Weihnachten Für Immer. Sophie Love
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Chantelle schmollte und sah ein wenig traurig aus. „Wenn du unbedingt musst. Aber ich liebe es, wenn du hier bist. Kommst du zu Weihnachten zurück?“
Emily beobachtete ihre Mutter im Rückspiegel. Sie konnte sich nicht einmal an das letzte gemeinsame Weihnachtsfest erinnern. Selbst als sie mit Ben in New York gelebt hatte, hatten sie Weihnachten eher mit seiner Familie verbracht als mit Patricia. Es war nicht so, als ob die Frau jemals besonders in Weihnachtsstimmung geraten wäre und es schien eine dumme Idee zu sein. Emily befürchtete, dass sie sich dadurch selbst Kummer bereiten würden und fragte sie sich, ob die sanfte Seite von Patricia, die sie in den letzten Tagen gesehen hatte, so weit gehen konnte.
„Vielleicht”, sagte sie ausweichend. „Ich denke, deine Mutter und dein Vater haben zu diesem Zeitpunkt viel zu tun. Das Baby wird bis dahin da sein, oder?“
„Noch besser!“, argumentierte Chantelle weiter. „Sie muss ihre Oma Patty kennenlernen.“
Als ihr klar wurde, dass sie Patricias widerspenstige Seite getroffen hatte, machte Chantelle einen weiteren Vorschlag. „Oder wenn nicht Weihnachten, dann vielleicht Silvester? Wir haben eine Party in der Pension. Du kannst mitfeiern.“
Patricia blieb bei ihren ausweichenden Antworten. „Wir müssen sehen“, war das einzige Zugeständnis, das sie machen konnte.
Chantelle sah als nächstes zu Emily hinüber. „Denkst du Opa Roy würde Weihnachten kommen wollen?“, fragte sie.
Emily fühlte sich augenblicklich angespannt. Es war noch weniger wahrscheinlich, dass ihr Vater wegen der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes kommen würde.
„Wir können ihn fragen“, sagte Emily und die Unterhaltung verstummte.
Sie erreichten die Pension und Daniel parkte. Stu, Clyde und Evan waren zu Hause, also kamen sie heraus, um den Baum hinein zu tragen. Dann richteten die vier Männer ihn zusammen auf und stellten ihn im Foyer in Position.
„Das ist ja mal ein großer Baum“, sagte Clyde pfeifend. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah auf Chantelle hinab. „Wie willst du den Engel auf die Spitze setzen? Selbst wenn du auf meinen Schultern bist, glaube ich nicht, dass du es schaffen wirst.“
Um seinen Standpunkt zu untermauern, fegte er eine kichernde Chantelle in seine starken Arme und hob sie auf seine Schultern. Er fing an, mit ihr herum zu marschieren. Emily bemerkte, dass Patricia zusammenzuckte. Wahrscheinlich sorgte sie sich wegen des harten Holzbodens unter ihnen, ein Mutterinstinkt, den sogar Patricia besaß!
„Ich hole die Leiter“, sagte Stu und ging in Richtung Garage.
Evan und Clyde halfen auch, indem sie alle Kisten mit den Dekorationen von der Garage ins Foyer trugen. Dann machten sich die drei Männer auf den Weg in die Stadt, um ein Spiel zu sehen und nach einem langen Arbeitstag auf der Insel etwas zu trinken.
„Wir müssen Weihnachtsmusik anmachen“, sagte Emily und ging zum Empfang, wo das Soundsystem aufgebaut war. Sie fand eine alte Christmas Crooners CD und legte sie ein. Frank Sinatras Stimme füllte die Halle.
„Und“, fügte Daniel hinzu. „Wir brauchen heiße Schokolade!“
Chantelle nickte begeistert und alle eilten in die Küche. Daniel kochte Milch auf dem Herd, während Chantelle in der Vorratskammer nach übrig gebliebenen Marshmallows suchte. Sie kam nicht nur mit Marshmallows, sondern auch mit Regenbogenstreuseln und Schlagsahne zurück.
„Ausgezeichnet“, sagte Daniel, als er ihnen jeweils eine Tasse heiße Schokolade einschenkte und sie dann mit Sahne, Marshmallows und Streuseln übergoss.
