Die Taube. Александр Дюма

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Die Taube - Александр Дюма

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vertheilte eine Hand voll Louis d'or unter die drei Soldaten.

      Zwei entfernten sich, aber der dritte wollte mich durchaus nach de« angedeuteten Hause führen.

      Ich ging rasch in der Richtung dieses Hauses. Ich konnte indessen dem Verlangen nicht widerstehen, ein letztes Mal, indem ich mich umwandte, den durch Ihr Blut geweihten Boden zu begrüßen, und ich sah den Kapitän regungslos und die Augen auf mich geheftet auf dem Platze bleiben, wo ich ihn verlassen hatte, indem er mir wie ein von Gefühllosigkeit getroffener Mann nachblickte.

      Wir kamen an dem Hause an. Auf der ganzen Strecke hatten wir auf unserem Wege liegende Leichen angetroffen, aber ich war schon an dieses Schauspiel gewöhnt, und ich ging festen Schrittes in dem blutigen Grase, das mir bis an die Kniee reichte, fast auf Menschen.

      Wir erreichten das Haus; es war mit Verwundeten beider Parteien angefüllt, welche auf auf dem Boden ausgebreiteten Stroh lagen. Ich betrat dieses Asyl des Schmerzes, ich befragte die Sterbenden mit der Stimme, wie ich die Todten mit dem Blicke befragt hatte, auf meine dringenden Bitten erhob sich ein Sterbender auf den Ellbogen.

      – Den Grafen von Moret, sagte er, ich habe ihn in der Kutsche von Monsieur vorüber kommen sehen.

      – Todt oder verwundet? fragte ich.

      – Verwundet, sagte der Sterbende, aber er wer wie ich, er war verwundet nicht mehr werth als todt.

      – Mein Gott! rief ich aus, und wohin führte man ihn?

      –«Ich weiß es nicht; nur habe ich einen Namen nennen hören.

      –Welchen?

      – Den der Frau von Ventadour, und der Wagen hat einen Feldweg eingeschlagen.

      – Ja, ich verstehe; er wird sich zu Frau von Ventadour nach der Abtei von Prouille haben führen lassen; so ist es, ich danke, mein Freund.

      Und indem ich einige Louis d'ors neben ihm zurückließ, verließ ich das Haus, indem ich zu dem Gärtner sagte: Nach der Abtei von Prouille.

      Die Abtei von Prouille lag ungefähr zwei Meilen weit von dem Orte, wo wir uns befanden. Das Pferd des Gärtners war vor Erschöpfung gefallen. Es war unmöglich, sich eine Kutsche, selbst nicht einmal einen Karren zu verschaffen. Außerdem hätten alle diese Nachforschungen Zeit weggenommen. Ich empfand keine Ermüdung, wir brachen zu Fuß auf.

      Kaum hatten wir eine Viertelmeile zurückgelegt als der Regen zu fallen begann und das bis dahin nur drohende Gewitter ausbrach. Aber ich war ganz mit Ihnen beschäftigt, ich fühlte den Regen nicht, ich hörte das Gewitter nicht, ich setzte in Mitte der Ströme von Wasser, die um mich herum rieselten, bei dem Scheine der Blitze, welche zuweilen die Landschaft erleuchteten, um sie wie am hellen Tage zu sehen, meinen Weg fort. Wir kamen an einer großen Eiche vorüber. Der Gärtner bat mich inständigst, mich einen Augenblick unter sie zu stellen und unter diesem Obdache abzuwarten, bis das Gewitter sich besänftigt hätte; ich schüttelte den Kopf und setzte meinen Weg fort, ohne ihm zu antworten; eine Minute nachher schlug der Blitz in die Eiche ein, zerschmetterte sie und verzehrte die Trümmer.

      Ich begnügte mich mit der Hand zu zeigen, was sich zugetragen hatte.

      – Es ist wahr, Madame, sagte er, Sie sind von dem Himmel beschützt, und da Ihnen Gott die Kraft verleiht, so lassen Sie uns gehen.

      Wir gingen also noch ungefähr während einer Stunde. Nach Verlauf einer Stunde zeigte uns ein Blitz die Abtei, wohin wir uns begaben. ich beschleunigte den Schritt und wir kamen an.

      Alles schlief in der Abtei oder that als ob es schliefe. Ich habe seitdem immer diesem so tiefen Schlafe der Pförtnerin, der Schwestern und der Äbtissin selbst nicht getraut.

