Eine Liebe im Schnee . Sophie Love
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Читать онлайн книгу Eine Liebe im Schnee - Sophie Love страница 11
Alle lachten. Alle, außer Keira.
„Nein“, sagte Elliot. „Wir haben uns für etwas ein klein wenig anderes entschieden.“
Der Moment war da. Der Moment der Entscheidung. Jeder Muskel in Keiras Körper war angespannt.
„Wir schicken sie auf eine Kreuzfahrt nach Skandinavien. Dieses Mal geht es darum zu beweisen, dass jemand, der unter Trennungsschmerz leidet, eine unüberlegte Liebesaffäre vermeiden kann. Dieses Mal wollen wir, dass sich unser Guru nicht verliebt.“
Keira war sprachlos. Ihr lagen die Worte ‚ich kündige’ auf der Zunge, aber nun musste sie sie hinunterschlucken.
„Unmöglich“, sagte der jung aussehende Clown von vorher. „Sie wird sich in den Reiseführer verlieben und das wisst ihr alle.“
Er machte natürlich Witze, aber Keira stand zu sehr unter Schock, um ihm irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken.
„Das ist der Grund, warum es keinen Reiseführer gibt“, fügte Elliot hinzu. Er sah Keira an. „Du hast fünfzehn Tage. Außer der Strecke, die das Schiff fährt—welches dich durch Dänemark, Finnland und Schweden führt—ist der Rest deine Entscheidung. Du wirst dich selbstbestimmt umherbewegen.“
Keira wusste nicht, was sie sagen sollte. Als die Neuigkeiten langsam einsackten, fühlte sie, wie alle ihre Sorgen verschwanden. Es wurde nicht von ihr erwartete, dass sie sich dieses Mal ihr Herz brechen ließ! Sicher, sie musste trotzdem tief graben und den Artikel persönlich machen, aber sie musste sich dieses Mal nicht selbst aufs Spiel setzen.
Der freche Neuling hatte noch einen letzten Kommentar: „Also genau genommen schreibt sie dann nur einen Reisebericht?“
Alle lachten. Aber Keira hatte nur eine Sache zu sagen, nur ein einziges Wort, das beschrieb, was sie sich in ihrem Kopf vorstellte: die Nordlichter, Fjorde, schneebedeckte Berge und Fleischklopse im Überfluss! Endlich gelang es ihr zu sprechen: „Wow“, sagte sie.
KAPITEL FÜNF
Als Keira an diesem Abend nach der Arbeit zurück zu Bryns Wohnung eilte, war sie ganz kribbelig vor Aufregung. Ihre Schwester war noch nicht zu Hause, also gab es niemanden, dem sie ihre Neuigkeiten erzählen konnte. Anstatt dessen wühlte sie unter Bryns Bett auf der Suche nach ihrem vertrauten Reisekoffer. Sie war überrascht, dass sie sich so sehr freute, den Koffer erneut zu packen. Sie war felsenfest überzeugt gewesen, dass sie dies nie wieder tun wollte und doch stand sie nun hier und war überglücklich, erneut arbeitsbedingt ins Ausland zu reisen.
Ihr Handy zeigte mit einem Ton an, dass sie eine Nachricht erhalten hatte und als sie sie öffnete, sah sie eine Nachricht ihrer Mom.
Was ist der Unterschied zwischen einem Cortado und einem Cappuccino?
Keira lachte und wählte Mallorys Nummer. Sobald Mallory den Anruf beantwortete, begann sie über Kaffee zu reden. Sie nahm offensichtlich an, dass dies der Grund des Anrufs ihrer Tochter war.
„Ich meine, es ist sicher nicht nur die Tassengröße? Es muss mehr sein als das, oder nicht?“, dachte sie laut.
„Mom, ich reise wieder ins Ausland“, sagte Keira und kümmerte sich keineswegs um die Kaffeefragen.
„Wirklich?“, sagte Mallory überrascht. „Aber ich dachte, du wolltest dich durchsetzen bezüglich der Romantik-Guru Artikel?“
„Wollte ich“, sagte Keira, die sich mit einem leichten Seufzen auf die Kante von Bryns Bett niederließ. „Aber dieser ist anders.“
„Inwiefern anders?“
„Der ganze Zweck der Reise ist dieses Mal, keine Affäre zu haben. Ich meine, es ist genau, was ich brauche, meinst du nicht? Eine Chance, an mir selbst zu arbeiten. Allein zu sein. Ich bin zu lange von einem Typen zum nächsten gesprungen.“
„Wann geht es los?“
„Morgen. Typisch Viatorum, sie können mir nie mehr als einen Tag vorher Bescheid sagen.“
Es gab einen Moment Stille. „Nun, ich freue mich für dich, mein Schatz“, sagte Mallory endlich.
Keira konnte den Unterton in ihrer Stimme nicht überhören. „Was ist los?“
„Nichts“, protestierte Mallory. „Ich sagte doch, ich freue mich für dich.“
„Ich kann ein aber kommen hören...“, sagte Keira.
„Nein, stimmt nicht.“
„Ja, es stimmt. Mom, ich bin seit achtundzwanzig Jahren deine Tochter. Ich höre es, wenn ein aber kommt.“
Mallory seufzte: „Okay“, ich wollte nur sagen, „was ist mit Weihnachten?’“
„Oh“, sagte Keira erleichtert. Sie dachte, Mallory würde einen Kommentar dazu haben, wie Keira ihrem Auftrag nicht gerecht werden würde, wie sie dazu auserkoren war, sich immer in die falschen Männer zu verlieben, niemals heiraten würde, niemals eine Großmutter aus ihr machen würde und all diese Dinge. Mit einem Lachen versicherte Keira ihr: „Ich werde bis Weihnachten wieder zurück sein.“
„Also ist es dieses Mal nur eine kurze Reise?“
„Knapp länger als zwei Wochen. Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Ich werde pflichtbewusst am Heilig Abend anwesend sein, so wie immer.“
„Gut“, antwortete Mallory. „Also zurück zu meiner Frage. Was ist denn nun der Unterschied zwischen einem Cortado und einem Cappuccino?“
Keira lachte. „Tschüss Mom, ich habe dich lieb.“
Sie legte auf und machte sich daran, ihren Koffer zu packen. Sie häufte alle ihre wärmsten Sachen darin auf, Pullover und Schals, extra dicke Socken und Thermoleggings. Dann packte sie ihre Schminktasche, Hygieneartikel, wasserfeste Stiefel und einen ganzen Haufen leerer Notizblöcke und Stifte.
Dann öffnete sich die Tür und sie hörte Bryn rufen: „Ich bin zu Hause!“
Keira sprang auf und hüpfte freudig ihrer Schwester entgegen.
„Rate mal?“, rief sie aufgeregt aus, während Bryn ihre Schlüssel in die Schüssel an der Tür warf und ihrer Schuhe auszog.
Ihre Schwester sah auf. „Was?“
„Ich reise durch Skandinavien! Auf einem Kreuzfahrtschiff!“
Bryn riss die Augen weit auf. „Echt? Wow! Das ist großartig.“
„Und ich muss mich auch nicht in irgendwen verlieben.“
„Oh gut. Das ist genau, was du brauchst.“
Sie schien sich aufrichtig für ihre Schwester zu freuen und Keira sah einmal mehr eine reifere Seite an ihr, so als würde sich der ewige geschwisterliche Konkurrenzkampf