Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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Taugenichts!«

      Und Jean Taureau hob die Hand auf . . . Sich schließend und wie ein Schlägel niederfallend, hätte diese Hand einen Ochsen umgebracht und den Schädel von Mademoiselle Fisine zerschmettert: doch die Hand blieb in der Luft.

      »Nun, was gibt es noch?« fragte Salvator mit ziemlich hartem Tone.

      Als sie diese Stimme hörten, erbleichte Jean Taureau, wurde Mademoiselle Fisine scharlachroth.

      »Was es gibt? Ah! Sie kommen zu rechter Zeit, um mir Hilfe zu leisten, Herr Salvator! . . . Was es gibt? Dieses Ungeheuer von einem Menschen ist im Zuge, nach seiner Gewohnheit, mich krumm und lahm zu schlagen.«

      Jean Taureau war dahin gelangt, daß er glaubte, er sei es, der Mademoiselle Fisine schlage.

      »Ich bin auch entschuldbar, Herr Salvator, sie macht mich rasend!«

      »Gut! was Du in diesem Leben leidest, wirst Du im andern um so weniger zu leiden haben.«

      »Herr Salvator!« schrie Jean Taureau mit einer Stimme voller Thränen, »sagt sie mir nicht, mein Kind, mein armes Mädchen, das ganz mein Ebenbild ist, sei nicht von mir!«

      »Nun,« bemerkte Salvator, »da es ganz Dein Ebenbild ist, warum glaubst Du ihr?«

      »Zum Glücke glaube ich ihr nicht, denn glaubte ich ihr, so würde ich das Kind an den Füßen nehmen und ihm den Schädel an der Mauer zerschmettern!«

      Thu’ es doch, Bösewicht! Thu’ es doch! damit ich den Genuß habe, Dich das Schaffot besteigen zu sehen.«

      »Hören Sie sie, Herr Salvator? . . . Das wäre, wie sie sagt, ein Genuß für sie.« »Ich glaube es wohl!«

      »Gut, ich werde das Schaffot besteigen,« brüllte Barthélemy Lelong, »ich werde es besteigen; das wird aber geschehen, weil ich Herrn Fasiou das Lebenslicht ausgeblasen habe . . . Wenn ich bedenke, daß sie gerade einen Menschen genommen hat, den ich nicht anzurühren wage, aus Furcht, ihn zu zerbröckeln, und weil ich mich schäme, ihm einen Faustschlag zu geben, so werde ich genöthigt sein, ihm einen Messerstich zu geben!«

      »Hören Sie ihn, den Mörder?«

      Salvator hörte in der That, und es ist unnöthig, zu sagen, er habe zu ihrem wahren Werthe die Drohungen von Jean Taureau geschätzt.«

      »Ich kann also nicht ein Mal kommen, ohne Euch in Zank und Streit zu finden? Sie werden ein schlechtes Ende nehmen, das sage ich Ihnen, Mademoiselle Fisine,« sprach Salvator. »Es wird Ihnen eines Tags begegnen, daß Ihnen etwas auf den Kopf fällt und, dem Blitze ähnlich, Ihnen nicht Zeit läßt, zu bereuen.«

      »In jedem Falle wird mir das nicht von ihm zukommen,« schrie Mademoiselle Fisine, indem sie mit den Zähnen knirschte und Barthélemy die Faust unter die Nase hielt.

      »Warum nicht von ihm?« fragte Salvator.

      »Weil ich fest entschlossen bin, ihn zu verlassen,« antwortete Mademoiselle Fisine.

      Jean Taureau machte einen Sprung, als ob man ihn mit der Voltaischen Säule berührt hätte.

      »Du mich verlassen?« rief er; »Du mich verlassen? nach dem Leben, das Du mir gemacht hast, tausend Donner! Ah! Du wirst mich auch nicht verlassen, dafür stehe ich, oder ich erwürge Dich, wo Du auch sein magst.«

      »Hören Sie ihn, Herr Salvator, hören Sie ihn? Wenn ich ihn vor Gericht führe, so hoffe ich wohl, Sie werden die Wahrheit angeben.«

      »Schweigen Sie, Barthélemy,« sprach mit sanftem Tone Salvator. »Fisine sagt Ihnen das; doch sie liebt Sie im Grunde.«

