GmbH-Recht. Harald Bartl

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GmbH-Recht - Harald Bartl Heidelberger Kommentar

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1995, 684; zur Freistellungsvereinbarung der Kommanditisten und der Komplementär-GmbH BGH ZIP 1995, 115; zum Informationsanspruch des Kommanditisten BayObLG ZIP 1995, 219). Insofern ist freilich zu beachten, dass hinsichtlich der Wahl der „Gesellschaft“ Veränderungen eingetreten sind (vgl OLG Weimar ZIP 1993, 1509 zur GmbH & Still; etwa auch Heermann BB 1994, 2421 ua zur „GbR mbH“ – s hierzu o Rn 1; vgl auch Timm NJW 1995, 3209; Wertenbruch ZIP 1995, 712 zur Partnerschaftsgesellschaft; Hoffmann-Becking ZIP 1995, 1 zur „kleinen AG“; hierzu auch Seibert/Köster Die kleine AG, 2. Aufl 1995; Horn GmbHR 2001, 386).

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      Sonstige wirtschaftliche Zwecke können von der GmbH verfolgt werden, wenn sie gewerblich tätig wird und (allerdings nicht erforderlich) auf Erwerb ausgerichtet ist. Genannt werden können hier ua die Wirtschaftsverbände in der Form der GmbH; auch Unternehmen der öffentlichen Hand im Bereich der Daseinsvorsorge oder gemeinwirtschaftliche Unternehmen (Lutter/Hommelhoff § 1 Rn 10; vgl hierzu Byok/Graef/Faasch Neugründung kommunaler Stadtwerke-Gesellschaften im Lichte des Kartellvergaberechts, NZBau 2012, 556; ferner Scholz/Emmerich § 1 Rn 11 ff mwN; Rowedder/Schmidt-Leithoff § 1 Rn 12). Für diese GmbH der öffentlichen Hand gelten uneingeschränkt sämtliche Vorschriften des Zivilrechts, insb auch des GmbH-Rechts (Lutter/Hommelhoff § 1 Rn 10, krit zu BVerwG GmbHR 2011, 1205 sowie mwN). Spezielle Bedeutung erhält die GmbH sicherlich im Zusammenhang mit dem sog „Outsourcing“ oder der Privatisierung (vgl hierzu etwa Deutsche Flugsicherung GmbH, ferner Behr VergabeR 2009, 136; ferner Cunningham/Fröschl Outsourcing, 1995; hierzu etwa Steuck NJW 1995, 2887 zur Ausgliederung von Regie- und Eigenbetrieben der Gebietskörperschaften ua nach Umwandlungsrecht). Vgl OLG Celle NZG 2001, 374 zu den Voraussetzungen einer ordnungsgemäßen Beschlussfassung – GmbH mit genossenschaftsähnlicher Struktur vgl Wölfle ZfgG 47 1997, 52; Rottnauer Komm zu OLG Stuttgart NZG 2000, 159; NZG 2001, 115; Stock/Remmert NZG 2001, 441; Wachter GmbH-StB 2000, 191; Vieth/Schultze/Jander NZG 1999, 1126; Harrer GesRZ 2001, 2; Henssler Komm zu BayObLG NZG 2000, 641, NZG 2000, 875; Baumbach/Hueck § 1 Rn 9; ferner Parmentier ZIP 2001, 551 – zur Haftungsverantwortlichkeit öffentlich-rechtlicher Körperschaften; Kessler GmbHR 2000, 71; Rowedder/Schmidt-Leithoff § 1 Rn 13 zu öffentlichen Unternehmen.

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      Ideelle Zwecke sind anzutreffen bei GmbH, die den geselligen, sportlichen, politischen und sozialpolitischen Bereich abdecken sollen. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass diese Zwecke/Ziele besser – jedenfalls nach aller Erfahrung – in der Form des Vereins verfolgt werden sollen, da die mit den Gründungsfragen, der Liquidation etc anzutreffenden Probleme die GmbH für diese Tätigkeit nicht prädestinieren. Auch die Frage des Mitgliedschaftswechsels sollte hier nicht außer Betracht bleiben (vgl Baumbach/Hueck § 1 Rn 12; Wachter GmbH-StB 2000, 191; vgl auch OLG Stuttgart NJW 1964, 1231 zur Firmierung; iÜ Rowedder/Schmidt-Leithoff § 1 Rn 14). Familiengesellschaften können ebenfalls in Form der GmbH gegründet werden, wobei hier der Abfassung der Satzung besondere Bedeutung zukommt (Baumbach/Hueck § 1 Rn 11). Auch politische und religiöse Zwecke können mit einer GmbH verfolgt werden. Erwähnt werden ferner in diesem Zusammenhang noch soziale Einrichtungen wie private Unterstützungskassen in der Form der GmbH. Treuhandgesellschaften zur Zusammenfassung von Familienvermögen treffen wir in der Form der GmbH an (vgl Scholz/Emmerich § 1 Rn 4 ff mwN).

