Eine Liebe im Schnee . Sophie Love
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Читать онлайн книгу Eine Liebe im Schnee - Sophie Love страница 6
„NEIN, habe ich nicht!“, erwiderte Keira. Schlimmer noch, als die Lippen eines Fremden ohne ihr Einverständnis auf ihren eigenen zu spüren, war die Anschuldigung, dass sie ihm auf irgendeine Art grünes Licht dafür gegeben hätte, wenn dies ganz definitiv nicht der Fall gewesen war.
„Oh, ich bitte dich“, antwortete Rob empört. „Warum hast du mich dann die ganze Zeit angeschaut? Warum hast du mir noch ein Getränk angeboten?“
„Seit wann ist Angucken mit Flirten gleichzusetzen?“, antwortete Keira.
„Ähem, seit den Zeiten, als unsere Spezies klar unterscheidbare männliche und weibliche Körperteile entwickelt hat?“, erwiderte Rob.
Er sah wütend aus. Keira merkte, dass er tatsächlich ganz schön betrunken war. Er hatte es vorher nicht gezeigt, aber mit den zwei Tequila Shots in kürzester Zeit nacheinander, war er offensichtlich über die Grenze hinausgegangen, was sein Körper vertragen konnte und er sah plötzlich ziemlich zerzaust aus.
Keira drehe sich weg, sie war definitiv nicht bereit, mit einem betrunkenen Idioten die Nuancen des Flirtens zu diskutieren. Aber als sie von ihm fortlief, griff Rob plötzlich nach ihrem Arm und versuchte sie aufzuhalten.
„Hey“, sagte er. „Du solltest dich entschuldigen.“
„Wie bitte?“, wetterte sie und der Tequila in ihrem Magen verlieh ihr Selbstvertrauen. „DU solltest dich entschuldigen. Ich habe nichts gemacht.“
„Du hast mir etwas vorgemacht!“
Keira fühlte, wie die Wut sie übermannte. „Du bist ein Schwein!“, kreischte sie und griff nach dem nächsten Glas mit Alkohol. Sie fand ein stehengelassenes, volles Weinglas und schüttete den Inhalt in Robs Gesicht.
Sie eilte los, griff nach ihrem Mantel und verließ hastig das Haus, bevor irgendwer sie stoppen konnte. Sie wollte nicht von Maxine oder Shelby verfolgt werden, die versuchen würden, sie zu trösten. Alles was sie wollte, war einfach nur nach Hause zu gehen.
Als sie die Straße hinuntereilte, kam ihr glücklicherweise ein Taxi mit erleuchtetem Schild entgegen. Sie winkte dem Fahrer. Er hielt an der Bordsteinkante an und sie sprang hinein und gab dem Fahrer Bryns Adresse. Als sie davonfuhren, sah sie Maxine und Shelby zur Ausgangstür eilen und sich suchend umsehen. Sie winkte ihnen schwach von der Rückbank des Taxis aus zu, als sie am Haus vorbeifuhren und kauerte sich dann in ihren Sitz.
Ihre Wangen brannten vor Beschämung. Sie wühlte in ihrer Handtasche und griff nach ihrem Handy, um Shelby eine Entschuldigung zu schicken. Aber anstelle ihrer Freundin zu schreiben, schrieb sie stattdessen eine Nachricht an Cristiano. Drei kurze Worte.
Ich vermisse dich.
KAPITEL ZWEI
Als Keira am nächsten Morgen aufwachte, wurde sie von einem Gefühl der Demütigung erfasst. Erinnerungen an die Party kamen zu ihr zurück, an die Tequila Shots mit ihren Freunden und die ganze unangenehme Erfahrung mit Rob, der sie geküsst hatte und wie sie ihm dann den Wein ins Gesicht geschüttet hatte. Aber das war nicht das Schlimmste gewesen. Das Schlimmste, was passiert war, war, dass sie Cristiano eine Nachricht geschrieben hatte.
Sie schob ihre Decke weg, verhedderte sich jedoch darin, als sie eilig versuchte, ihr Handy zu finden und fiel schnurstracks hinunter auf ihr Hinterteil. Vom harten Fußboden aus stöhnte sie und griff nach dem Kaffeetisch, um sich daran hochzuziehen.
