Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH. Frater LYSIR

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Pfad des Flammenschwertes - KABBALAH - Frater LYSIR

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und Prinzip. Diese Illusionen sind nur Hilfsmittel, Krücken, die einem ein Beistand sein können. Erkennen, verstehen, verinnerlichen und auch leben, sind die Ziele der einzelnen Sephiroth. Denn neben den Archetypen sind diese Bezeichnungen auch göttliche Wesen. Chesed ist z. B. ein Gott der Gnade, der Fülle, des Glücks (bzw. Schicksals) und der Hilfsbereitschaft.

      Man muss jedoch den Sephiroth als Einheit sehen, d. h., die einzelnen Sephiroth sind nicht Fragmente, die für sich selbst perfekt sind. Es sind einfach nur Fragmente, die aus einem höheren Zustand kommen und mit deren Hilfe man diesen höheren Zustand begreifen kann.

      Man kann also die einzelne Sephirah analysieren, jedoch nur unter Berücksichtigung des gesamten Sephiroth verstehen.

      Wenn man will, kann man jede einzelne Sephirah die Kraft einer „Idee“ bzw. einer „Energie“ zuordnen. Es sind die einzelnen Bestandteile, die Fragmente des Einen, sowie auch die ganzen Naturkräfte wieder Fragmente einer übergeordneten Energie sind. Die einzelnen Kräfte geben einen Eindruck des Gesamtbildes wieder. Wobei es „nicht nur“ ein Eindruck ist. Vielmehr sind es Teilgebiete, vergleichbar mit der elektromagnetischen Schwingung. Ein Fragment davon ist das Licht, UKW, LW, Mikrowelle oder auch die Gammastrahlung. Alles zusammen ist das elektromagnetische Spektrum, man würde aber nicht auf die Idee kommen zu sagen, dass das Licht das elektromagnetische Spektrum ist. So verhält es sich auch mit dem Sephiroth und den einzelnen Sephiroth.

      Wenn man mit dem einzelnen Sephiroth beginnt zu arbeiten, wird man ein besseres Verständnis des Ganzen bekommen. Man kann in das Symbol, und zum Teil auch hinter das Symbol, des Sephiroth schauen, immer darauf bedacht, sich daran zu erinnern, dass das Schauen auf das Symbol nicht das Prinzip des Symbols ist. Daher ist das Verständnis, der jeweiligen Struktur des Sephiroth, für den strebenden Kabbalisten essenziell, denn wenn man sich einmal den Sephiroth ansieht, wird man in sehr vielen Büchern auf sehr viele Erklärungen, Metaphern und Sinnbilder bzw. auf menschliche Darstellungsversuche, stoßen. Doch bevor man sich mit diesen Metaphern wirklich auseinandersetzen kann, sollte man die sich mit der Struktur des Sephiroth auseinandersetzen.

      Die Struktur des Lebensbaums

      Der Sephiroth, bzw. „ein“ Baum des Lebens, taucht in sehr vielen Kulturen auf, egal ob es nun in der sumerischen, ägyptischen, nordischen oder hebräischen Kultur ist. Da der Sephiroth ein sehr wichtiger Bestandteil der jüdischen Lehre ist, ist es wichtig noch einmal kurz zu rekapitulieren, wo und wann der Sephiroth, direkt oder indirekt, erwähnt wurde. Eine der ersten Erwähnungen findet man in der Tora, als „Gott“ im Garten Eden allerlei Bäume erschuf, u. a. den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis. Von beiden Bäumen durfte der Mensch (Adam Kadmon) nicht essen, da die Erkenntnisse, die daraus folgen würden, zu viel Macht bedeuten würde. Dass diese Aussage unsinnig ist, wie die ganze Verbotsgeschichte, möchte ich hier einfach unkommentiert lassen. Viel wichtiger ist der Hinweis der beiden Bäume in Bezug auf die Bezeichnung. So erlangt man durch den einen Baum das Leben und durch den anderen Baum die Erkenntnis. Hierdurch kann man einen ersten mystischen Blick auf die gesamte Schöpfung unserer Dimension werfen. Es wird durch die Kombination der beiden Bäume zu einem einzigen Baum (der Sephiroth) die Geheimnisse der Schöpfung aufgezeigt. Mit insgesamt zehn Kräften (jede Kraft ist eine Sephirah) wurde eine Welt, ein Dimensionsreich, erschaffen, in dem das Gesamtwesen „Mensch“ agieren kann. Mit dem Gesamtwesen „Mensch“ sind natürlich auch die energetischen Körper gemeint, da der Mensch mit seinem vollen Bewusstsein maximal die Sephirah Tiphereth erreichen kann, in welcher er sich mit seinem höheren Selbst vereint und letztlich das dreidimensionale Leben endlich aufgeben kann.