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      Versicherungsgeschäfte sind der GmbH weitgehend entzogen. So sind die Versicherungssparten der Lebens-, Unfall-, Haftpflicht-, Feuer- und Hagelversicherung nur in der Form des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit oder als AG möglich (vgl Baumbach/Hueck § 1 Rn 14; Scholz/Emmerich § 1 Rn 7). Auch der Betrieb eines Versicherungsgewerbes kann nicht in der Form der GmbH erfolgen (§ 34b Abs 3 GewO).

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      Banken können ebenfalls als GmbH geführt werden (Scholz/Emmerich § 1 Rn 6). Zulässig ist die GmbH auch für Investmentgesellschaften (§ 1 Abs 2 KAGG idF v 14.1.1970, BGBl S 127). Bausparkassen hingegen sind nur in der Form der AG bzw KGaA zugelassen (vgl § 2 Abs 1 des G über Bausparkassen v 16.11.1972, BGBl I S 2097). Nicht als GmbH kann eine Hypothekenbank betrieben werden (nur AG oder KGaA – vgl §§ 1, 2 HypBG idF v 5.2.1963, BGBl I S 81). Schiffspfandbriefanstalten sind als GmbH ebenfalls nicht möglich (§§ 1, 2 Schiffspfandbriefbankengesetz idF v 8.5.1963, BGBl I S 302). Zu allem zB Baumbach/Hueck § 1 Rn 14; Scholz/Emmerich § 1 Rn 6 sowie Lutter/Hommelhoff § 1 Rn 7.

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      Besondere Bedeutung hat die Frage im Zusammenhang mit den sog freien Berufen erhalten (so Rn 5).

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      Für Architekten, Ingenieure, Ärzte, Anwälte etc so Rn 5.

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      Apotheken können nicht als GmbH betrieben werden (§ 8 ApothekenG). Ebensowenig Notariate (Lutter/Hommelhoff § 1 Rn 7) oder Versteigerungsgewerbe (nur natürliche Personen – hierzu § 34b Abs 3 S 1 GewO; AG Wiesbaden GmbHR 1988, 349; OLG Frankfurt GmbHR 1991, 26; iÜ Scholz/Emmerich § 1 Rn 8). Die Genehmigungsbedürftigkeit der gewerblichen Betätigung zB nach den §§ 34 ff GewO und die Frage nach der gesetzlichen Zulässigkeit des Gesellschaftszwecks können unterschiedlich beantwortet werden. Regelmäßig begründet die Genehmigungsbedürftigkeit keinen unzulässigen Zweck, sondern stellte sich nach früherem Recht lediglich als Eintragungshindernis nach § 8 Abs 1 Nr 6 dar (vgl insofern § 8 Rn 20; ferner zB Scholz/Emmerich § 1 Rn 9; Rowedder/Schmidt-Leithoff § 1 Rn 10). Die Vorlage der Genehmigungsurkunde ist nach § 8 Abs 1 Nr 6 nicht mehr erforderlich (vgl § 8) hierzu Rothbächer.

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      Wichtigste Erkenntnisquelle für den Richter, der die Zulässigkeit des angegebenen und verfolgten Zwecks insb bei entspr Anhaltspunkten zu prüfen hat, bildet der Gegenstand (§ 3 Abs 1 Nr 2 GmbHG) des Unternehmens, der indessen vom Zweck abzugrenzen ist (BGH BB 1977, 573; auch Wünsch GesRZ 1982, 155, 156; Scholz/Emmerich § 1 Rn 21). Das ist auch ua der Grund, weshalb sich im Gegenstand keine „Leerformeln“ antreffen lassen dürfen (su § 3 Rn 9 f; ferner etwa zB Thoma zum „Handel mit Waren aller Art“ RNotZ 2011, 413; Lutter/Hommelhoff § 3 Rn 7; BayObLG BB 1994, 1811 = ZIP 1994, 1528 – „Produktion und Vertrieb von Waren aller Art“). Zu beachten ist OLG Stuttgart BB 2001, 794 = NZG 2001, 417 – keine

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