Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt. Josefine Mutzenbacher

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Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt - Josefine Mutzenbacher

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Annas Eingang, der mir schon ganz rotgerieben vorkam. Ich hielt ihn

      fest, und versuchte ihn tiefer hineinzudrängen. Ferdl selbst stieß in

      der Richtung, die ich ihm gab, kräftig nach, aber Anna fing auf einmal

      laut zu schreien an, so daß wir erschrocken auseinanderfuhren. Sie

      weigerte sich, das Spiel fortzusetzen, und ich mußte Ferdl noch einmal

      auf mich nehmen, weil er sich nicht beruhigen wollte. Nun war aber auch

      ich einigermaßen rot gerieben, und weil es inzwischen schon Zeit wurde,

      gingen wir heim. Mein Bruder und ich sprachen auf dem Weg in unsere

      Wohnung kein Wort. Wir wohnten auch im letzten Stockwerk dieses Hauses,

      Tür an Tür mit der Frau Reinthaler. Als wir oben auf dem Gang ankamen,

      sahen wir die kleine dicke Frau im Gespräch mit einer anderen Nachbarin

      stehen. Wir gafften sie an und begannen laut zu lachen. Als sie sich

      nach uns umdrehen wollte, flüchteten wir in unsere Tür.

      Seit jenem Tage betrachtete ich Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen

      mit völlig veränderten Blicken. Ich war erst sieben Jahre alt, aber

      meine Geschlechtlichkeit kam voll zum Ausbruch. Sie muß in meinen Augen

      zu lesen gewesen sein, mein ganzes Gesicht, mein Mund, mein Gang muß

      eine einzige Aufforderung gewesen sein, mich anzupacken und

      hinzuschmeißen. Nur so kann ich mir die Wirkung erklären, die damals

      schon von mir ausging, die ich in der Folge übte, und die es zustande

      brachte, daß fremde und wie mir scheint, besonnene Männer gleich bei der

      ersten Begegnung mit mir alle Vorsicht außer Acht ließen und

      unbedenklich alles wagten. Diese Wirkung kann ich auch jetzt noch

      bemerken, wo ich weder jung bin noch schön und wo mein Körper welk

      geworden und die Spuren meines Wandels greifbar zu erkennen gibt.

      Trotzdem gibt es noch Männer, die auf den ersten Blick von mir in

      Flammen geraten und sich dann in meinem Schoß wie die Rasenden gebärden.

      Diese Wirkung mag schon viel früher tätig gewesen sein, als ich noch

      wahrhaft unschuldig war, und vielleicht ist sie es gewesen, die den

      Schlossergesellen dazu trieb, die Scham der Fünfjährigen zu entblößen.

      Ein paar Tage später waren wir Kinder allein zu Hause, und da begann der

      Franz den Lorenz zu fragen, ob er denn wisse, woher die Kinder kommen

      und wie sie gemacht werden. Lorenz meinte: »Weißt du's vielleicht?«

      Franz und ich lachten, und ich holte Franzens kleinen Stift aus dem

      Hosentürl, streichelte ihn ein wenig, während Lorenz mit ernster Miene

      zusah, wie Franz mich an meiner Spalte kitzelte. Dann legten wir uns

      aufs Bett und spielten unser Stückchen, das wir von Anna und Ferdl

      gelernt hatten, mit allem Talent herunter. Lorenz sprach kein Wort, auch

      nicht, als wir fertig waren, aber als ich mich ihm näherte, und die Hand

      in seine Hose stecken wollte, indem ich ihm sagte: »Komm, jetzt mußt

      du's auch probieren ...« stieß er mich weg und zu unserem großen

      Erstaunen erzählte er: »Das Vögeln kenn' ich schon längst. Glaubt's ihr

      vielleicht, ich werd' auf euch warten? Aber das darf man nicht. Das ist

      eine schwere Sünd', Unkeuschheit ist das, und wer vögelt, kommt in die

      Höll'.« Wir erschraken nicht wenig, aber dann bestritten wir die

      Behauptung. »Glaubst du am End'«, fragten wir ihn, »daß der Vater und

      die Mutter auch in die Höll' kommen?« Er war fest überzeugt davon, und

      gerade deshalb gaben wir alle Angst auf und verhöhnten ihn. Lorenz aber

      drohte, er werde uns beim Vater, beim Lehrer und beim Katecheten

      verklagen, und seitdem haben wir unsere kleinen Vergnügungen niemals

      wieder in seiner Gegenwart vorgenommen. Er wußte trotzdem, daß Franz und

      ich fortfuhren, aufeinander zu liegen, oder uns mit anderen Kindern

      abzugeben; aber er schwieg und wich uns aus.

      Wir waren sehr oft bei Anna und Ferdl und spielten immer dasselbe. Immer

      wurde ich zuerst vom Ferdl, Anna von Franz gevögelt, dann die Anna von

      ihrem Bruder und ich von dem meinigen. Trafen wir die beiden einmal

      nicht daheim, oder mußten wir selbst zu Hause bleiben, dann vögelten wir

      eben allein. Aber es verging kein Tag, an dem wir nicht aufeinander

      lagen. Unsere gemeinsamen Gespräche aber drehten sich nur um den

      einzigen Wunsch, es einmal mit einem Großen tun zu dürfen. Anna und ich

      wünschten sich einen wirklichen, erwachsenen Mann, Ferdl und Franz

      wünschten sich die Frau Reinthaler.

      Einmal als wir wieder zu Anna kamen, war Besuch da. Eine dreizehnjährige

      Kousine von ihr, Mizzi und ihr Bruder Poldl. Die Mizzi war ein hübsches,

      schon recht entwickeltes Mädchen, und ihre jungen Brüste standen fest

      und frei unter ihrer dünnen Bluse. Es wurde natürlich gleich von dem

      gesprochen, was uns am meisten interessierte, und Poldl rühmte sich, daß

      seine Schwester schon Haare auf der Fut hätte. Er hob ihr ganz ruhig die

      Kleider auf, und wir sahen respektvoll auf das dreieckige, dunkle

      Büschel, das sich dort befand, wo wir noch nackt waren. Dann wurden die

      Brüste der Mizzi entblößt

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