Beschmutztes Blut. Amy Blankenship
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âDu kannst buchstabieren?â, fragte Chad mit groÃen Augen.
Devon grunzte vor Lachen und Envy grinste.
âNeinâ, antwortete Envy schnell, denn sie fühlte sich ein wenig überdreht. âAber er kann so tun als ob, indem er langsam spricht.â
âLass mich ratenâ, unterbrach Chad. âEr buchstabiert âStraÃeâ so wie es klingt?â
Envy nickte. âJa, Sch⦠t⦠r⦠a⦠s⦠e.â
Chad stolperte fast vor Lachen, während Trevor neben ihm schmollte.
âWollt ihr vielleicht mal Punkt machen?â, knurrte Trevor.
âAch ja, und Beistriche kennt er auch nicht, nur Punkteâ, erklärte Envy wichtigtuerisch, sodass die beiden Geschwister wie verrückt zu kichern begannen.
Envy lächelte ihren Bruder an, während sie sich an all die Male erinnerte, als sie als Kinder Probleme bekommen hatten, weil sie Lachanfälle gehabt hatten, und einfach nicht mehr aufhören konnten. Wenn sie es sich recht überlegte, war das meistens passiert, als sie schlafen gehen hätten sollen. Sie betrachtete Chad genauer. Ja, seine Augen waren sehr glasig.
Devon achtete kaum auf ihre Spötteleien. Er hatte Warren in der Ferne erblickt, als dieser einen Dämon zerlegte, und kämpfte gegen den Drang, sich zu verwandeln, damit er zu ihm rennen konnte.
Envy fiel Devons Blick auf und sie erkannte seine Gedanken an der Art, wie seine Augen ihre Farbe verändert hatten. Als sie den anderen Jaguar betrachtete, dämmerte es ihr, dass es wohl ein natürlicher Instinkt für ihn war, sich zu verwandeln. Er hatte wohl nur wegen ihr seine menschliche Gestalt behalten, und das war irgendwie unfair ihm gegenüber.
âWieso gehst du nicht, um ihm zu helfen?â, fragte sie, während sie ihre Hand auf seinen Oberarm legte. âIch komme schon klar.â
Devon richtete seinen Blick wieder auf sie. âWie wirst du nach Hause kommen?â
âIch nehme sie mit zu mirâ, schlug Chad vor, dem die Idee gut gefiel. Die Wohnung war so leer, seit sie ausgezogen war. âIch habe sowieso genug für heute. Du kannst später vorbeikommen und sie abholen, wenn du hier fertig bist.â Dann fügte er schnell hinzu: âAber lass dir Zeit, denn wir haben ein Menge Schlaf nachzuholen.â
Devon wollte gerade widersprechen, aber dann betrachtete er die beiden Geschwister genauer und erkannte zum ersten Mal, dass sie so müde waren, dass sie fast schon wie auf Drogen erschienen. Er fühlte sich schuldig dafür, dass er es nicht schon früher bemerkt hatte. Menschen brauchten doppelt so viel Schlaf wie Formwandler⦠wenn nicht mehr.
âOkayâ, gab Devon nach und gab Envy einen langen Kuss. âIch werde dich später abholen⦠schlaf dich aus.â
Envy nickte und sah zu, wie Devon seine Kleider auszog und sich in einen Jaguar verwandelte. Er lief über den Friedhof hinter Warren her und sie bewunderte, wie elegant er in all seinen Gestalten aussah.
âKönnen wir jetzt los?â, fragte Trevor mit finsterer Stimme, denn es gefiel ihm gar nicht, wie Envy Devon nachsah.
Envy und Chad nickten.
âGute Ideeâ, sagte Chad. âIch würde nur ungern ein leichtes Ziel für einen doofen Krabbler sein, nur weil ich mich im Friedhof hingelegt habe, um ein Nickerchen zu machen. Ich habe die letzten beiden Tage überhaupt nicht geschlafen.â
Die drei machten sich auf den Weg zum Eingang des Friedhofs, wobei sie unterwegs noch ein paar Krabbler zur Strecke brachten. Als sie endlich bei Trevors Auto ankamen, blieb Chad einen Augenblick lang mit offenem Mund stehen, dann erschien ein sadistisches Grinsen auf seinem Gesicht.
âWo ist dein altes Auto?â, fragte Envy, als Trevor sich der neuen, schwarzen Schönheit näherte. âNicht, dass dieses nicht fantastisch aussieht.â
Trevor erstarrte plötzlich, als er sich an die Zusatzausstattung, die er Ren zu verdanken hatte, erinnerte. Oh ScheiÃe! Er fühlte plötzlich den Drang, so schnell er konnte wegzulaufen.
âTrevorâ, sagte Evy aufgeregt in Envys gestohlener Stimme. âIch bin so froh, dass es dir gut geht. Ich habe alle aufgeschrieben, die durch den Eingang gekommen und gegangen sind, und habe den GroÃteil deines Berichts für das TEP-System schon geschrieben.â
Jegliche Farbe wich aus Trevors Gesicht, als er zu Envy hinüber schielte und den ungläubigen Ausdruck auf ihrem Gesicht sah.
âTrevor.â Envy ahmte die Sorge nach, die sie in der Stimme des Autos gehört hatte⦠ihrer Stimme. âGibt es da etwas, was du den anderen Kindern erzählen willst?â
âOh, wer ist das?â, fragte Evy. âIch habe sie noch nie gesehen und sie ist nicht in der TEP-Datenbank. Soll ich sie hinzufügen?â
Wenn Trevor es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können, dass Evys Stimme gerade ein wenig zu süà war, um ehrlich zu sein.
âEvy, das ist meine Schwester, Envyâ, stellte Chad sie vor. âSie ist ein Mensch und kein Teil des TEP. Kannst du uns nach Hause fahren?â
Die Autotüren öffneten sich und sie stiegen ein, wobei Trevor und Chad vorne Platz nahmen und Envy auf der Hinterbank.
âWann hast du sprechen gelernt?â, fragte Envy, während sie Trevor über den Rückspiegel einen bitterbösen Blick zuwarf. Wenn Blicke töten könnten, würde ein toter Mann nun fahren.
âErst vor Kurzemâ, sagte Evy kurz angebunden⦠dann plötzlich fügte sie hinzu: âWage es bloà nicht, mir Trevor wegzunehmen.â
Chads Augenbrauen hoben sich bis zu seinem Haaransatz und er begann so wild zu lachen, dass sein Bauch zu schmerzen begann.
âOh, mach dir deswegen keine Sorgenâ, sagte Envy mit dem gemeinsten Grinsen auf Trevors Spiegelbild gerichtet. âIch habe nicht vor, ihn dir wegzunehmen. Ich denke, ihr beide seid das perfekte Paar.â
Evy jubelte aufgeregt und die Autotüren schlossen sich selbstständig. âWo wohnen du und Chad?â Dieses Mal war die Stimme fröhlich.
âIch fahreâ, sagte Trevor, der sich nur wünschte, dass die Erde sich öffnete, damit er es einfach schnell hinter sich bringen konnte. âDu kannst dich inzwischen mit Envy bekannt machen.â
âJaâ, sagte Envy, während Trevor den Motor startete. âBitte erzähl mir alles von dir und den tollen Dingen, die du mit Trevor gemacht hast.â
Chad lag vor Lachen schon fast am Boden