ENGEL - Band 1. Frater LYSIR
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Als ich dies hörte, musste ich sehr diplomatisch sein, um nicht meine ehrliche Meinung zu äußern. Ich erwähnte in Ansätzen, dass man nicht alle Hoffnungen auf „fremde Energien“ setzen sollte. Doch ich wurde von ihr regelrecht attackiert, was ich mir denn einbilden würde und dass ich offensichtlich zu feige wäre, meine Spiritualität zu leben. Ich verkniff mir jeden weiteren Kommentar – nun fast jeden! Ich konnte die Wörter nicht zurückhalten, als ich sagte:
„Aber ich finde es super, dass sie Engeltherapeutin werden! Ich meine auch, dass einige von diesen Engeln dringend eine Therapie brauchen! Wirklich! Die haben manchmal eine humoristische und gleichzeitig cholerische Art an sich, dass man sich manchmal fragen muss, ob die noch ganz richtig ticken!“
Nach einem Jahr traf ich die Dame wieder. Sie berichtete mir, dass sich nichts verbessert hat. Im Gegenteil. Trennung vom Lebensgefährten, die Kinder mussten die Schule wechseln, sie verlor ihren Vollzeitjob und ihre Idee mit der Selbstständigkeit brachte sie fast in den finanziellen Ruin. Dazu kam noch, dass sie die Diagnose „Mamma-CA“ (Brustkrebs) bekam, was natürlich eine zusätzliche Belastung war. Ich sprach ihr Mut zu und empfahl ihr, in eine professionelle Therapie zu gehen.
Dies alles ist viele Jahre her und sie konnte den Brustkrebs auch erfolgreich bekämpfen. Ab und zu sehe ich sie noch auf vereinzelten Seminaren. Sie hat ihre „Sicht der Dinge“ grundlegend geändert und begonnen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. In viele Arbeiten und Dialogen konnte man zusammen viele Erkenntnisse sammeln! Sie berichtete mir, dass sie irgendwann in ihrer Therapie Träume hatte, wie sie von grotesken Würmern regelrecht ausgesaugt wurde. Sie nahm das Bild jedoch an und arbeitet, wie sie mir berichtete, an ihren Energiekanälen, sodass sie es irgendwann aus eigener Kraft und mit Hilfe der Reiki-Energie schaffte, sich von diesen „Wurmbildern“ – die immer wieder in den Träumen auftauchten – zu befreien! Schön!
Doch dies alles ist leider kein Einzelfall! Im Gegenteil! Daher fasste ich den Entschluss, ein Engelsbuch zu schreiben, dass meiner Meinung nach, nicht die liebevolle Energie der Engel direkt aus den Seiten des Buches herauszufließen wird, dafür aber die Möglichkeit bietet, sich selbst zu erkennen und zu evolutionieren!
Die Arbeiten in diesem Buch werden sich zu Beginn erst einmal darauf beziehen, was Engel sind und wie die klassische Literatur sie sah bzw. sieht. Es wird auch um die klassische Magie der Engel gehen, um die Siegel aus alten Grimorien und wie man diese „liest“ bzw. „verwendet“, sodass man mit Hilfe der Siegel die Engelsenergien „rufen“ kann. Ferner wird es darum gehen, wie die Bezeichnungen – die Namen – der Engel zu verstehen sind und was sie in der deutschen Übersetzung bedeuten. Gerade hier wird man einen sehr großen Schnitt zu vielen der gängigen Übersetzungen und Namen finden! Doch es ist in meinen Augen wichtig und essenziell, dass man sich selbst eine Meinung bilden kann und nicht einfach alles von Engel übernimmt, was man aus „fremden Quellen“ erfahren kann. Es geht darum, dass man alle literarischen Informationen selbst energetisch prüft, um zu erfahren, wie das eigene Energiesystem auf diese Prinzipien reagiert. Man soll erkennen, dass der Großteil aller Engelsinformationen irrelevant ist, wenn nicht der Großteil dieser Informationen im eigenen Selbst bestätigt bzw. verändert wird, sodass man die essenziellen Engelsinformationen individuell für und in sich deuten kann. Hierdurch kann das eigene Bewusstsein die Information über Engel verarbeiten und da jedes Bewusstsein individuell ist, sind somit auch alle Informationen über Engel individuell. Wer das für sich vollkommen verstanden hat und auch einen eigenen Weg finden will, um mit Engeln in Kontakt zu treten, wird hier einen möglichen, jedoch individuellen Weg finden – meinen Weg!
