Eine Liebe im Schnee . Sophie Love
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Читать онлайн книгу Eine Liebe im Schnee - Sophie Love страница 7
Bryn drehte sich um und nahm einen großen Schluck Wasser aus ihrer Flasche. „Hast du von Mom gehört?“
„Nur eine unwichtige Nachricht über Kokosnussmilch im Milchkaffee“, antwortete Keira.
Bryn lachte: „Sie verliert ihren Verstand. Sie sollte dir wegen des Abendessens heute Abend Bescheid geben.“
„Oh“, antwortete Keira.
„Also?“, fragte Bryn. „Was sagst du? Swanson Mädels Verabredung zum Abendessen?“
„Ist Felix nicht eingeladen?“, fragte Keira neugierig. Mallory schien Felix zu lieben; entweder das oder sie war einfach nur sehr erleichtert, dass Bryn endlich eine feste Beziehung eingegangen war.
Felix wechselte die Position, um sein anderes Bein zu dehnen. Er blickte Keira an, seine Hände waren ausgestreckt und hielten die Spitze seiner Turnschuhe fest. „Ich habe heute Abend Pläne mit meiner eigenen Familie. Meine Eltern haben ihren Hochzeitstag.“
Und erneut musste Keira sich auf die Zunge beißen, um sich zu stoppen, nicht etwas Gemeines herauszuprusten. Aber sie war wirklich überrascht, dass Felix Eltern gesund und munter waren. Sie mussten weit über achtzig sein, das gleiche Alter in dem Keiras Großeltern wären, wären sie noch am Leben.
„Das ist wunderbar“, brachte sie zustande zu sagen.
„Was soll ich Mom sagen?“, fragte Bryn.
„Sag ihr, okay“, antwortete Keira.
Vielleicht würde ein bisschen verhätschelt zu werden, ihr helfen, sich aus ihrem Trott zu befreien. Es gab nichts Besseres, als Mallorys mütterliche Rührseligkeit, um Keira daran zu erinnern, wie wichtig ihr ihre Unabhängigkeit war. Bryn und Felix nickten sich zu und gingen dann in Richtung Tür.
„Wohin geht ihr?“, fragte Keira.
„Die zweiten fünf Kilometer“, antwortete Bryn.
„Zehn vorm Frühstück war schon immer mein Motto“, fügte Felix hinzu.
Sie winkten und wirbelten zur Tür hinaus. Keira war überrascht. Es war schwer zu glauben, dass überhaupt jemand so körperlich aktiv sein konnte, ganz zu schweigen von einem Mann über sechzig. Sie fragte sich, wie lange das Training dauern würde, bis man zehn Kilometer rennen konnte und stellte fest, dass es wahrscheinlich überhaupt nicht sehr lange dauerte. Mit Sicherheit weniger, als ein Jahr. Felix könnte sein Fitnessprogramm nach seinem sechzigsten Geburtstag begonnen haben, soweit sie wusste. Es war niemals zu spät für Veränderungen.
Plötzlich realisierte sie, dass sie aufhören musste herumzusitzen und sich selbst zu bemitleiden.
Von einer Welle der Motivation beflügelt, griff Keira nach ihrer Arbeitstasche und holte ihr Notizbuch heraus. Sie schrieb eine schnelle Liste von all den Dingen, die sie in ihrem Leben verändern musste, einschließlich des Vorhabens, ein paar überflüssige Pfunde zu verlieren und ihren Haaransatz nachzufärben. Sie überflog die Liste und realisierte, dass es eine besonders wichtige Veränderung gab, die sie schnellstmöglich umsetzen musste, um ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Das war, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Je länger sie auf Bryns Couch schlief, desto schwieriger wurde es, sich vorzustellen, dass sie je wieder unabhängig auf ihren eigenen zwei Beinen stehen würde.
