Königin der Sklavinnen. Christian Bachter

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Читать онлайн книгу Königin der Sklavinnen - Christian Bachter страница 7

Königin der Sklavinnen - Christian Bachter Drachenreiterin

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Schließlich ging sie in das Bad neben an, um sich zu waschen und anzuziehen.

      Moja entschuldigte sich bei Phenoma, als sie ihr zwei Stunden später das Essen hoch brachte. „Ich wollte dich nicht hintergehen,“ sagte sie. „Aber ich hatte den eindeutigen Befehl von Java, dass ich Bescheid sage, wenn eine Drachenreiterin auftaucht. Und ich wusste ja nicht, ob ich dir trauen kann, deshalb habe ich nichts gesagt.“

      Phenoma nickte. „Schon gut. Wer ist Java?“

      Moja schaute verblüfft. „Hat dir Lyam nicht von ihr erzählt? Java ist unsere Herrin. Sie ist die letzte freie Frau des Weisen Rates.“

       So kommen wir der Sache langsam näher.

      „Und Java kommt? Ist das nicht zu gefährlich? Wie könnt ihr überhaupt mit ihr kommunizieren?“

      „Wir nehmen mit ihr Kontakt auf, so wie die Frauen es schon immer getan haben,“ Moja tippte sich an die Stirn.

       Mentale Übertragung. Sie sind also immer noch im Besitz von weiblicher Magie.

      Phenoma war nun wirklich verblüfft.

      In diesem Augenblick bemerkte sie Lyam, die auf der Treppe gestanden hatte und sie beobachtet hatte.

      „Moja, du redest zu viel,“ sagte sie als sie die letzten Stufen hoch kam.

      Moja winkte ab. „Entweder alles oder gar nichts. Was soll diese Geheimniskrämerei? Ist sie jetzt eine Drachenreiterin, oder nicht?“

      „Ich weiß es nicht, aber ich werde es gleich wissen. Lass uns bitte allein.“

      Mürrisch ging Moja die Treppe herunter und schlug unten die Tür zu.

      Lyam stellte sich in die Mitte des Raumes, dort wo sie am Morgen schon gestanden hatte als Phenoma aufgewacht war.

      „Ich habe mit meiner Herrin gesprochen,“ sagte sie.

      Phenoma wartete.

      „Sie wird sich heute Abend auf dem Weg machen und wird dann beim Morgengrauen hier sein.“

      „Warum erst heute Abend?“

      Statt einer Antwort geschah etwas merkwürdiges. Das Licht im Zimmer veränderte sich. Phenoma spürte plötzlich eine tiefe, dunkle Präsenz, die augenblicklich ihre Drachenenergie aufweckte. Allerdings hatte sie sie gut genug unter Kontrolle, um sich nichts anmerken zu lassen.

      Das Phänomen verschwand so schnell, wie es gekommen war. Aber Lyam schien irgendwie verändert zu sein.

      „Du bist eine Dunkle,“ erkannte Phenoma.

      Lyam nickte.

      „In welche Gestalt verwandelst du dich?“

      „In eine Krähe. Wir alle verwandeln uns in Krähen, auch meine Herrin.“

      Phenoma verstand. „Aber nur Nachts. Deshalb kann sie erst heute Abend aufbrechen.“

      Lyam nickte.

      „Und so bist du auch letzte Nach gekommen.“

      „Ich erzähle dir das alles, weil meine Herrin eine Bitte an dich hat, bevor sie nachher losfliegt.“

      Phenoma hob abwehrend die Hand. „Warte noch einen Augenblick. Ich muss das gerade sortieren. Ihr verfügt über alte, weibliche Macht, von der ich nicht wusste, dass es sie überhaupt noch gibt.“

      Lyam schwieg. Phenoma stand auf und trat vor sie. „Trotzdem konntet ihr die Samskarier nicht besiegen! Wieso?“

      Lyam schaute plötzlich unglücklich. „Sie haben unsere Kraft gebrochen. Wir wissen nicht wie. “

