Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма

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Der Bastard von Mauléon - Александр Дюма

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eine von seinen Bewegungen zu verlieren und, wir möchten beinahe sagen, ohne einen von seinen Gedanken entschlüpfen zu lassen.

      Außer den Augen von Maria Padilla gab es noch zwei Augen, die sich in das Herz des Königs Don Pedro tauchten; es waren die des Mauren, welcher Schildwache stand, um den Erfolg seiner Intriguen beurtheilen zu können. Wenn sich der König den Fenstern von Aissa näherte, so bebte er vor Freude. Schlug aber Don Pedro den Blick zu den Gemächern von Maria Padilla auf, schien er zu zögern, ob er nicht zur Favoriten hinaufgehen sollte, so stieß sein Mund ganz leise Drohungen aus, welche seine Hand, instinctartig seinen Dolch suchend, zu vollziehen bereit schien. Unter dem Einfluß dieser zwei so durchdringenden und so giftigen Blicke, brachte Don Pedro die ganze Nacht hin, während er sich allein und vergessen glaubte. Endlich von Müdigkeit niedergebeugt, streckte er sich eine Stunde vor Tagesanbruch aus einer Bank ans und versank in jenen fieberhaften, bewegten Schlaf, der nur ein Leiden mehr den übrigen beigefügt ist.

      »Du bist noch nicht, wie ich Dich haben will,« sagte Mothril, als er den König der Last der Müdigkeit erliegen sah; »ich muß Dich von dieser Dona Padilla frei machen, die Du wie Du behauptest, nicht mehr liebst und dennoch nicht verlassen kannst.«

      Und er ließ den Vorhang wieder fallen, den er aufgehoben hatte, um in den Garten zu schauen.

      »Auf!« sagte Maria Padilla zu sich selbst, »es ist ein letzter Versuch zu machen, aber aus eine rasche, entscheidende Weise und ehe diese Frau, denn es ist ohne Zweifel eine Frau, was er durch das Fenster betrachtete, Einfluß aus sein Herz erlangt hat.«

      Und sie gab ihren Leuten Befehle, und diese machten vom Morgen an einen großen Lärmen im Palast.

      Als der König erwachte und wieder in seine Gemächer hinausging, hörte er in den Höfen das Stampfen von Pferden und Maulthieren, und in den Gängen die hastigen Schritte von Frauen und Pagen.

      Er wollte sich nach den Ursachen dieser Bewegung erkundigen, als sich die Thüre öffnete und Maria Padilla aus der Schwelle erschien.

      »Woraus warten diese Pferde, und was wollen diese geschäftigen Diener, Senora?« fragte Don Pedro.

      »Sie warten aus meine Abreise, Sire, zu der ich so früh, als ich konnte, Vorkehrungen treffen ließ, um Eurer Hoheit die Gegenwart einer Frau zu ersparen, welche nichts mehr für Euer Glück vermag. Ueberdies kommt heute mein Feind, und da es ohne Zweifel im Erguß Eures brüderlichen Herzens Sure Absicht wäre, mich ihm zu opfern, so trete ich ihm den Platz ab, denn ich bin mich meinen Kindern schuldig, die, da ihr Vater sie vergißt, ihrer Mutter zweimal bedürfen.«

      Maria Pudilla galt für die schönste Frau Spaniens; ihr Einfluß auf Don Pedro war so groß, daß die Chronikschreiber der Zeit, überzeugt, die Schönheit, so vollkommen sie auch sein möge, könne keine solche Macht erreichen, diesen Einfluß der Zauberkunst zuschrieben, statt die Ursachen desselben in den natürlichen Reizen der Zauberin zu suchen.

      So, wie sie war, schön in ihren fünfundzwanzig Jahren, reich in ihrem Muttertitel, mit ihren langen schwarzen Haaren, welche auf das einfache wollene Kleid herabfielen, das nach der Mode des vierzehnten Jahrhunderts ihre Arme, ihre Schultern und ihren Buden eng umschloß, faßte sie für Don Pedro nicht Alles, was er geträumt, aber Alles, was er an Liebe und süßen Gedanken gefühlt hatte, zusammen; es war die Fee des Hauses, die Blume des Gemüths, das Schmuckkästchen glücklicher Erinnerungen. Der König schaute sie traurig an und sprach:

      »Es wunderte mich, daß Ihr mich noch nicht verlassen hattet, Maria; Ihr habt allerdings den Augenblick gut gewählt, den, wo mein Bruder Enrique sich empört, den, wo mein Bruder Federigo mich verräth, den, wo der König von Frankreich ohne Zweifel Krieg mit mir anfangen wird. Es ist wahr, die Frauen lieben das Unglück, nicht.«

