CyberWorld 3.0: Evil Intentions. Nadine Erdmann

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу CyberWorld 3.0: Evil Intentions - Nadine Erdmann страница 13

CyberWorld 3.0: Evil Intentions - Nadine Erdmann CyberWorld

Скачать книгу

Moment lang schaute Ned ihr hinterher und atmete tief durch. Dann wandte er sich um und sah, dass Jamie fast zu ihm aufgeschlossen hatte.

      »Hey.« Jamie versuchte ein kleines Lächeln.

      »Hey.« Ned blieb frostig.

      Jamie atmete tief durch. »Es tut mir leid wegen gestern. Ich hätte mich da nicht einmischen dürfen. Wenn du Charlie magst, ist das cool, okay? Ich wollte nur nicht, dass sie dir wehtut. Aber das hat nichts damit zu tun, dass du in einem Biokörper lebst. Es ging mehr um Charlie. Ich fand halt, dass du wissen solltest, dass sie ihre Jungs bisher immer ziemlich schnell langweilig fand und sie wieder in den Wind geschossen hat. Damit du weißt, auf was du dich einlässt, und damit sie dich nicht verletzt. Aber wenn Zack recht hat und das zu viel Einmischung oder Bevormundung ist, dann tut es mir leid.«

      Kam das jetzt irgendwie komisch rüber? Ned sah ihn jedenfalls gerade verdammt seltsam an.

      Jamie stöhnte. »Mann, wir sind doch Freunde, oder? Ich wollte einfach nur nicht, dass Charlie dir womöglich das Herz bricht, denn so einen Scheiß hast du nicht verdient. Aber ich würde mich freuen, wenn es zwischen euch beiden klappt. Ich hab es wirklich nur gut gemeint, aber das kam offensichtlich nicht so an, und das tut mir ehrlich leid. Auch, dass ich dich mit Mike verglichen hab. Das war echt unterirdisch. Du bist kein bisschen so wie er. Wirklich nicht.«

      Neds Mundwinkel zuckten. Gestern hatten Jamies Worte schrecklich wehgetan, die von heute taten dafür verdammt gut.

      »Schon okay.« Er musste lächeln, als er sah, wie erleichtert Jamie war, trotzdem brannte Ned noch etwas auf der Seele. »Bist du denn sauer wegen der Geheimhaltung? Weil du deswegen jetzt alles abkriegst?«

      Jamie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich denke, es ist auch für mich besser, wenn niemand weiß, was mit dir los ist. Wenn die Medien dir auf den Senkel gehen würden, wäre ich mit Sicherheit bald der Nächste, und das brauche ich wirklich nicht. Aber selbst wenn ich sauer wäre, wäre das mein Problem und es wäre trotzdem allein deine Entscheidung, wann du wem was sagen willst.« Er sah Ned fest an. »Und ich wär bestimmt nicht so fies, dass ich dir deshalb eins reinwürge und dir keine Freundin gönne.«

      Betreten verzog Ned das Gesicht. »Ja, ich weiß. Das war unfair. Dafür hatte ich das mit Mike sogar verdient.«

      Jamie grinste gequält. »Ich sollte Max wohl ein paar Upgrades gönnen, weil er verhindert hat, dass wir uns noch mehr Schwachsinn an den Kopf werfen.«

      Ned lachte. »Mach das.«

      »Gehen wir rein?« Jamie wies auf die bleigraue Wolkendecke, die der Wind über den Himmel trieb. »Mir ist kalt und wenn der Regen losgeht, will ich nicht patschnass werden.«

      Langsam liefen sie zum Gebäude hinüber. An der Eingangstür wartete Zack und musterte die beiden.

      »Alles wieder gut?«

      Jamie zog eine Augenbraue hoch. »Hast du gedacht, ich krieg das nicht hin?«

      »Doch, sicher.« Er legte seinen Arm um ihn und gab ihm einen Kuss. Dann sah er zu Ned. »Charlie hat Jem gesagt, dass sie dich spannend findet. Viel interessanter als die Kerle, mit denen sie sich sonst so abgibt. Und sie würde dich wohl verdammt gern ein bisschen besser kennenlernen.«

      Sprachlos starrte Ned ihn an.

