(Wahre Geschichte) Reggae Love, wenn die Liebe weint! Schwarz weiße Liebesodyssee. Dantse Dantse
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Читать онлайн книгу (Wahre Geschichte) Reggae Love, wenn die Liebe weint! Schwarz weiße Liebesodyssee - Dantse Dantse страница 16
Während dieser Betrachtung ging das Gespräch unter den vier Passagieren ganz normal weiter. Carla war wieder wach, nur Mauritz hörte seine Musik und beteiligte sich nicht so an dem Gespräch.
„Hast du schon eine Ahnung, in welchem Hotel du dort arbeiten möchtest?“, fragte Anna interessiert.
„Nee, keine Ahnung, vor Ort werde ich auf die Suche gehen“, antwortete Johnny.
„Wie lange willst du dort bleiben und arbeiten?“, fragte Carla.
Johnny überlegte doch ein bisschen und antwortete ohne Carla anzuschauen: „Ich weiß nicht genau, wie lange ich dort bleibe, aber Kribi ist nur ein Zwischenstopp und ein kurzer Trip auf dem Weg zu meinem größten Experiment. Ich gebe mir keine genaue Zeit, um mir keinen Druck zu machen. Ich weiß nur, dass es von Kribi aus einfacher wird, dass zu tun, wovon ich träume.“
Er hatte entschieden, da Carla in ihm etwas ausgelöst hatte, dass er ihr ab nun einfach keinen weiteren Blick zuwenden würde. Er würde versuchen, sie zu ignorieren, gerade um sich noch interessanter zu machen und Carla zu verwirren.
Carla sollte sich fragen: Was los ist? Ob sie ihn vielleicht verletzt hatte, ohne es zu wissen? Dieses Gefühl von Zweifeln und Fragen würde sie verwundbar machen und somit sehr leicht angreifbar. Johnny hatte immer für alles, wenn es um ihn ging, einen Plan. Selten machte er Sachen unbedacht. Etwas in ihm sagte ihm, du musst diese Frau berühren, küssen, streicheln und mit ihr schlafen. Er ahnte, dass die Schwierigkeit der junge Mann Mauritz sein könnte. Johnny vermutete, dass sie ein Paar waren. Natürlich ist das in Kamerun kein Hindernis, im Gegenteil, es ist eine größere Herausforderung.
Er hatte so immer Erfolg bei schwarzen Frauen, hatte Affären mit Frauen gehabt, die in Beziehungen waren. Kam er auch bei den weißen Frauen an? Er sagte sich, er wäre nicht Johnny Win-Win, wenn er diese Herausforderung nicht annehmen würde.
„Und was machst du mit deiner Familie? Du hast doch eine? Frau, Kinder usw. Sie bleiben allein?“, fragte Günther ein bisschen vorwurfsvoll.
Johnny nahm diese Frage als eine gezielte Provokation von Günther, der so versuchte sein Image bei den beiden Frauen zu beschmutzen. Er blieb äußerlich sehr kontrolliert und nett, lachend konterte er mit einer Gegenfrage: „ Gerade du Gunder...“, sofort ging Anna dazwischen: „Nicht Gunder, Günther.“
„Egal, ich nenne ihn einfach Doktor, das ist viel einfacher als Gunder“, entgegnete Johnny und fuhr fort, „gerade du Dr. solltest wissen, dass so etwas möglich ist und die Familie nicht eine Bremse sein sollte auf dem Weg zur Realisierung seiner Pläne. Du bist hier – so würde man in Afrika sagen – unser großer Bruder. Du hast sicher vor uns allen hier eine Familie gegründet. Ich fahre nur nach Kribi. Das ist 150 km entfernt von Douala. Und du? Du bist seit sechs Monaten hier, 6000 Kilometer entfernt von deiner Familie, deiner schönen Frau, deinen Kindern, Eltern usw. Du siehst aber, dass es geht, oder?“
Alle waren auf einmal still. Stefan und Anna wussten, dass Günther getroffen war. Seine Vorgeschichte war ein bisschen schwierig und schmerzhaft. Aber Stefan sah nicht besonders traurig aus. Um seinen Mundwinkel erschien ein kleines Lächeln, als ob er sich freute über das, was Johnny gesagt hatte. Er dachte nur, Günther ist selbst schuld, der Moralprediger, als ob er total rein wäre. Wenn man selber Leichen im Keller hat, sollte man nicht über Leichen im Keller reden.