      Sodann die junge Frau streng und auf dieselbe Art anschauend, wie ein Schlangenjäger eine Viper anschauen würde, sagte er:

      »Sie muß Sie wenigstens lieben; sind Sie nicht, was sie auch sagen mag, der Vater ihres Kindes?«

      Die große Person beugte demüthig das Haupt unter dem Blicke von Salvator, der, nur für sie allein, eine Drohung zu enthalten schien, und mit einer gemilderten Stimme, mit der Unschuld einer Jungfrau erwiderte sie:

      »Gewiß liebe ich ihn im Grunde, obschon er mich schlägt wie Gips . . . Aber, Herr Salvator, wie soll ich liebkosend für einen Mann sein, der mir nur die Fäuste und die Zähne zeigt?«

      Jean Taureau fühlte sich lebhaft gerührt durch diesen Umschlag seiner Geliebten.

      »Es ist wahr,« sagte er, mit Thränen in den Augen, »es ist wahr, ich bin ein Brutaler, ein Wilder, ein Türke; doch das ist stärker als ich, Fisine, was willst Du? . . . Wenn Du von diesem Schurken Fasiou sprichst; wenn Du mir drohst, mir meine Tochter zu entführen und mit ihr zu gehen, dann verliere ich den Kopf, und ich erinnere mich nur an Eines: daß ich einen Faustschlag von fünfzig Pfund gebe; und ich sage: »»Wer will? Sprecht!«« Doch ich bitte Dich um Verzeihung, meine Fisine! Du weißt wohl, daß ich nur so bin, weil ich Dich anbete! . . . Was ist das übrigens im Ganzen, ein paar Faustschläge mehr oder weniger im Leben einer Frau!«

      Wir wissen nicht, ob Mademoiselle Fisine den Schluß logisch fand: doch sie that, als ob sie ihn so fände: sie reichte stolz ihre Hand Barthélemy Lelong, und dieser zog sie so rasch an seine Lippen, daß man hätte glauben sollen, er wolle sie verschlingen.

      »Gut!« sagte Salvator. »Nun, da der Friede geschlossen ist, sprechen wir von etwas Anderem.«

      »Ja,« erwiderte Mademoiselle Fisine, deren Scheinzorn schon völlig gefallen war, während die wirkliche Aufregung von Jean Taureau noch in der Tiefe seiner Brust toste: »und mittlerweile werde ich hinabgehen und Milch holen.«

      Mademoiselle Fisine hakte in der That das an der Wand hängende Milchgesäß los, wandte sich dann aufs Neue mit einem einschmeichelnden Tone an den jungen Mann und fragte ihn:

      »Werden Sie den Kaffee mit uns nehmen, Herr Salvator?«

      »Ich danke, Mademoiselle,« antwortete Salvator, »das ist schon geschehen.«

      Mademoiselle Fisine machte eine Geberde entsprechend dem Ausrufe: »Welch ein Unglück!« wonach sie eine Vaudevillemelodie singend die Treppe hinabging.

      Jean Taureau schaute ihr mit einem Blicke voll Güte und Liebe nach.

      »Das ist im Ganzen eine vortreffliche Person, Herr Salvator,« sagte er, »und ich grolle mir, daß ich sie unglücklich mache, wie ich es thue. Doch was wollen Sie? man ist eifersüchtig oder man ist es nicht: ich, ich bin eifersüchtig wie ein Tiger; das ist nicht meine Schuld.«

      Und der Hercules stieß einen schweren Seufzer voller Vorwürfe gegen sich selbst und voller Zärtlichkeit für Mademoiselle Fisine aus.

      Salvator betrachtete ihn mit einer schmerzlichen Bewunderung.

      »Nun ist es an uns Beiden, Barthélemy Lelong!« sagte er.

      »Ah! ich gehöre ganz Ihnen, mit Leib und Seele,« antwortete der Zimmermann.

      »Ich weiß es, mein Braver: und wenn Sie auf Ihre Kameraden einen Theil von der Freundschaft und besonders von der Müdigkeit, die Sie für mich hegen, übertrügen, so würde ich mich nicht schlechter dabei befinden, und die Anderen befänden sich besser.«

      »Ah! Herr Salvator, Sie werden mir hierüber nicht mehr sagen, als ich mir selbst sage.«

      »Nun

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