Превращение / Die Verwandlung. Уровень 3. Франц Кафка

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Превращение / Die Verwandlung. Уровень 3 - Франц Кафка Легко читаем по-немецки

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Gregor hörte das sehr aufmerksam zu.

      Später aber musste man sie mit Gewalt zurückhalten, und wenn sie dann rief:

      «Laßt mich doch zu Gregor! Er ist ja mein unglücklicher Sohn! Begreift ihr es denn nicht, dass ich zu ihm muß?«

      Dann dachte Gregor, dass es vielleicht doch gut ist, wenn die Mutter hereinkommt. Nicht jeden Tag natürlich, aber vielleicht einmal in der Woche. Sie verstand doch alles viel besser als die Schwester, die doch nur ein Kind war.

      XI

      Der Wunsch Gregors, die Mutter zu sehen, ging bald in Erfüllung. Während des Tages wollte Gregor auf seine Eltern sich nicht beim Fenster zeigen. Aber kriechen auf den paar Quadratmetern des Fußbodens konnte er auch nicht. Das ruhige Liegen ertrug er schon während der Nacht schwer. Das Essen machte ihm bald nicht mehr das geringste Vergnügen. So nahm er zur Zerstreuung die Gewohnheit an, kreuz und quer[64] über Wände und Plafond zu kriechen. Besonders oben auf der Decke hing er gern. Es war ganz anders, als das Liegen auf dem Fußboden. Man atmete freier. Ein leichtes Schwingen ging durch den Körper. Dann konnte er sich losließen und auf den Boden klatschten.

      Nun hatte er natürlich seinen Körper ganz anders in der Gewalt als früher. Beschädigte er sich selbst bei einem so großen Falle nicht. Die Schwester nun bemerkte sofort die neue Unterhaltung, die Gregor für sich gefunden hatte. Da wollte sie ihm helfen. Die Möbel, die es verhinderten, wollte sie wegschaffen.

      Aber könnte sie dies allein nicht tun. Den Vater wagte sie nicht um Hilfe zu bitten. Das Dienstmädchen wird ihr ganz gewiss nicht helfen. So blieb der Schwester also nichts übrig, als einmal die Mutter zu holen.

      Mit Ausrufen erregter Freude kam die Mutter auch heran. Aber verstummte sie an der Tür vor Gregors Zimmer. Zuerst sah natürlich die Schwester nach, ob alles im Zimmer in Ordnung war. Dann erst ließ sie die Mutter eintreten. Gregor hatte in größter Eile das Leintuch noch tiefer und mehr in Falten gezogen.

      Gregor wollte nicht spionieren. Er verzichtete darauf, die Mutter schon diesmal zu sehen. Er war nur froh, dass sie nun doch gekommen war.

      «Komm nur, man sieht ihn nicht«, sagte die Schwester.

      Sie führte die Mutter an der Hand. Gregor hörte nun, wie die zwei schwachen Frauen den immerhin schweren alten Kasten von seinem Platze rückten. Er hörte, wie die Schwester immerfort den größten Teil der Arbeit für sich beanspruchte. Es dauerte sehr lange. Wohl nach schon viertelstündiger Arbeit sagte die Mutter:

      «Man soll den Kasten doch lieber hier lassen. Er ist sehr schwer. Und es ist doch gar nicht sicher, dass Gregor mit der Entfernung der Möbel ein Gefallen hat. Mir bedrücke das Herz der Anblick der leeren Wand. Warum soll auch Gregor diese Empfindung haben? Da ist er doch an die Zimmermöbel gewöhnt«.

      «Und ist es dann nicht so«, sagte die Mutter ganz leise,»und ist es nicht so, als ob wir durch die Entfernung der Möbel zeigten, dass wir jede Hoffnung auf Besserung aufgeben und ihn rücksichtslos sich selbst überlassen? Es ist das beste, wir suchen das Zimmer genau in dem Zustand zu erhalten, in dem es früher war, damit Gregor, wenn er wieder zu uns zurückkommt, alles unverändert findet«.

      Beim Anhören dieser Worte der Mutter erkannte Gregor, dass der Mangel jeder unmittelbaren menschlichen Ansprache, im Laufe dieser zwei Monate seinen Verstand verwirren hat. Anders konnte er es sich nicht erklären, dass er ernsthaft wollte, dass sein Zimmer ausgeleert war. Er hatte wirklich Lust, das warme Zimmer in eine Höhle verwandeln zu lassen. Er wird freilich nach allen Richtungen ungestört kriechen!