Als sie endlich ihr Handy in der Hand hielt, hatte sie zu viel Panik um nachzusehen. Sie zögerte mit ihrem Daumen über dem Knopf, bevor sie endlich ihre Angst überwand und den Daumen hinunterdrückte.
Sofort sah sie, dass sie mehrere Benachrichtigungen über SMS Nachrichten hatte. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Könnte eine von ihnen von Cristiano sein? Sie drückte auf das Symbol.
Die erste Nachricht war von Maxine, die fragte, ob sie okay war. Die nächste; nochmal Maxine, in der sie bat, sie wissen zu lassen, ob sie gut nach Hause gekommen war. Dann mehrere von Shelby, mit einem Strom von nicht miteinander verbundenen Worten mit Rechtschreibfehlern, noch eine von Maxine von heute Morgen, in der sie schrieb, wenn Keira sich bis Mittag nicht gemeldet hatte, würde sie die Polizei rufen und schlussendlich eine Nachricht von ihrer Mom, die fragte, ob sie jemals Kokosnussmilch in ihrem Milchkaffee probiert hatte. Aber nichts von Cristiano.
Ihr Herz sank und Enttäuschung machte sich tief in ihrer Brust breit. Aber sie wurde schnell von einem anderen Gefühl ersetzt: Erleichterung. Sie hatte den ersten Schritt getan und die Wand der Stille zwischen ihnen eingerissen und Cristiano hatte gewählt, ihr nicht zu antworten. Wenigstens wusste sie jetzt, wo sie stand. Sie musste sich nicht mehr fragen. So schwer es auch war zu wissen, dass es wirklich vorbei war, war sie doch froh, dass sie es nun mit Sicherheit wusste.
Sie sah wieder auf Maxines Nachrichten und nun, nicht länger von den Gedanken an Cristiano abgelenkt, schenkte sie ihrer Freundin die Aufmerksamkeit, die sie verdiente.
Bist du okay, Süße? Die Sache mit Rob tut mir so leid! Was für ein Trottel. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass es dir wahrscheinlich peinlich ist, aber du bist jetzt gerade buchstäblich meine Heldin!
Sie lächelte zu sich selbst, ihre Demütigung und das Gefühl, dass sie einen Narren aus sich gemacht hatte, lösten sich langsam auf. Sie tippte eine Antwort.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe. Ich muss sofort eingeschlafen sein, als ich nach Hause kam. Natürlich ist es mir peinlich, aber wenigstens bist du stolz auf mich.
Sie schickte die Nachricht ab und wollte ihr Handy zur Seite legen, änderte dann aber ihrer Meinung und schickte noch eine Nachricht an ihre Mom, Mallory. Ja. Und es schmeckt lecker.
Sie hörte das Geräusch eines Schlüssels in der Tür und sprang vor Überraschung auf. Als sie sich umdrehte, um über ihre Schulter zu gucken, sah sie, wie Bryn in die Wohnung kam, gekleidet in Sportsachen, pink gefärbte Wangen, verschwitzter Haaransatz und ein breites Grinsen im Gesicht. Dann bemerkte Keira, dass sie nicht alleine war. Felix war im Schlepptau. Für einen älteren Herren sah er auf jeden Fall ziemlich gut aus in seiner Sportbekleidung. Er erinnerte sie ein wenig an ein ‚Vorher Modell’ für eine Werbung für Haarfarbe für Männer.
„Du bist wach“, sagte Bryn zu Keira und lächelte. „Wie war die Party?“
„Hätte besser sein können“, murmelte Keira als Antwort. „Wo wart ihr beiden denn?“
Bryn ging hinüber zur Spüle, um ihre leere Wasserflasche wieder aufzufüllen. Es war Felix, der Keiras Frage beantwortete.
„Wir waren gerade joggen“, sagte er.
Keira musste sich selbst stoppen zu fragen: „In deinem Alter?“ Stattdessen schaffte sie es, sich zurückzuhalten und fragte: „Zu dieser Zeit am Morgen?“
„Es ist die beste Zeit dafür“, antwortete Felix. Er hob eines seiner Beine, lehnte es auf einen der Hocker in der Küche und dehnte sich, um seine Zehen zu erreichen.
Er war fitter als Keira, so viel war offensichtlich. Sie hatte sich diesbezüglich komplett gehen lassen und ihre Hüfte