Eine Liebe im Schnee . Sophie Love
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Eine Liebe im Schnee - Sophie Love страница 8
Sie eilte den Gehsteig entlang und suchte mit den Augen, während sie lief, die Hausnummern ab, um das richtige Gebäude zu finden. Als sie der richtigen Hausnummer näher kam, bemerkte sie eine Frau, die in einiger Entfernung vor ihr stand. Sie trug einen pinkfarbenen Zweiteiler mit passenden Absatzschuhen und rauchte eine Zigarette. Das musste die Immobilienmaklerin sein, mit der sie am Telefon gesprochen hatte.
Die Frau drehte sich um, wahrscheinlich da sie Keiras Schritte hinter sich gehört hatte und warf ihre Zigarette auf den Boden. Sie drückte sie mit der Spitze ihres Schuhs aus und eilte sogleich in Richtung Tür. Sie gestikulierte in Keiras Richtung ihr zu folgen und blies, während sie lief, seitlich den Zigarettenrauch aus.
„Lass uns hineingehen“, rief sie Keira zu, die noch einige Schritte entfernt war. „Ich friere mir hier draußen das Hinterteil ab.“
Keira zwinkerte wieder überrascht darüber, wie schnell sich die Dinge scheinbar entwickelten. Ohne sich vorzustellen, folgte sie der Frau in das Wohnhaus.
Drinnen war es düster, genau wie Keira es erwartet hatte, aber die Treppen waren in einem Stück und der Fahrstuhl roch okay. Sie fuhren hinauf zur dreizehnten Etage und Keira war positiv überrascht darüber, dass an keiner der Wände des Flures, den sie nun betraten, irgendwelches Graffiti gesprüht war.
Die Immobilienmaklerin steckte einen Schlüssel in das Schlüsselloch einer einfachen weißen Tür und drückte sie auf.
Der Geruch von Staub kam ihnen entgegen. Es roch, als wäre die Wohnung seit Jahren nicht gesaugt worden. Sie gingen hinein.
„Der Eigentümer hat hier für eine Weile gewohnt, bevor er woanders eingezogen ist. Er möchte diese hier jetzt vermieten. Er ist alleinstehend“, sagte die Maklerin, während sie mit ihrem Finger die Balustrade entlangstrich und dabei Staub aufwirbelte, „wie du sicherlich sehen kannst.“
Aber Keira kümmerte die Staubschicht nicht. Es kümmerte sie auch nicht, wie viel kleiner die Wohnung in Wirklichkeit und verglichen mit den Fotos war oder dass die Tapete voll von verschmierten Fingerabdrücken war. Sie konnte über all das hinwegsehen. Die Wohnung bedeutete für sie Freiheit, Unabhängigkeit, der Beginn ihres neuen Lebens. Ein Neustart. Ein Anker.
„Ich liebe sie!“, rief sie aus und klatschte in die Hände.
Die Maklerin schien von ihrem Ausbruch der Begeisterung unbeeindruckt. „Gut“, sagte sie nur. „Das Schlafzimmer ist hier drüben. Das ist der Grund, warum sie so billig ist. Es ist nicht genug Platz, um ein richtiges Doppelbett darin unterzubringen, nur für eins von denen in europäischer Größe. Aber da du klein bist, wirst du gut reinpassen.“
Keira sah ins Schlafzimmer. Es war wirklich nicht viel größer als ein Abstellraum. Aber was sonst würde sie von einem Schlafzimmer brauchen, als einen Platz zum Schlafen? Es war ja nicht so, als hätte sie einen Partner, mit dem sie ihr Bett teilen würde. Es würde ja nur sie selbst sein. Sie und vielleicht noch eine Katze...
„Sieht groß genug für mich aus“, sagte sie. „Ich besitze ehrlich gesagt noch kein Bett, also ist es nur ein Fall, etwas zu finden, was hineinpasst.“
Die Immobilienmaklerin nickte in ihrer charakteristischen, gelangweilten Art. „Großartig. Willst du sie mieten?“
Keira brauchte einen Moment zum Nachdenken. Alles passierte so schnell. Sie ging zurück aus dem Schlafzimmer in den Wohnbereich und lief hinüber zu den großen Fenstern und schaute sich die Aussicht an. Sie konnte von hier sogar den Central Park sehen.
