Ersehnt . Блейк Пирс

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Ersehnt  - Блейк Пирс Ein Riley Paige Krimi

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sah aus, als könnte sie nicht glauben, was sie da hörte. “Nach allem, was du mir zugemutet hast? Wovon redest du? Du hast mir gar nichts zugemutet. Ich wurde von einem Psychopathen namens Peterson entführt. Wenn er mich nicht geschnappt hätte, dann jemand anderen. Hör auf, dir dafür die Schuld zu geben.”

      Nach einer kurzen Pause, sagte April, “Setz' dich, Mom. Wir müssen reden.”

      Riley lächelte und setzte sich auf das Bett. April klang jetzt selber wie eine Mutter.

      Vielleicht ist eine kleine elterliche Moralpredigt jetzt genau das, was ich brauche, dachte Riley.

      April setzte sich neben Riley.

      “Habe ich dir je von meiner Freundin Angie Fletcher erzählt?” fragte April.

      “Ich glaube nicht.”

      “Wir haben uns eine Weile sehr gut verstanden, aber dann hat sie die Schule gewechselt. Sie war wirklich klug und nur ein Jahr älter als ich, fünfzehn. Ich habe gehört, dass sie angefangen hat Drogen von einem Typen zu kaufen, den alle Trip nennen. Sie ist schwer heroinabhängig geworden. Und als sie kein Geld mehr hatte, hat Trip sie auf die Straße geschickt. Er hat sie persönlich trainiert, sie dazu gebracht bei ihm einzuziehen. Ihre Mutter ist so durch den Wind, dass sie kaum gemerkt hat, dass Angie weg war. Trip hat sie sogar auf seiner Webseite angeboten, hat sie gezwungen sich eine Tätowierung machen zu lassen, dass sie für immer ihm gehört.”

      Riley war entsetzt. “Was ist mit ihr passiert?”

      “Na ja, Trip wurde schließlich verhaftet und Angie ist in einer Entzugsklinik gelandet. Das war diesen Sommer, während wir in New York waren. Ich weiß nicht, was danach mit ihr passiert ist. Alles was ich weiß ist, dass sie jetzt sechzehn ist und ihr Leben ruiniert.”

      “Es tut mir so leid das zu hören”, sagte Riley.

      April stöhnte ungeduldig auf.

      “Du verstehst es wirklich nicht, oder Mom? Dir muss gar nichts leidtun. Du hast dein ganzes Leben damit verbracht diese Art von Dingen zu verhindern. Und du hast alle möglichen Leute wie Trip ausgeschaltet – manche für immer. Aber wenn du aufhörst das zu tun, was du am besten kannst, wer soll dann für dich weitermachen? Jemand, der so gut ist, wie du? Das bezweifle ich, Mom. Das bezweifle ich wirklich.”

      Riley schwieg für einen Moment. Dann drückte sie April mit einem Lächeln die Hand.

      “Ich denke, ich muss einen Anruf tätigen”, sagte sie.

      Kapitel Sieben

      Der FBI Jet hob ab und Riley war sich sicher, dass sie wieder einmal einem Monster gegenübertreten würde. Es war ein beunruhigender Gedanke. Sie hatte gehofft, sich eine Weile von Mördern fernhalten zu können, aber diesen Job anzunehmen war ihr letztendlich wie die richtige Entscheidung erschienen. Meredith war sichtlich erleichtert gewesen, als sie ihm die Entscheidung mitgeteilt hatte.

      Am Morgen war April zu ihrem Schulausflug aufgebrochen und jetzt waren Riley und Bill auf dem Weg nach Phoenix. Vor den Fenstern des Flugzeugs war der Nachmittag dunkel geworden und Regen lief über das Glas. Riley blieb angeschnallt, bis das Flugzeug die rauen Regenwolken überwunden hatte und in klarere Luft aufgestiegen war. Dann erstreckten sich unter ihnen die Wolken, die die Erde versteckten, auf der die Menschen vermutlich gerade versuchten sich vor dem Regen in Sicherheit zu bringen. Und, dachte Riley, ihre alltäglichen Freuden und Schrecken erlebten oder was auch immer dazwischen lag.

