepher Jetzirah, das Buch der Schöpfung, welches eines der Grundwerke der Kabbalah ist, ist eine antike kosmologische und naturwissenschaftliche Abhandlung. Sie umfasst die Elemente der göttlichen Schöpfung der Materie und das „wie“, also die strukturelle Darstellung und Aufbau. Das Sepher Jetzirah hat einen sehr speziellen Bezug zum Sephiroth, da es hier um die 10 Sphären und die 22 hebräischen Buchstaben geht.

      Dieses Grundwerk wurde ca. im 2. Jahrhundert geschrieben, wobei es auch Meinungen gibt, dass es 200 Jahre v. Chr. geschrieben wurde, was ein Fenster von 400 Jahren öffnet. Man ist sich jedoch relativ sicher, dass das Sepher Jetzirah ab dem 10. Jahrhundert kommentiert worden ist, sodass die philosophischen und wissenschaftlichen Sichtweisen primär im Vordergrund standen. Im 12. Jhd. bekam die Sicht, über das Sepher Jetzirah, einen eher metaphysischen Horizont, was dazu führte, dass es einen starken Einfluss auf die Kabbalah hatte.

      Da die Schöpfungsvorstellung im Sepher Jetzirah sich von Schöpfungsvorstellung im Talmud und im Midrasch (Auslegung religiöser Texte) unterscheidet, wurde das Sepher Jetzirah recht kontrovers gesehen. Anders als im Talmud, wird im Sepher Jetzirah das „Volk Israel“ weder erwähnt, noch werden religiöse Vorstellungen, Bräuche oder Autoritäten beschrieben.

      Dies ist jedoch in meinen Augen ein sehr wichtiger Pluspunkt, da es bei Schöpfungen des Seins nicht um ein „auserwähltes Volk“ gehen sollte. Ferner sind gewisse Egoschmeicheleien eher aus Schöpfungsgeschichten zu nehmen, als allgemeine Schöpfungsmythen.

      Einen „richtigen Verfasser“ vom Sepher Jetzirah gibt es nicht, doch da der biblische Abraham Erwähnung findet, geht man davon aus, dass er nicht nur der Erste war, der diesen magischen Weg beschritten hat, sondern dass er letztlich auch der Schreiber des Werkes ist. Abraham soll die Informationen aus dem geistigen Reich bekommen und sie niedergeschrieben haben.

      Da das Sepher Jetzirah aus vielen handschriftliche Kurz- und Langfassungen besteht, deren Verhältnisse zueinander jedoch völlig umstritten sind, ist es so gut wie unmöglich, genaue geschichtliche Daten anzugeben. Erst im Jahr 1552 wurde das Sepher Jetzirah wirklich schriftlich gedruckt, vorher waren handschriftliche Abschriften und Eigeninterpretationen sowie mündliche Erzählungen die Grundlage.

      So ist auch die Kabbalah sehr bald auf den Plan getreten. Man kann insgesamt von vier Zeiträumen sprechen, in welchen die Kabbalah in Erscheinung trat. Der erste Zeitraum bezieht sich auf die Epoche vor ca. 2000 Jahren. In diesem Zeitabschnitt sind primäre Spekulationen über Gott, seinen Thronwaagen und den Lebensbaum zu finden. Es heißt, dass auch hier das Buch der Schöpfung (+/- 200 Jahre) verfasst wurde und die zehn Welten in Form des Sephiroth erkannt wurden. In poetischer Art und Weise wird die Entstehung der Welt und des Kosmos, sowie des Menschen, erklärt, was dazu führte, dass man auf die Idee kam, dass der Mensch mit Hilfe des Sephiroth auf die Schöpfung Einfluss nehmen kann.

      Der zweite Zeitraum der Kabbalah war vor ca. 1200 Jahren und endetet vor ca. 700 Jahren. In diesem Zeitraum wurde die Kabbalah als eine eigenständige Strömung wahrgenommen, sodass in Spanien, und aufgrund der toleranten Verhältnisse der islamischen Besetzung, die sogenannte Theosophie (griechisch: „Göttliche Weisheit“) entstand. Hier wurde das Buch Bahir oder Sepher ha-Bahir (ryhbh rps) geschrieben, sowie ca. 100 Jahre später der Zohar publiziert.

      Das Buch Bahir oder auch Sepher ha-Bahir (Buch des hellen Glanzes) soll im Jahr 1174 in einer Kabbalistenschule in der Provence als Handschrift aufgetaucht sein, wobei auch hier, wie beim Zohar, Spekulationen darauf abzielen, dass das Werk bereits im 1. Jahrhundert vorhanden war, jedoch erst im Jahre 1174 publiziert wurde. Das Buch Bahir beinhaltet Kommentare, die die mystische Bedeutung mehrerer biblischer Verse erklären, wobei es um die Genesis und um das Grundverhältnis zwischen Gott, Kosmos und dem Menschen geht. Im Sepher Bahir geht es um die Figur eines Königs, welcher im Mittelpunkt steht und als eine Illustration von der Wechselwirkung zwischen Mensch und Gott genommen werden kann. In diesem Werk findet man die ersten Grundsätze der vier kabbalistischen Welten Assiah, Jetzirah, Beriah und Aziluth.

      Der dritte kabbalistische Zeitraum ist ca. 400-500 Jahre her. In diesem Zeitraum entstanden erneut mystische Spekulationen über den Kosmos, über Gott und natürlich über die menschliche Existenz. Die Kabbalah bekam ihre magische Seite, da man erkannte, dass man mit Hilfe von gemeinschaftlichen Meditationen sich selbst erkennen kann. In diesem Zeitraum entstanden die Ideen des Adam Kadmon, des ersten Menschen, und die Idee Qlippoth, der Gegenseite des Sephiroth.

      Der vierte kabbalistische Zeitraum ist noch nicht vergangen, und man kann sagen, dass vor ca. 150 Jahren begonnen hat. In dieser Zeit sind unendlich viele Schriften über die Kabbalah entstanden, Schriften, die gelungen sind und Schriften, die leider sehr seltsam sind. Jeder von uns, der sich mit der Kabbalah beschäftigt, ist ein Teil dieser Epoche.

      D. h., jeder von uns kann sich in diesem Zeitraum etablieren, und jeder kann diesen kabbalistischen Zeitraum mitgestalten.

      Alle vier Zeiträume

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