      »Seid Ihr unglücklich!« rief Dona Padilla, indem sie drei Schritte machte und ihre beiden Hände gegen Don Pedro ausstreckte, »dann bleibe ich, das genügt mir; einst hätte ich gefragt: »»Pedro, wirst Du glücklich sein, wenn ich bleibe?««

      Der König hatte seinerseits den Leib vorwärts geneigt, so daß eine von den schönen Händen von Maria auf die seinige fiel. Er befand sich in einem der Augenblicke, wo das tief verwundete Herz das Bedürfniß fühlt, sich durch ein wenig Liebe zu vernarben. Er drückte diese Hand an seine Lippen.

      »Ihr habt Unrecht, Maria,« sagte er, »ich liebe Euch, nur hättet Ihr, um eine Liebe zu finden, die der Eurigen entspräche, einen andern Mann als einen König lieben müssen.«

      »Ihr wollt also nicht, daß ich abreise?« fragte Maria Padilla mit dem anbetungswürdigen Lächeln, das Don Pedro die übrige Welt vergessen ließ.

      »Nein,« sprach der König, »wenn Ihr einwilligt, mein zukünftiges Glück zu theilen, wie Ihr mein vergangenes getheilt habt.«

      Von dem Platze, wo sie war, und durch das offene Fenster befahl nun die schöne Statue mit einer jener Geberden einer Königin, durch die man hätte glauben sollen, Maria wäre am Fuße eines Thrones geboren, der Schaar von Dienern, welche zum Aufbruch bereit waren, in die Gemächer zurückzukehren.

      In diesem Augenblick trat Mothril ein. Die zu sehr ausgedehnte Unterredung von Don Pedro mit seiner Geliebten beunruhigte ihn.

      »Was gibt es?« fragte Don Pedro ungeduldig.

      »Sire,« erwiderte der Maure, »Euer Bruder Don Federigo kommt an, und man erblickt schon sein Gefolge auf der Straße nach Portugal.«

      Bei dieser Nachricht zuckte ein solcher Ausdruck von Haß in Blitzen aus den Augen des Königs hervor, daß Maria Padilla wohl sah, sie habe von dieser Seite nichts zu befürchten, und daß sie, nachdem sie ihre Stirne Don Pedro geboten, der seine bleichen Lippen darauf drückte, lächelnd in ihr Gemach zurückkehrte.

      Achtes Kapitel.

      Wie der Großmeister in den Alcazar von Sevilla einzog, wo ihn der König Don Pedro erwartete

      Der Großmeister rückte in der That, wie Mothril gesagt hatte, gegen Sevilla heran; er erreichte die Thore gegen Mittag, nämlich mitten in der stärksten Hitze des Tages.

      Die Reiter, welche sein Gefolge bildeten, Mauren und Christen, waren mit Staub überzogen, und der Schweiß badete die Flanken der Maulthiere und Pferde. Der Großmeister warf einen Blick aus die Mauern der Stadt, die er mit Soldaten und Volk bedeckt zu sehen glaubte, wie dies an festlichen Tagen Gewohnheit ist; doch er sah nichts als Schildwachen, die man auch an anderen Tagen hier zu sehen pflegte.

      »Soll ich den König benachrichtigen?« fragte einer der Officiere von Don Federigo, der, wenn es der Prinz befehlen würde, voran zu reiten sich anschickte.

      »Beunruhigt Euch nicht,« erwiderte Don Federigo mit einem traurigen Lächeln, »der Maure ist voraus gereist und mein Bruder ist benachrichtigt. Wißt Ihr übrigens nicht,« fügte er mit einem bitteren Tone bei, »wißt Ihr nicht, daß Turniere und Feste bei Gelegenheit meiner Ankunft in Sevilla stattfinden?«

      Die Spanier schauten erstaunt umher, denn nichts deutete die versprochenen Turniere und die befohlenen Feste an. Es war im Gegentheil Alles düster und traurig; sie befragten die Mauren, doch die Mauren antworteten nicht.

      Sie zogen in die Stadt ein; Thüren und Fenster waren geschlossen, wie es in Spanien zur Zelt der großen Hitze Gewohnheit ist: man sah in den Straßen weder Volk, noch Vorbereitungen, und man hörte kein anderes Geräusch, als das der Thüren, welche sich öffneten, um irgend, einen säumigen Schläfer durchzulassen, der, ehe er seine Siesta machte, gern wissen wollte, wer diese Truppe von Reitern wäre, welche in die Stadt zu einer Stunde einzogen, wo in Spanien selbst die Mauren, die Kinder der Sonne,

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