      Sobald das Flugzeug eine stabile Fluglage erreicht hatte, drehte sich Riley zu Bill und fragte, “Was kannst du mir zeigen?”

      Bill klappte seinen Laptop vor ihnen auf dem Tisch auf. Er rief das Foto eines großen, schwarzen Müllsacks auf, überspült von seichtem Wasser. Eine tote weiße Hand ragte aus der Öffnung des Müllsacks.

      Bill erklärte, “Die Leiche von Nancy Holbrook wurde in einem künstlichen See außerhalb von Phoenix gefunden. Sie war ein dreißig Jahre altes Callgirl mit teuren Dienstleistungen. Mit anderen Worte, eine teure Prostituierte.”

      “Ist sie ertrunken?” fragte Riley.

      “Nein. Es scheint, dass Erstickung die Todesursache war. Dann wurde sie in den Müllsack gesteckt und in den See geworfen. Der Plastiksack wurde mit großen Steinen beschwert.”

      Riley sah sich das Foto genau an. Fragen schossen ihr durch den Kopf.

      “Hat der Mörder Beweise hinterlassen?” fragte sie. “Fingerabrücke, Fasern, DNA?”

      “Absolut gar nichts.”

      Riley schüttelte den Kopf. “Das verstehe ich nicht. Die Beseitigung der Leiche, meine ich. Warum hat sich der Mörder nicht mehr Mühe gegeben? Ein Süßwassersee ist perfekt, um eine Leiche loszuwerden. Leichen sinken und verwesen schneller in Süßwasser. Natürlich könnten sie durch Aufschwemmen und Gase später an die Oberfläche kommen. Aber genug Steine auf dem Sack würden das Problem lösen. Warum hat er sie in seichtem Wasser gelassen?”

      “Ich nehme an, das müssen wir herausfinden”, sagte Bill.

      Bill zeigte ihr weitere Fotos des Tatortes, aber sie sagten ihr nicht viel.

      “Also, was denkst du?” fragte sie. “Haben wir es mit einem Serienmörder zu tun, oder nicht?”

      Bill zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen.

      “Ich weiß es nicht”, sagte er. “Bis jetzt haben wir nur eine ermordete Prostituierte. Sicherlich sind auch schon andere Prostituierte in Phoenix verschwunden. Aber das ist nichts Neues. Das passiert regelmäßig, in jeder großen Stadt im Land.”

      Das Wort 'regelmäßig' hatte einen unangenehmen Klang für Riley. Wie konnte man so das Verschwinden einer bestimmten Klasse von Frauen beschreiben? Trotzdem wusste sie, dass Bill die Wahrheit sagte.

      “Als Meredith angerufen hat, klang es sehr dringend”, sagte sie. “Und jetzt gibt er uns sogar die VIP Behandlung und fliegt und direkt mit dem BAU Jet hin.” Sie dachte einen Moment nach. “Seine genauen Worte waren, dass sein Freund möchte, dass wir den Mord als die Arbeit eines Serienmörders betrachten. Aber es klingt so, als wäre sich niemand sicher, dass es ein Serienmörder ist.”

      Bill zuckte mit den Schultern. “Vielleicht ist es das nicht. Aber Meredith scheint Nancy Holbrooks Bruder, Garret Holbrook, sehr nahe zu stehen.”

      “Ja”, nickte Riley. “Er hat mir erzählt, dass sie zusammen auf die Akademie gegangen sind. Aber die ganze Sache ist ungewöhnlich.”

      Bill widersprach ihr nicht. Riley lehnte sich in ihrem Sitz zurück und dachte über die Situation nach. Es war offensichtlich, dass Meredith die Regeln des FBI für seinen Freund beugte. Das sah Meredith nicht ähnlich.

      Aber sie dachte deshalb nicht schlecht von ihrem Chef. Tatsächlich bewunderte sie seine Hingabe für seinen Freund. Sie fragte sich:

      Gibt es jemanden, für den ich die Regeln beugen oder sogar brechen würde? Bill, vielleicht?

      Er war viele Jahre lang ihr Partner gewesen und mehr als nur ein Freund. Trotzdem war Riley sich nicht sicher. Und das brachte sie zum Nachdenken – wie nahe stand sie ihren Mitarbeitern wirklich, Bill eingeschlossen?

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