Ein weiterer Löwenanteil dieses Buches wird sich auf die Darstellung der Engel und deren Namen in der Literatur beziehen, d. h. auf ihre Aufgaben, ihre Ränge, ihre Sorgen, ihre Nöte und ihre Ziele. Es ist letztlich etwas für den Intellekt und für die Ratio. Doch nicht nur die Engel sollen „erleuchtet“ werden. Auch die Malachim, die Kräfte des Chaos, des Qlippoth, der Schatten in dieser dualen Existenz, sollen illuminiert werden. Dazu kommen noch die Energien, die man als Genien oder manchmal als Dämonen darstellt, wobei man auch hier wieder die Möglichkeit bekommt, sich eine eigene, energetische Meinung zu bilden!
In Bezug auf die Namen und die Übersetzungen dieser, will ich jedoch vorher eine kleine Analogie präsentieren, sodass man bereits zu Anfang des Buches verstehen kann, das die Namen nicht immer 1:1 zu übersetzen bzw. zu „verstehen“ sind!
Jeder Landstrich hat seine Eigenarten in der Sprache. Wenn jeder Mensch ausschließlich in seinem Dialekt sprechen würde, wäre die Verständigung zwischen Menschen aus dem Ruhrgebiet, dem „Ruhrpott“ und Menschen aus Köln, dem Schwabenland, Sachsen, Friesland oder Bayern unmöglich. Es gibt „umgangssprachliche“ Formulierungen, die man als „uneingeweihter“ nicht erkennen kann! Wenn man sich die „interessante“ Phonemik des „Ruhrpottdialekts“ ansieht und einen Satz bzw. eine Aufgabenbeschreibung in einem Wort zusammenfasst, wird es für außenstehende nicht einfach! Wenn man z. B. nur die Buchstabenkombination „TUMADATMÄEI“ lesen würde, würde man sicherlich nicht sofort erkennen, dass hier eine „liebevolle und gut gemeinte Aufforderung“ verborgen ist. Da man rudimentäre Vorstellungen der eigenen Muttersprache hat, wird man in dem Wort „Tumadatmäei“ vielleicht erkennen, dass die ersten beiden Buchstaben – „TU“ – eine Handlungsaufforderung ist. Auch das „MA“ in Verbindung mit dem „TU“ kann mit etwas „Ruhrpottkenntnis“ als eine Aufforderung verstanden werden, etwas freiwillig auszuführen. Doch würde wirklich jeder darauf kommen, dass mit „TU-MA-DAT-MÄ-EI“ die Aussage „Streichele doch einmal das Schaf“ gemeint ist? Ich glaube nicht!
Sicher, wenn man den „Ruhrpottdialekt“ kennt, wird man jetzt verstehen, dass „TU“ für „tun“, dass „MA“ für „mal“, dass „DAT“ für „das“, dass „MÄ“ für „Schaf“ und „EI“ für „streicheln“ steht. Doch es ist nicht selbstverständlich, dass man „MÄ“ mit einem Schaf und „EI“ mit streicheln assoziiert wird.
Genau so muss man sich aber nun die Namen der Erzengel und der Malachim in Erinnerung rufen. Schnell ist der Denkfehler vollbracht, dass hinter jedem „-el“ ein Engel steht, gerade dann, wenn man die Sprache nicht kann. Doch es würde niemand auf die Idee kommen, dass hinter den deutschen Wörtern „Bügel“, „Vogel“, „Spiel“, „Hotel“, „Nebel“, „Stachel“, „Apfel“ oder „Aschenputtel“ irgendwelche Engel strecken. Niemand würde in der deutschen Sprache auf die Idee kommen, dass „Aschen-putt-el“ in Wirklichkeit „Aschen / Schlag beim Golf / Gottes“ sei, oder?