      Man machte mir endlich auf, aber mit taufend Vorsichtsmaßregeln. Es ist augenscheinlich, daß man, als man uns klopfen hörte, den Besuch irgend eines verirrten Corps oder irgend einer plündernden Horde gefürchtet hatte. Ich beeilte mich, mich zu erkennen zu geben, und sogleich erkundigte ich mich nach Ihnen.

      Die Schwester Pförtnerin wußte nicht, was ich sagen wollte, Sie versicherte, Sie nicht gesehen zu haben, nicht einmal zu wissen, daß Sie verwundet wären.

      Ich verlangte mit Frau von Ventadour zu sprechen.

      Man führte mich zu ihr.

      Ich fand sie ganz angekleidet. Bei dem Lärme, den wir gemacht hatten, hatte sie sich angekleidet da sie nicht wußte, wer diesen Lärm machte. Ich glaubte zu bemerken, daß sie bleich und zitternd war.

      Sie schob diese Blässe und dieses Zittern auf die Furcht, die sie gehabt hätte, als sie klopfen, hörte, daß es Soldaten mit bösen Absichten sein.möchten, welche klopften.

      Ich beruhigte sie; ich sagte ihr, wie ich von, Saint-Pons aufgebrochen, wie ich auf dem Schlachtfelde angekommen wäre, wie ich die Stelle wiedergefunden hätte, auf welcher Sie gefallen waren. Ich zeigte ihr ihren Hut, den ich immer noch in meiner krampfhaft geschlossenen Hand hielt. Ich sagte ihr die Auskünfte, welche mir der Sterbende gegeben hatte, und beschwor sie am Ende im Namen des Himmels, mir das zu sagen, was sie von Ihnen wüßte.

      Sie antwortete mir, daß man mich ohne Zweifel hintergangen hätte, oder auch daß die Kutsche, nachdem sie den Weg nach der Abtei eingeschlagen, sich entweder zur Rechten oder zur Linken in irgend einen Weg verirrt hätte, der auf diese Straße führte, was Sie anbeträfe, so hatte sie Sie nicht gesehen, sie hatte nicht einmal von Ihnen sprechen hören.

      Ich ließ meine Arme herabsinken und legte mich auf einen Sessel, der sich dort befand, meine Kräfte hatten mich mit der Hoffnung verlassen/

      Die Aebtissin rief ihre Frauen, man zog mir meine Kleider aus, welche mir durch den Gewitterregen am Leibe klebten, ich hatte meine Schuhe in dem Kothe der Straßen gelassen, und, ohne es zu bemerken, hatte ich eine Meile barfuß zurückgelegt, man brachte ein Bad, in welches man mich legte und worin ich eine Art von Erstarrung sank, die einer Ohnmacht glich.

      Ich kam wieder zu mir, indem ich sagen hörte, daß man die Kutsche den Weg nach Mazéres hatte einschlagen sehen. Ich erkundigte mich, man hatte diese Anzeige von einem Landsmanne, der am Abend Milch nach dem Kloster gebracht hatte.

      Die Äbtissin bot mir ihren eigenen Wagen und ihre Pferde in der Voraussetzung an, daß ich meine Nachforschungen fortsetzen wolle.

      Ich nahm an.

      Man brachte mir nun Kleider. denn da ich die ersten Strahlen des Tages aufgehen sah, so wollte ich keinen Augenblick verlieren, um meinen Weg fortzusetzen; es war um so mehr möglich, daß Sie sich nach Mazéres hatten führen lassen, als Mazéres ein festes Schloß war, von dem man sagte, daß es zu Herrn von Montmorency hielte.

      Frau von Ventadour gab mir ihren eigenen Kutscher, und wir brachen auf.

      In Villeneuve-le-Comat, in Payrac, in Saint-Lamette erkundigten wir uns; nicht allein hatte niemand etwas gesehen, sondern man wußte in diesen drei Dörfern auch noch nicht, daß die Schlacht bei Castelnaudary stattgefunden hätte.

      Wir setzten nichtsdestoweniger unseren Weg bis Mazéres fort. Dort mußten die Auskünfte bestimmt sein; die Thore waren bewacht, die, welche diese Thore bewachten, gehörten Herrn von Montmorency an: sie hatten daher keinen Grund, die Anwesenheit des Grafen von Moret bei ihnen zu verhehlen.

      Wir kamen an den Thoren an; man hatte keine Kutsche gesehen, Man wußte nicht, daß der Graf von Moret verwundet wäre; wir überbrachten die erste Nachricht von der Schlacht bei Castelnaudary.

      Wir

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