Ersehnt . Блейк Пирс
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Читать онлайн книгу Ersehnt - Блейк Пирс страница 16
Auf dem Helikopterflug zurück zum Hauptbüro der FBI Außenstelle in Phoenix sagte Holbrook, “Also denken Sie, dass es doch ein Serienmörder ist?”
“Ja, das denke ich”, erwiderte Riley.
Holbrook sagte, “Ich war mir nicht sicher. Ich wollte vor allem jemanden an den Fall bekommen, der gut ist. Aber was haben Sie gesehen, dass Sie überzeugt hat?”
“Da waren andere Steinwälle, die genauso aussahen, wie der, von dem er diese Leiche geworfen hat”, erklärte sie. “Er hat einen von ihnen schon vorher genutzt und die Leiche ist so gesunken, wie sie es sollte. Aber vielleicht hat er die gleiche Stelle nicht gefunden. Oder vielleicht dachte er, das ist die gleiche Stelle. Wie auch immer, er hat das gleiche Resultat erwartet. Er hat einen Fehler gemacht.”
Bill nickte anerkennend. “Ich habe Ihnen gesagt, Sie findet etwas.”
“Taucher werden den See absuchen müssen”, fügte Riley hinzu.
“Das wird dauern”, zögerte Holbrook.
“Es muss trotzdem gemacht werden. Da unten ist irgendwo eine andere Leiche. Darauf können Sie sich verlassen. Ich weiß nicht, wie lange die schon dort ist, aber sie ist da.”
Sie hielt inne und dachte darüber nach, was das über die Persönlichkeit des Mörders sagte. Er war fähig und kompetent. Das war kein armseliger Verlierer wie Eugene Fisk. Er war mehr wie Peterson, der Mörder, der sowohl sie, als auch April, gefangen gehalten und gefoltert hatte. Er war scharfsinnig und selbstbeherrscht, und er genoss es zu töten – eher ein Soziopath als ein Psychopath. Vor allem war er selbstsicher.
Vielleicht mehr als ihm gut tut, dachte Riley.
Das könnte seine Achillesferse sein.
Sie sagte, “Der Mann, nach dem wir suchen, ist kein kleiner Krimineller. Ich glaube, dass er ein normaler Bürger ist, recht gut ausgebildet, vielleicht mit Frau und Familie. Niemand, der ihn kennt, denkt, dass er ein Mörder ist.”
Riley beobachtete Holbrooks Gesicht, während sie sprach. Auch wenn sie jetzt etwas über den Fall wusste, was ihr vorher nicht bewusst gewesen war, kam ihr Holbrook immer noch vollkommen undurchdringlich vor.
Der Helikopter zirkelte über dem FBI Gebäude. Die Dämmerung hatte eingesetzt und die Fläche unter ihnen war hell erleuchtet.
“Schau mal”, sagte Bill und zeigte aus dem Fenster.
Riley sah nach unten. Sie war überrascht zu sehen, dass der Steingarten wie ein gigantischer Fingerabdruck aussah. Er erstreckte sich unter ihnen wie ein Willkommensschild. Ein ungewöhnlicher Landschaftsarchitekt hatte entschieden, dass dieses Bild aus Steinen besser zu dem neuen FBI Gebäude passte, als ein bepflanzter Garten. Hunderte von beträchtlichen Steinen waren sorgfältig in geschwungenen Reihen platziert worden, um die Illusion zu erzeugen.
“Wow”, hauchte Riley. “Wessen Fingerabdruck glaubst du, haben sie genutzt? Ich nehme an jemand bekanntes. Dillinger, vielleicht?”
“Oder vielleicht John Wayne Gacy. Oder Jeffrey Dahmer.”
Riley fand den Anblick seltsam beunruhigend. Auf dem Boden würde niemand annehmen, dass die Steine mehr waren, als ein bedeutungsloses Labyrinth.
Es kam ihr fast wie ein Zeichen und eine Warnung vor. Der Fall würde verlangen, dass sie die Dinge aus einer neuen und beunruhigenden Perspektive betrachtete. Sie würde Regionen der Dunkelheit erforschen müssen, die selbst sie sich nicht hätte vorstellen können.