      Dann sprudelte es aus ihr heraus: „Sie waren einfach schneller und stärker, mit ihrer Technik und diesen Maschinen. Und sie hatten Verbündete überall. Die Männer – einige hielten nicht mehr zu uns. Erst fiel ihnen die ländlichen Gebiete von Mula in die Hände. Das war vor acht Jahren. Zwei Jahre später nahmen sie sich dann die Hauptstadt. Ventura fiel und alle Frauen des Weisen Rates wurden versklavt. Ich war dabei als es geschah.“

      „Erzähle mir davon, Lyam,“ forderte Phenoma sie auf. Sie glaubte einen Anflug von Tränen in den Augen der jungen Frau zu erkennen.

      Laym schüttelte den Kopf. „Nein, du kannst meine Herrin selber fragen. Sie war drei Jahre lang die persönliche Sex-Sklavin der Stadthalter von Ventura, bevor sie sich befreien konnte und in den Untergrund ging.“

      Phenoma trat einen Schritt zurück. Die letzte Neuigkeit schockierte sie. Dann fiel ihr etwas ein. „Du sprachst von einer Bitte. Was wünscht sich Java?“

      Lyam hob ihre Hände und schob das Tuch zurück, das bisher ihren Kopf bedeckt hatte. Lange blonde Dreadlocks kamen zum Vorschein, die ihr bis zur Hüfte gingen.

       Sie trägt die Haare einer Führerin.

      Phenoma war einen kurzen Augenblick erschlagen von ihrer Schönheit.

      „Meine Herrin wünscht sich, dass du mich als deine Novizin aufnimmst und mich zu einer Drachenreiterin machst,“ erklärte Lyam. „Dadurch weiß sie, dass du tatsächlich diejenige bist, für die du dich ausgibst. Außerdem haben wir dann eine eigene Drachenreiterin in Mula und können uns besser gegen die Samskarier verteidigen.“

      Phenoma war zunächst sprachlos. Dann dachte sie angestrengt nach. Den Wunsch von Java konnte sie gut nachvollziehen. Ihre eigene Führerin hatte ihr tatsächlich ein umfassendes Mandat mitgegeben. Seit Ashoka in den Krieg eingegriffen hatte, ging es um die Existenz ihres Ordens. Was vorher undenkbar war, war nun möglich: Sie konnte eine Novizin aufnehmen, wenn sie es für sinnvoll hielt. Aber war dies der richtige Ort und Zeitpunkt? Und war Lyam wirklich geeignet?

       Diese Frage stellt sich nicht. Sie ist geeignet.

      Phenoma spürte das Feuer bereits in ihrem Becken. Es traf seine eigenen Entscheidungen. Und diesmal hielt sie es nicht zurück.

       Aber da gab es noch etwas, was geklärt werden musste.

      „Deine Herrin kann sich das wünschen, aber willst du es selber auch? Bist du dir darüber im Klaren, was das bedeutet?“

      Lyam schüttelte den Kopf. „Nein, bin ich nicht. Aber ich bin eine Kämpferin des Weisen Rates und ich werde alles auf mich nehmen, was nötig ist, um Mula zu befreien.“

      „Lyam, hier geht es nicht um Mula sondern um dein Leben. Wenn die Drachenenergie einmal geweckt ist, wirst du sie nicht mehr los. Sie bricht die Macht der Dunkelheit, du wirst dich also nie mehr verwandeln können.“

      Phenoma trat jetzt dicht an Lyam heran. Ihre Hand berührte ihr Kinn, dann strichen ihre Hände über ihre Wange. „Außerdem wirst du keinen Sex mehr mit Männern haben können. Sex ist die Waffe der Drachenfrauen. Sie bricht die Macht der Männer. Aber du, als Drachenreiterin, wirst dir keinen Mann suchen können. Dein Mann wird ein Drache sein, ein Tier ohne menschliches Bewusstsein. Du wirst keine Kinder haben, keine Familie gründen. Deshalb frage dich jetzt aufrichtig selber, willst du das wirklich?“

      Die

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