      Aber die Schwester war leider anderer Meinung. Sie hatte sich angewöhnt, bei Besprechung der Angelegenheiten Gregors als besonders Sachverständige gegenüber den Eltern aufzutreten. So war auch jetzt der Rat der Mutter für die Schwester Grund genug, auf der Entfernung nicht nur des Kastens und des Schreibtisches, sondern auf der Entfernung sämtlicher Möbel, mit Ausnahme des Kanapees, zu bestehen. Es war natürlich nicht nur kindlicher Trotz und das Selbstvertrauen, das sie zu dieser Forderung bestimmte. Sie hatte doch auch tatsächlich beobachtet, dass Gregor viel Raum zum Kriechen brauchte.

      Vielleicht aber spielte auch der schwärmerische Sinn der Mädchen ihres Alters mit, der bei jeder Gelegenheit seine Befriedigung sucht. Wollte sie die Lage Gregors noch schreckenerregender machen? Um dann noch mehr für ihn leisten. Denn in einen Raum, in dem Gregor ganz allein ist, wird wohl kein Mensch außer Grete jemals eintreten.

      Und so ließ sie sich von ihrem Entschlusse durch die Mutter nicht abbringen. In diesem Zimmer schien die Mutter unsicher. Sie verstummte und half der Schwester nach Kräften beim Hinausschaffen des Kastens. Nun, den Kasten konnte Gregor noch entbehren. Aber muss der Schreibtisch bleiben! Kaum hatten die Frauen mit dem Kasten das Zimmer verlassen, als Gregor den Kopf unter dem Kanapee hervorstieß.

      Zum Unglück war es gerade die Mutter, welche zuerst zurückkehrte, während Grete im Nebenzimmer den Kasten hielt und ihn allein hin und her schwang. Die Mutter aber war Gregors Anblick nicht gewöhnt. Er könnte sie krank machen. So eilte Gregor erschrocken im Rückwärtslauf bis an das andere Ende des Kanapees. Das Leintuch bewegte sich vorne ein wenig. Das genügte, um die Mutter aufmerksam zu machen. Sie stockte, stand einen Augenblick still und ging dann zu Grete zurück.

      XII

      Trotzdem sich Gregor immer wieder sagte, dass ja nichts Außergewöhnliches geschehe, sondern man nur ein paar Möbel umgestellt, wirkte doch dieses Hin- und Hergehen der Frauen, ihre kleinen Zurufe, das Kratzen der Möbel auf dem Boden, wie ein großer Trubel auf ihn. Er zog an sich seinen Kopf und Beine. Er drückte den Leib bis an den Boden. Und sagte er:

      «Das kann ich nicht lange aushalten«.

      Sie räumten ihm sein Zimmer aus. Sie nahmen ihm alles, was ihm lieb war. Den Kasten, in dem die Laubsäge und andere Werkzeuge lagen, hatten sie schon hinausgetragen. Sie lockerten jetzt den Schreibtisch, an dem er als Handelsakademiker, als Bürgerschüler, ja sogar schon als Volksschüler seine Aufgaben geschrieben hatte. Da hatte er wirklich keine Zeit mehr, die guten Absichten zu prüfen, welche die zwei Frauen hatten. Und die Frauen arbeiteten schon stumm. Man hörte nur das schwere Tappen ihrer Füße.

      Die Frauen stützten sich gerade im Nebenzimmer an den Schreibtisch, um ein wenig zu verschnaufen. Und so brach er denn hervor. Er wechselte viermal die Richtung des Laufes. Er wusste wirklich nicht, was er zuerst retten soll. Da sah er das Bild. Das war eine Dame in Pelzwerk. Er kroch eilends hinauf und presste sich an das Glas. Das festhielt ihn. Das tat seinem heißen Bauch wohl. Dieses Bild wenigstens, dass Gregor jetzt ganz verdeckte, wird nun gewiss niemand wegnehmen. Er verdrehte den Kopf nach der Tür des Wohnzimmers, um die Frauen bei ihrer Rückkehr zu beobachten.

      Sie kamen schon wieder. Grete hatte den Arm um die Mutter gelegt und trug sie fast.

      «Also was nehmen wir jetzt?«, sagte Grete und sah sich um.

      Da kreuzten sich ihre Blicke mit denen Gregors an der Wand. Grete behielt ihre Fassung. Sie beugte ihr Gesicht zur Mutter, um diese vom Herumschauen abzuhalten. Dann sagte sie:

      «Komm, wollen wir nicht lieber noch ins Wohnzimmer zurückgehen?«

      Die Absicht Gretes war für Gregor klar. Sie wollte die Mutter in Sicherheit bringen und dann ihn von der Wand hinunterjagen. Ha! Er saß auf seinem Bild und gab es nicht her. Lieber wird er Grete ins Gesicht springen.

      Aber Gretes Worte hatten die Mutter erst recht beunruhigt. Sie trat zur Seite, erblickte den riesigen braunen Fleck auf der geblümten Tapete. Sie rief, ehe sie sah, dass das Gregor war, mit schreiender, rauer Stimme:

      «Ach

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<p>64</p>

kreuz und quer – вдоль и поперек