Kapitel Neun
Dem Mann gefiel es, die Nutten auf der Straße zu beobachten. Er mochte es, wie sie zusammen in einer Ecke standen und auf dem Bürgersteig auf und ab stöckelten, meistens zu zweit. Sie waren lebhafter als Callgirls oder Escorts, zeigten schneller ihr Temperament.
Beispielsweise sah er jetzt gerade eine von ihnen eine Gruppe von ungehobelten jungen Kerlen verfluchen, die aus einem langsam fahrenden Auto heraus ein Foto von ihr gemacht hatten. Der Mann konnte ihr das nicht verübeln. Schließlich war sie zum Arbeiten hier, nicht als Verschönerung der Landschaft.
Wo bleibt da der Respekt? dachte er mit einem Grinsen. Die Jugend von heute.
Jetzt lachten die Typen sie aus und riefen Obszönitäten. Aber sie waren ihren farbenfrohen Antworten nicht gewachsen, einige davon in Spanisch. Er mochte ihren Stil.
Er mischte sich heute unter das gemeine Volk, parkte vor einer Reihe billiger Motels, bei denen sich die Straßenmädchen versammelten. Die anderen Mädchen waren im Vergleich zu der, die geflucht hatte, weniger lebendig. Ihre Versuche sexy auszusehen, wirkten eher peinlich und ihre Anmachen waren plump. Während er zusah, hob eine von ihnen ihren Rock hoch, um einem langsam vorbeifahrenden Fahrer ihre knappe Unterwäsche zu zeigen. Der Fahrer hielt nicht an.
Er behielt weiter das Mädchen im Auge, das ihm aufgefallen war. Sie stapfte verärgert herum und beschwerte sich bei den anderen.
Der Mann wusste, dass er sie haben könnte, wenn er wollte. Sie könnte sein nächstes Opfer sein. Alles was er tun musste, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, war langsam am Bordstein entlang auf sie zuzufahren.
Aber nein, das würde er nicht tun. Das tat er nie. Er näherte sich keinen Nutten auf der Straße. Es lag an ihnen zu ihm zu kommen. Es war das gleiche mit den Huren, die er durch eine Agentur oder ein Bordell traf. Er brachte sie dazu sich irgendwo alleine mit ihm zu treffen, ohne direkt danach zu fragen. Es schien immer ihre Idee zu sein.
Mit etwas Glück würde das lebhafte Mädchen sein teures Auto bemerken und in seine Richtung kommen. Sein Auto war wundervolle Beute. Genauso wie die Tatsache, dass er gut angezogen war.
Aber wie auch immer die Nacht endete, er musste vorsichtiger sein, als beim letzten Mal. Er war nachlässig gewesen, hatte die Leiche über die Kante gerollt und erwartet, dass sie sank.
Und was für einen Aufruhr sie verursacht hatte! Die Schwester eines FBI Agenten! Und sie hatten die schweren Geschütze aus Quantico eingeflogen. Das gefiel ihm nicht. Er hatte es nicht auf Bekanntheit oder Ruhm abgesehen. Alles was er wollte, war seinen Gelüsten nachzugeben.
Und hatte er nicht jedes Recht dazu? Welcher gesunde, erwachsene Mann hatte nicht dieses Verlangen?
Jetzt würden sie Taucher in den See schicken und dort nach Leichen suchen. Er wusste, was sie dort finden würden, selbst nach etwas mehr als drei Jahren. Das gefiel ihm gar nicht.
Es war nicht aus Sorge um sich selbst. Seltsamerweise hatte er ein schlechtes Gewissen dem See gegenüber. Der Gedanke an Taucher, die jede Spalte und Nische durchsuchten, erschien ihm obszön und aufdringlich, ein unentschuldbarer Übergriff. Schließlich hatte der See ja nichts falsch gemacht. Warum sollte er belästigt werden?
Wie auch immer, er machte sich keine Sorgen. Sie würden die beiden Opfer nie zu ihm zurückverfolgen können. Das würde einfach nicht passieren. Aber er war fertig mit dem See. Er hatte sich noch nicht entschieden, wo er das nächste Opfer beseitigen würde, aber er war sich sicher, dass er zu einer Entscheidung kommen würde, bevor die Nacht vorbei war.
Jetzt schaute das lebhafte Mädchen auf seinen Wagen. Sie fing an mit schwingenden Hüften auf ihn zuzukommen.