Emily hatte in ihrem ganzen Leben noch nie gesehen, dass Patricia so etwas konsumierte! Patricia Smøres essen zu waren schon ein Novum gewesen, aber das hier war eine ganz andere Sache. Es war, als wäre Patricias Widerstand gegen den Geist der Weihnacht nach sechzig Jahren aufgelöst worden!
Sie gingen zurück in die Halle, wo der riesige Weihnachtsbaum stand und darauf wartete, dekoriert zu werden und machten sich an die Arbeit. Natürlich übernahm Chantelle die Führung.
„Wir brauchen noch Lichter hier drüben, Papa“, sagte sie zu Daniel und deutete auf eine kahle Stelle. „Und Oma Patty, diese Rentiere müssen an diesem Zweig sein.“
Emily beugte sich zu ihrer Mutter und sagte: „Chantelle hat eine ganz bestimmte Vision.“
Patricia lachte. „Ja, das glaube ich auch. Sie hat ein Auge für Details. Sie wird eines Tages eine wundervolle Innenarchitektin sein.“
Emily konnte sich das auch vorstellen. Entweder das oder irgendeine Art von Event-Organisator. Sie berührte ihre Murmel und fragte sich, welche Art von Persönlichkeit Baby Charlotte hätte, ob sie ihrer Schwester ähneln würde - Leiterin, Organisatorin, Darstellerin - oder ob sie ganz anders sein würde. Vielleicht würde sie eher wie Emily sein und weniger zum Rampenlicht neigen, mehr Lust haben, ein Buch zu lesen und die Hunde auf ruhige, ländliche Spaziergänge mitnehmen. Oder vielleicht wäre sie wie ihr Vater, praktisch und fleißig und manchmal zur Gewalt neigend. Oder, wie Emily oft dachte, sie könnte nach der Tante kommen, nach der sie benannt wurde - süß, einfallsreich, wissbegierig, ruhig. Sie konnte es kaum erwarten, es herauszufinden.
„Oma Patty“, sagte Chantelle dann und beendete Emilys Träumerei. „Wie war Mama, als sie in meinem Alter war?“
Patricia war damit beschäftigt, ein großes Stück glitzerndes Lametta über die Äste zu streichen und es so durch sie zu weben, dass es nicht abfallen würde.
„Mit acht Jahren? Lass mich nachdenken. Ihr Haar war damals sehr lockig, viel mehr als jetzt. Sie trug diese schönen karierten Kleider. Erinnerst du dich, Liebling?“
Emilys Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit. Das karierte Kleid und die juckende Strumpfhose, mit der ihre Mutter sie immer angezogen hatte, waren eine Quelle zahlreicher Kämpfe. Emily hatte gehasst, dass sie darin nicht rennen oder auf Bäume klettern durfte, weil Patricia nicht wollte, dass sie ihre Kleider schmutzig machte.
„Ich erinnere mich“, antwortete sie.
Patricia fuhr fort. „Ihr Vater hat ihr damals auch Klavierunterricht gegeben. Sie war ziemlich gut darin, aber verlor dann das Interesse.“
Emily wünschte jetzt, dass sie dabeigeblieben wäre. Dass sie weiterhin neben ihrem Vater auf diesem angeschlagenen Klavierstuhl gesessen und Lieder aus Musicals und alte Klassiker gelernt hätte. Das waren kostbare Zeiten gewesen und sie hatte nicht das Beste daraus gemacht. Sie hatte nicht gewusst, dass es ihr einmal so wichtig erscheinen würde.
„Opa Roy?“, fragte Chantelle.
„Ja“, sagte Patricia. Sie lächelte. „Er war sehr begabt am Klavier. Und er liebte es. Deshalb musste er eines in diesem Haus haben, obwohl wir nur ein paar Wochen im Jahr hier waren. Aber er zündete dann das Feuer an und spielte uns auf dem Klavier vor und Emily hatte sich in immer in eine Decke einwickelt und war eingeschlafen.“ Sie stieß einen melancholischen Seufzer aus. „Es gab immer wundervolle Momente zwischendurch, nicht wahr, mein Schatz?“
Emily wusste, was sie meinte. Zwischen dem Schmerz, Charlotte verloren zu haben.