Plötzlich konnte sie sich selbst hier vorstellen, wie sie an diesem Fenster saß, auf die Straßen hinaus blickte, Kaffee trank und schrieb. Es war, wie ihr eigenes Pariser Hotelfenster. Es war perfekt für sie. Sie brauchte nichts Anderes, nicht, wenn sie sich beruflich so oft im Ausland aufhielt. Alles, was sie brauchte, war ein Ort, den sie ihren eigenen nennen konnte. Einen neuen Anfang.
Sie drehte sich zu der in pink gekleideten Immobilienmaklerin um. „Ja, ich nehme sie.“
KAPITEL DREI
Mallory lehnte sich quer über den Tisch und füllte Keiras inzwischen leere Glas mit mehr Rosé. Keira verzog das Gesicht. Sie mochte den überaus süßen pinkfarbenen Wein, den ihrer Mutter bevorzugte, nicht, aber es gab nicht viel, was sie deswegen tun konnte. Wenn es zu Mallory Swanson kam, war Ablehnen einfach zwecklos.
Bryn sah Keira vom anderen Ende des Tisches in die Augen und grinste. Sie hasste den pinkfarbenen Wein genau wie Keira. Zumindest hatten sie dadurch einen kleinen geheimen Witz, den sie teilten.
„Also Keira“, sagte Mallory und sprach ihre jüngste Tochter an.
Keira wand ihre Augen von Bryn ab, um Mallory anzusehen. Von der Art wie ihre Mutter ihre Augen leicht zusammenkniff und wie sie ihr Weinglas schief in ihrer Hand hielt, konnte Keira sagen, dass sie leicht angetrunken war. Was bedeutete, das sie gleich etwas sehr Persönliches fragen würde, so wie sie es immer machte, wenn sie ein Glas oder zwei getrunken hatte.
Keira bereitete sich innerlich darauf vor. „Ja, Mutter?“
„Hast du von Cristiano gehört?“
Da war er. Der Schlag in die Magengrube.
Bevor Keira überhaupt die Chance hatte, darüber zu stöhnen, sah Mallory Bryn mit glitzernden und zusammengekniffenen Augen an.
„Höre auf mich zu treten, junge Frau!“, rief sie aus. „Wenn ich nicht frage, erzählt sie es mir ja nicht. Wie sonst soll ich denn wissen, was im Leben meiner Tochter vor sich geht? Eine Minute war er Mr. Right und dann war er Mr. Weg. Und ich weiß nicht, was passiert ist.“
Bockigkeit war noch eine von Mallorys angetrunkenen Eigenschaften.
Keira seufzte: „Es ist schon gut. Es ist an der Zeit, dass ich mal darüber spreche, was passiert ist.“ Sie stellte ihr Weinglas ab. Wenn sie diejenige war, die die Unterhaltung kontrollierte, hatte sie wenigstens eine Ausrede, nicht noch mehr von dem Rosé Wein trinken zu müssen. „Ich habe nicht von ihm gehört, seitdem ich mit ihm Schluss gemacht habe. Ich dachte wirklich, wir würden Freunde bleiben. Es fühlte sich an, wie eine reife, einvernehmliche Trennung, weißt du? So, als wüssten wir beide, dass es nicht richtig war. Aber seitdem ist es, als wäre er vom Erdboden verschluckt. Keinerlei Kommunikation. Ich meine, bin ich die Idiotin, dass ich denke, man könnte mit seinem Ex befreundet sein? Das Gleiche ist mit Shane passiert.“
„Oh mein Schatz, ich bin die Falsche mit dieser Frage“, antwortete Mallory. „Du weißt doch gut genug, wie desaströs mein Liebesleben gewesen ist.“
Wenn Keira eine Bingo-Karte hätte, für Dinge, die ihre Mutter mit ihr diskutiert hatte, wenn sie getrunken hatte, hätte sie mit Sicherheit inzwischen alle Kästchen abgehakt. Karriere. Abgehakt. Schmerzhaftes, gebrochenes Herz. Abgehakt. Und jetzt die große Nummer: ihr Vater.
Keira kannte die Geschichte nur zu gut, aber das stoppte Mallory nicht, sie immer wieder anzusprechen. Er war ihre eine große Liebe gewesen, sie waren jung und dachten es könnte funktionieren, er konnte mit der Verantwortung Kinder zu haben nicht umgehen, er verließ sie, mittellos in einer großen Stadt mit zwei kleinen Kindern. Obwohl sie ihren Vater nie getroffen hatte, war Keira sich sicher, dass seine Abwesenheit eine große Rolle dabei spielte, dass