      »Hey! Und das ist jetzt kein Einmischen und Grenzenüberschreiten und all der Mist, den ich mir gestern Abend anhören durfte?!«, fragte Jamie empört.

      Zack grinste. »Nein, Süßer, das ist echte Freundschaft!«

      Jamie verdrehte die Augen, sparte sich aber jeden weiteren Kommentar, als er Neds Gesicht sah.

      »Charlie findet mich – spannend?«, fragte Ned unbehaglich.

      »Ja.« Zack wurde wieder ernster und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. »Und jetzt krieg bloß keine kalten Füße wegen Du-weißt-schon-was!« Er hatte die Stimme gesenkt, damit keiner der wenigen Mitschüler, die noch nicht vor dem ungemütlichen Wetter in die Eingangshalle geflüchtet waren, mitbekam, was sie hier besprachen. »Vergiss, was Jamie gestern gesagt hat. Er war ein Vollidiot. Für jemanden, der so clever ist wie er, hat er manchmal erschreckend wenig Ahnung, glaub mir. Und er steht definitiv zu sehr auf Schwarzmalerei.«

      »Hallo?! Ich steh hier neben dir! Ich kann dich hören!«

      »Ja, und ich liebe dich trotzdem.« Zack bedachte seinen Freund mit einem frechen Grinsen und wandte sich dann wieder zu Ned. »Charlie ist toll, und wenn du sie wirklich magst, dann teste einfach aus, was passiert.«

      Niedergeschlagen hob Ned die Schultern. Er hatte eine ziemlich schlaflose Nacht hinter sich, weil ihn Jamies Argument, dass er es sich nicht leisten konnte, andere an sich heranzulassen, unendlich lange hatte grübeln lassen. Unsicher sah er zwischen seinen beiden Freunden hin und her. »Ich weiß nicht. So ganz unrecht hat Jamie ja nicht, wenn Ihr-wisst-schon-was nicht rauskommen soll.«

      »Doch, hat er.« Zack sah ihm fest in die Augen. »Zumindest, was Charlie angeht. Egal, was zwischen euch passiert oder nicht, du kannst ihr hundertpro vertrauen.«

      Zweifelnd blickte Ned zu Jamie.

      »Zack hat recht. Das kannst du wirklich. Mir fehlten bis gestern Abend einfach ein paar Infos.« Jamie seufzte. »Aber auch ohne die hätte ich es besser wissen müssen. Ich war echt ein Idiot.«

      Völlig überzeugt war Ned nicht, trotzdem nickte er schließlich zögernd.

      »Hör zu«, meinte Zack. »Rede mit Jem, wenn du unsicher bist. Sie kennt Charlie am besten.« Aufmunternd knuffte er ihm gegen den Oberarm. »Oder du vertraust einfach Jamie und mir!«

      Ned verdrehte die Augen. »Euch beiden? Na, halleluja …«

      Es fing an zu regnen und Zack zog die Eingangstür auf.

      »Überleg es dir einfach.« Er zwinkerte verschwörerisch und hielt Ned und Jamie die Tür auf. »Unser Treffen morgen Abend wird ja nicht ewig dauern. Du könntest also sicher danach noch was Nettes mit ihr unternehmen. Was ganz Harmloses. Pizza essen oder so. Und Charlie steht total auf Eiscreme und Frozen Yogurts.«

      Ned spürte, wie wieder dieses seltsame Kribbeln in seinem Inneren auftauchte.

      Es wäre schon verdammt cool, ein bisschen Zeit alleine mit Charlie zu verbringen …

      Zack grinste, als er Ned lächeln sah, und klopfte ihm ermutigend auf die Schulter. »Trau dich einfach, Tiger!«

      Ned atmete tief durch. Sollte er wirklich?

      Moment mal –

      »Tiger?!«

      Jamie schnitt eine gequälte Grimasse, doch Zacks Grinsen wurde bloß noch ein bisschen breiter.

      »Nicht?«

      »Ehm – nein!«

      Zack zog die Nase kraus. »Zu schwul?«

      Eine von Neds Augenbrauen wanderte in ungeahnte Höhen. »Tiernamen sind eher so ein generelles No-Go. Egal, für wen.« Er musterte seine beiden Freunde mit

Скачать книгу