      Die zehn grundsätzlichen Kräfte des Sephiroth halten alles, was der Mensch mit seinem Gesamtwesen erreichen kann, in Bewegung, d. h., es sind die Räder der Evolution. Sie fließen, sie rotieren, sie bewegen sich in alle Richtungen, sodass man sie kombinieren, mischen und nutzen kann, wodurch eine individuelle Anwendung des Sephiroth möglich ist. Dadurch, dass jede Sephirah ihren eigenen Sephiroth hat, kann der Mensch durch diese Erkenntnis sein ganzes Leben zum „Besseren“ ändert, wobei das „Bessere“ immer im Auge des Betrachters liegt, was letztlich auch wieder ein kosmischer Anteil ist. Eine oberflächliche Wahrnehmung der gesamten Schöpfung ist eine Illusion, die mit Hilfe des Sephiroth überwunden werden kann. Wenn man sich die Struktur des Sephiroth ansieht, kann man ein prozentuales Verhältnis für die gesamte Schöpfung ableiten, da der hermetische Grundsatz „wie Oben, so Unten“ auch hier gilt. Die zehnte Sephirah, die Sephirah Malkuth, stellt nicht nur unsere Erde da, sondern die gesamte dritte Dimension. Es ist also auf der einen Seite eine oberflächliche Wahrnehmung, und auf der anderen Seite stellt diese Sephirah auch die Tiefen jeder Wissenschaft, die es gibt, da, die sich auf die dritte Dimension irgendwie bezieht. D. h., jede Wissenschaft, die von Menschen betrieben bzw. erforscht werden kann, bezieht sich auf Malkuth.

      Leider ist es oft so, dass die restlichen Sephiroth nicht wahrgenommen werden, da sich zu sehr auf Malkuth konzentriert wird. Was man mit seinen normalen, physischen fünf Sinnen wahrnehmen kann, ist jedoch nur ein Teil der Schöpfung. Wir nehmen weit über 99% unserer gesamten Welt, oder auch Realität, überhaupt nicht war. Wenn man einen Vergleich ziehen will, dann kann man sagen, dass der Mensch ein Elektron ist, das sich irgendwo im Kosmos befindet. Da es aber noch viele, wesentlich komplexere Bereiche gibt, zeigt, dass der Mensch, bzw. das Elektron, nur ein Teil eines weitaus größeren Ganzen ist.

      So heißt es in der Kabbalah, dass in diesen 99% die Ursache für alles liegt, was wir in den restlichen 1% der wahrgenommenen, dreidimensionalen Realität erleben. Alles was passiert, egal ob es Glück, Pech, Vorsehung oder Schicksalsschläge sind, haben ihren Anlass in den 99% der von dem normalen, menschlichen Bewusstsein nicht erkennbaren Realität. Allen Begebenheiten geht immer eine verborgene Kraft voraus, die durch eine Art kosmische Kausalität letztlich das Wesen und Wirken eines jeden Elektrons bzw. eines jeden Menschen beeinflussen kann. Dies soll aber keines Falls als Entmutigung gelten, auch wenn nach diesem Beispiel der freie Wille zu einer absoluten Unwichtigkeit degradiert wird.

      Mit Hilfe der kabbalistischen Arbeitsweise kann man das, was man als „fundamentale Kräfte“ beschreiben könnte, die die Realität definieren, soweit verstehen, dass eine Manipulation in Bezug einer Transformation möglich ist. Durch diese Manipulation kann die „Oberfläche“ der eigenen Realität, welche auch die Welt um uns herum ist, durchdrungen und vollkommen erkannt werden, was letztlich im kabbalistischen Sinne einen Blick auf die Realität Gottes bedeutet.

      Die Kabbalah ist jedoch kein leichter Pfad zu dieser Erkenntnis, obwohl man mit ihrer Hilfe sich selbst Werkzeuge erschaffen kann, die einen dazu befähigen, die harte Oberfläche der eigenen Realität zu durchdringen und in die eigenen Tiefen des Seins vorzustoßen. Als Parallele kann man die Quantenphysik nehmen. Erst durch Versuche, durch Berechnungen und revolutionäre Ideen wurde letztlich der „Kern“ der Materie entdeckt. Doch selbst dieser „Kern“, der Atomkern, ist nicht die Grenze, da auch dieser wieder aus anderen Fragmenten besteht, welche letztlich die Realität bilden. Es sind die Fermionen, die Quarks und die Strings!

      Ob man die Kabbalah nun als Religion sehen und verstehen will, obliegt jedem selbst. Jeder, der logisch denken, beobachten und kombinieren kann, hat seit langer Zeit erkannt, dass der Mensch von der materiellen Seite der Realität soweit beeinflusst wird, dass die Materie den Platz des Geistes einnimmt. Da sind oft der tolle Fernseher, das tolle Auto und das große Haus an die Stelle des Geistes, der Seele und göttlichen Energie gerückt. Auf der anderen Seite wird jedoch die Materie verteufelt, da sie nur Böses hervor bringt.

      Egal, ob nun die Materie in den Augen der Menschen Gut oder Böse ist, die Materie ist göttlich, so wie alles göttlich ist, und genau damit geht die Kabbalah in Bereiche, die zu einer Allwissenheit führen wird. Diese All-Wissenheit ist erst weit nach der menschlichen Existenz erreichbar, da die Sephirah Tiphereth die Letzte ist, die der Mensch mit seinem Ego-Bewusstsein vollkommen erreichen kann. Die Sephirah Daath hingegen wird erst in einem Zustand der

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