„Hein, Günther? Du verstehst, was ich meine, oder?“, fügte Johnny hinzu.
Günther grinste verlegen und hob seine Schultern.
Es war schon sehr dunkel, aber die Lichter, die immer mehr wurden, zeigten an, dass man in Kribi war, nach zwei Stunden Fahrt durch den Regenwald.
Man konnte den weißen Sandstrand und das Meer sehen und hören.
Man roch überall in der Luft den Geruch des Meeres. Es war warm und leicht schwül.
„Weißt du schon wo du unter kommst Johnny? Ich meine in welches Hotel du gehst?“, fragte Stefan.
„Nein. Alles war ein bisschen plötzlich. Ich werde mir, wenn wir an der Busstation angekommen sind, ein Taxi nehmen und ein Hotel suchen – und ihr?“
„Wir haben schon seit einem Monat über einen Mitarbeiter, der hier Urlaub gemacht hat, Zimmer in einem Hotel direkt am Strand reserviert. Ist einfacher so und ohne Stress, weißt du? Wir haben dort ein all-inclusive Hotel genommen, bis auf Carla und Mauritz, die sich noch viel umsehen wollen. Wir wollen nur am Strand liegen, schlafen, essen, lesen, ganz entspannen“, antwortete Stefan.
Johnny kannte das Hotel gut. In den guten Zeiten war er öfter dort gewesen. Die Zimmer waren ziemlich teuer, aber die Qualität war top, wie viele andere Hotels dieses Niveaus in Kribi. Viele dieser Hotels könnten problemlos konkurrieren mit ähnlichen Hotels in Europa oder sonst wo. Ja man konnte alles haben. Es war nur eine Frage des Geldes und genau wegen des Geldes und des schönen Lebens ist er hierher nach Kribi gekommen.
Johnny lachte aber und dachte: die Europäer sind komisch. Wie kann man denn entspannen, indem man jeden Tag vom Hotel zehn Meter zum Strand geht, schwimmt, am Strand liegt, schläft, liest, isst und morgen wieder das gleiche tat, 14 Tage lang? Er konnte das nicht verstehen. Das war doch schlimmer, als zu arbeiten. „Ja schön für euch, aber das wäre nichts für mich, so auf diese Art mich zu entspannen. Ich brauche dazu Musik, Stimmung, Tanzen, Lachen, Sport, Bewegung, umschauen und selbstverständlich auch Intimität. Ihr versteht, was ich meine.“
„Ja Johnny, wir haben gemerkt, dass die Menschen in Kamerun solche Art von Urlaub nicht kennen bzw. nicht mögen und nicht bevorzugen. Ich habe festgestellt, dass meine kamerunischen Kollegen, wenn sie Urlaub machen lieber mit der ganzen Familie zu Opa, Oma, Eltern, Geschwistern, Bekannten, Freunden gehen. Sie entspannen, indem sie in Gruppen sind, und wir entspannen, indem wir allein sind. Komisch, gell?“, sagte Anna.
Günther nickte, er hatte Angst noch was auf den Kopf zu kriegen. Deswegen vermied er es, viel zu reden. Carla fügte zu Annas Aussage sehr idealistisch hinzu: „Ja, davon können wir Europäer eine Menge lernen und wieder sozialer sein. Wir werden in Europa immer einsamer und immer egoistischer. Jeder nur für sich, bzw. höchstens nur für seine sehr nahe Familie, Frau und Kinder, Papa und Mama. Punkt. Das finde ich nicht so gut.“
Der Bus hielt an einer Tankstelle, die links an der Kreuzung der Hauptstraße lag. Geradeaus würde man zum Fischmarkt und zu den Behörden kommen links fuhr man direkt in die Innenstadt.
Es war dunkel und man konnte kaum viel von der Stadt erkennen. Rechts aber sah man das Meer mit seinen Wellen, die bis nah an die Straße kamen. Sie waren am Atlantik.
An dieser Tankstelle stiegen die Leute aus, die in der Nähe wohnten oder Touristen, die ein