Sie griff nach ihrem Laptop und ging auf eine Immobilien Webseite. Sie hatte seit bestimmt zwei Jahren keine Wohnungspreise mehr studiert, da sie so lange mit Zach zusammen gewohnt hatte und die aktuellen Preise trieben ihr die Tränen in die Augen. Aber wenn sie ihre Arbeitsboni und die paar Tausend Dollar zusammenrechnete, die sie in den letzten Monaten gespart hatte, einfach nur deshalb, weil sie keine eigene Miete und für kein Essen zahlen musste, könnte sie vielleicht geradezu in der Lage sein, genug für eine Mietkaution zusammenzukratzen. Auf Papier sah sie wie eine sichere Sache aus, da sie eine sichere Anstellung mit gutem Einkommen nachweisen konnte. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sie einen Funken der Hoffnung.
Sie durchforstete die gesamte Liste der Wohnungen auf der Suche nach einer, die in ihrer Preisklasse lag. Die meisten von ihnen sahen ziemlich abgenutzt aus, aber sie mochte Heimwerkerprojekte und hatte kein Problem damit, wenn die Wohnung etwas renovierungsbedürftig war. Sie wollte nur etwas, das ihre eigenen vier Wände waren, einen Ort, den sie zu Hause nennen konnte, nachdem sie endlose Wochen in Hotelzimmern verbracht hatte.
Endlich fiel ihr eine Wohnung ins Auge. Eine Einzimmerwohnung mit Badezimmer weiter westlich von Manhattan, als sie sich normalerweise aufhielt. Nach den Fotos zu urteilen, sah sie so aus, als wäre sie die traurige, verkleinerte Mietwohnung eines Scheidungsopfers gewesen, aber Keira konnte an der faden, lieblosen Einrichtung vorbeischauen. Die Fenster waren riesig, die Decken hoch. Und ohne den grauen Teppich würde der Raum sogar noch größer wirken. Das Gebäude hatte eine Waschküche im Untergeschoss und war weniger als eine Meile von der U-Bahn-Station entfernt.
Es fühlte sich an, als sollte es sein.
Keira griff nach ihrem Handy und wählte die Nummer des Immobilienmaklers. Nachdem es ein paarmal geklingelt hatte, meldete sich die krächzende Stimme einer älteren Frau, mit einem wahrscheinlich über Jahrzehnte entwickelten, kratzigen Raucherhusten.
„Ich rufe an, um mich nach der Wohnung auf ihrer Webseite zu erkundigen“, sagte sie und erklärte, welche Wohnung sie interessierte.
„Oh ja, die ist ein Prachtstück“, antwortete die Frau. „Großartige Lage. Wie groß bist du?“
Keira war etwas überrascht über diese Frage. „Warum?“
„Weil die letzten zwei Typen, denen ich diese Wohnung gezeigt habe, so groß wie Basketballspieler waren und sie wollten mehr Platz. Eine Zeitverschwendung für alle Beteiligten. Und Zeit ist Geld, Kind. Also? Wie groß?“
„Ein Meter achtundfünfzig“, antwortete Keira.
„Perfekt“, krächzte die Frau. „Wann willst du sie dir angucken?“
Keira dachte an ihre Arbeit und die vielen Überstunden, die sie oftmals bei Viatorum arbeiten musste. „Ein Wochenende wäre am besten.“
„Was machst du heute?“, kam die Antwort der Frau. „Ich hatte eine Absage, also kann ich dich dazwischen schieben.“
„Heute?“, wiederholte Keira überrascht. Es war nicht so, dass sie irgendetwas anderes zu tun hätte. „Okay, ja. Heute passt gut!“
Sie besprachen die benötigten Details und als Keira auflegte, fühlte sie sich fast ein wenig schwindelig von dem Tempo, in dem alles passiert war. Es fühlte sich wirklich wie Schicksal an.
*
Keira kam aus der U-Bahn-Station und fand sich in einem ihr unbekannten, aber überaus angenehmen Teil von New York wieder. Das war eines der Dinge über die Stadt, die sie so sehr liebte. Wie sie sich veränderte, wie Neues entstand und wie sie sich kontinuierlich immer weiterentwickelte, sodass sie sich immer wieder selbst neu erfand. Vor nicht allzu langer Zeit musste diese Gegend etwas heruntergekommen gewesen sein und die meisten