Ersehnt . Блейк Пирс
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Ersehnt - Блейк Пирс страница 12
“Mom, du musst mir helfen! Komm schon!”
Riley folgte April die Stufen nach oben. In Aprils Zimmer lag ein Koffer offen auf ihrem Bett und Kleidungsstücke waren überall verstreut.
“Ich weiß nicht, was ich einpacken soll.” sagte April. “Das musste ich bisher noch nie machen!”
Riley lächelte beim Anblick ihrer gleichzeitig panischen und aufgeregten Tochter und fing sofort an ihr zu helfen. April würde am nächsten Morgen einen Schulausflug beginnen – eine Woche in der Nähe von Washington DC. Sie würde mit der Gruppe ihres Geschichtsunterrichts und einigen Lehrern fahren.
Als Riley die Erlaubnis unterschrieben und die Gebühren für den Ausflug bezahlt hatte, war sie unsicher gewesen. Peterson hatte April in der Nähe von Washington gefangen gehalten und auch wenn sie am entgegengesetzten Ende der Stadt sein würde, hatte Riley Angst, dass die Reise das Trauma an die Oberfläche bringen könnte. Aber April schien es erstaunlich gut zu gehen, sowohl in akademischer Hinsicht, als auch emotionaler. Und die Reise war eine wundervolle Gelegenheit.
Inmitten von scherzhaftem Necken über die Kleiderauswahl, bemerkte Riley, dass sie Spaß hatte. Der Abgrund, über den sie und Mike erst kurz vorher gesprochen hatten, schien weit entfernt zu sein. Sie hatte auch außerhalb des Abgrundes noch ein Leben. Es war ein gutes Leben und wie auch immer ihre Entscheidung ausfallen würde, sie war entschlossen es auch zu behalten.
Während sich der Koffer langsam füllte, kam Gabriela in den Raum.
“Señora Riley, mein Taxi kommt pronto, jede Minute”, sagte sie lächelnd. “Ich habe gepackt und bin fertig. Meine Koffer stehen neben der Tür.”
Riley hatte fast vergessen, dass auch Gabriela los wollte. Da April unterwegs sein würde, hatte Gabriela um ein paar Urlaubstage gebeten, um ihre Verwandten in Tennessee zu besuchen. Riley hatte fröhlich zugestimmt.
Riley umarmte Gabriela und sagte, “Buen viaje.”
Gabrielas Lächeln wurde schwächer und sie erwiderte, “Me preocupo.”
“Du machst dir Sorgen?” fragte Riley überrascht. “Worüber machst du dir Sorgen, Gabriela?”
“Sie”, sagte Gabriela. “Sie werden ganz alleine in dem neuen Haus sein.”
Riley lachte leicht. “Mach dir keine Sorgen, ich kann auf mich selber aufpassen.”
“Aber Sie waren nicht sola seit so viele schreckliche Dinge passiert sind”, sagte Gabriela. “Ich mache mir Sorgen.”
Gabrielas Worte brachten Riley zum Nachdenken. Sie hatte nicht Unrecht. Seit der Sache mit Peterson war zumindest April immer bei ihr gewesen. Könnte sich ein dunkles und beängstigendes Loch in ihrem neuen Zuhause auftun? Drohte der Abgrund selbst jetzt?
“Es geht mir gut”, sagte Riley. “Geh und habe eine schöne Zeit mit deiner Familie.”
Gabriela grinste und reichte Riley einen Umschlag. “Das war im Briefkasten”, sagte sie.
Gabriela umarmte April, dann noch einmal Riley, und ging nach unten, um auf ihr Taxi zu warten.
“Was ist das, Mom?” fragte April.
“Ich weiß es nicht!” sagte Riley. “Es wurde nicht mit der Post geschickt.”
Sie riss den Umschlag auf und fand eine Plastikkarte darin. Dekorative Buchstaben auf der Karte lasen “Blaine's Grill.” Darunter stand, “Abendessen für Zwei.”
“Ich nehme an, es ist eine Geschenkkarte von unserem Nachbarn”, sagte Riley. “Das ist nett von ihm. Wir können zusammen zum Abendessen hingehen, wenn du wieder da bist.”
“Mom!” schnaufte April. “Er meint nicht dich und mich.”
“Warum nicht?”
“Er lädt dich zum Essen ein.”
“Oh! Glaubst du wirklich? Das steht hier nicht.”
April schüttelte den Kopf. “Sei nicht doof. Der Mann will mit dir ausgehen. Crystal hat mir gesagt, dass ihr Dad dich mag. Und er ist wirklich süß.”
Riley konnte spüren, wie sie rot wurde. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal jemand zu einer Verabredung eingeladen hatte. Sie war so lange mit Ryan verheiratet gewesen. Seit ihrer Scheidung war sie gezwungen, sich in ihrem neuen Zuhause einzuleben und Entscheidungen über ihre Arbeit zu treffen.
“Du wirst ja ganz rot, Mom”, lachte April.
“Lass uns lieber deine Sachen zusammenpacken”, grummelte Riley. “Ich denke später darüber nach.”
Sie sahen weiter durch Aprils Schrank. Nach ein paar Minuten des Schweigens sagte April, “Ich mache mir auch irgendwie Sorgen um dich, Mom. Wie Gabriela gesagt hat, …”
“Mir geht es gut und das bleibt auch so”, unterbrach Riley.
“Wirklich?”
Riley faltete eine Bluse zusammen und dachte darüber nach, was sie antworten sollte. Sicherlich hatte sie in letzter Zeit schlimmeres erlebt, als ein leeres Haus – darunter mörderische Psychopathen, besessen von Ketten, Puppen und Fackeln. Aber würden sich alte Dämonen melden, wenn sie alleine war? Plötzlich kam ihr die eine Woche wie eine sehr lange Zeit vor. Und die Aussicht entscheiden zu müssen, ob sie mit ihrem Nachbarn ausgehen wollte oder nicht, war auf ihre eigene Weise beängstigend.
Das schaffe ich schon, dachte Riley.
Außerdem hatte sie auch noch eine andere Möglichkeit. Und es war Zeit eine Entscheidung zu treffen.
“Ich wurde gebeten an einem Fall zu arbeiten”, erzählte Riley April. “Dafür müsste ich sofort nach Arizona fliegen.”
April hörte auf ihre Kleidung zusammenzufalten und sah Riley an.
“Also wirst du gehen?” fragte sie.
“Ich weiß es nicht, April”, sagte Riley.
“Was gibt es da zu wissen? Das ist dein Job, oder nicht?”
Riley sah in die Augen ihrer Tochter. Die harten Zeiten zwischen ihnen schienen tatsächlich vorbei zu sein. Seit sie beide die Folter von Peterson überstanden hatten, gab es zwischen ihnen eine ganz neue Verbindung.
“Ich habe darüber nachgedacht, mich aus dem Außendienst zurückzuziehen”, sagte Riley.
Aprils Augen weiteten sich vor Überraschung.
“Was? Mom, böse Menschen schnappen ist das, was du am besten kannst.”
“Ich bin auch gut im Unterrichten”, sagte Riley. “Ich bin sehr gut darin. Und ich liebe es. Das tue ich wirklich.”
April sah sie verständnislos an. “Okay, dann geh und unterrichte. Niemand hält dich auf. Aber hör nicht auf den Bösen in den Hintern zu treten. Das ist genauso wichtig.”
Riley