Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма

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Der Graf von Monte Christo - Александр Дюма

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ich im höchsten Grade beunruhigt bin.«

      »Wirklich, sollten Sie im Träume sieben fette und sieben magere Kühe gesehen haben?«

      »Nein, denn das würde uns nur sieben Jahre der Fruchtbarkeit und sieben Jahre der Hungersnot verkündigen, und bei einem so vorsichtigen König, wie Eure Majestät, ist keine Hungersnoth zu befürchten.«

      »Von welcher andern Geißel ist denn die Rede, mein lieber Blacas?«

      »Sire, ich habe alle Ursache zu glauben, daß sich ein Sturm im Süden bildet.«

      »Mein lieber Herzog,« antwortete Ludwig XVIII., »ich halte Sie für schlecht unterrichtet und weiß gewiss, daß das Wetter in jener Richtung ganz schön ist.«

      Ein so geistreicher Mann Ludwig XVIII., auch war, so liebte er dennoch den Scherz.

      »Sire, könnte Euere Majestät, und wäre es nur um einen treuen Diener zu beruhigen, nicht nach Languedoc, in die Provence und in das Dauphiné sichere Männer schicken, welche ihr einen Bericht über den Geist der drei Provinzen erstatten würden?«

      »Canimus surdis, « antwortete der König, während er Noten in seinen Horaz zu machen fortfuhr.

      »Sire,« sprach der Höfling und lachte, um sich das Ansehen zu geben, als verstünde er den Vers des Dichters von Venusia, »Euere Majestät kann vollkommen Recht haben, wenn dieselbe auf den guten Geist von Frankreich zählt; aber ich glaube nicht ganz Unrecht zu haben, wenn ich irgend einen verzweifelten Versuch befürchte.«

      »Von welcher Seite?«

      »Von Seiten Bonaparte’s, oder wenigstens seiner Partei.«

      »Mein lieber Blacas,« sagte der König, »Sie hindern mich an der Arbeit mit ihren Schrecknissen.«

      »Und Sie, Sire, hindern mich am Schlafe mit Ihrer Sicherheit.«

      »Warten Sie. mein Lieber, warten Sie, ich habe eine sehr glückliche Note über den Pastor quum trahere, und Sie fahren nachher fort.«

      Es herrschte einen Augenblick Stillschweigen während dessen Ludwig XVIII. mit einer Handschrift, die er so winzig als möglich machte, eine neue Note an den Rand seines Horaz schrieb. Als er diese Note eingeschrieben hatte, sagte er, sich mit der zufriedenen Miene eines Mannes erhebend, der selbst einen Gedanken gehabt zu haben glaubt, weil er den eines Anderen erläutert hat:

      »Fahren Sie fort. mein lieber Herzog. fahren Sie fort. ich höre.«

      »Sire,« sprach Blacas. der einen Augenblick Villefort zu seinen Gunsten auszubeuten gehofft hatte, »ich bin genötigt, Ihnen zu sagen, daß es nicht nur einfache, jeder Begründung entbehrende Gerüchte, nicht nur aus der Luft gegriffene Neuigkeiten sind, die mich beunruhigen. Ein wohlgesinnter Mann, der mein ganzes Vertrauen verdient, und den ich mit der Überwachung des Südens beauftragt habe,« der Herzog zögerte, als er diese Worte sprach, » . . . kommt so eben in aller Eile herbei und meldet mir: »»Eine große Gefahr bedroht den König.«« Da lief ich hierher.«

      »Mala ducis avi domum, « fuhr Ludwig XVIII. Noten schreibend fort.

      »Befiehlt mir Eure Majestät, nicht bei diesem Gegenstande zu verweilen?«

      »Nein, mein lieber Herzog; aber strecken Sie die Hand aus.«

      »Welche?«

      »Welche Sie wollen; da unten. links.«

      »Hier, Sire?«

      »Ich sage Ihnen links, und Sie suchen rechts, an meiner Linken will ich sagen. Nun sind Sie daran. Sie müssen.den Bericht des Polizeiministers vom gestrigen Datum finden. Doch halt! hier ist Herr Dandré selbst . . . Nicht wahr, Sie sagen Herr Dandré,« sprach Ludwig XVIII., sich an den Huissier wendend, welcher wirklich den Polizeiminister gemeldet hatte.

      »Im Sire, der Herr Baron Dandré.«

      »Richtig, Baron,« versetzte Ludwig XVIII. einem beinahe unmerklichen Lächeln; »treten Sie ein, Baron, und sagen Sie dem Herzog, was Sie Neuestes von Herrn von Bonaparte wissen? Verbergen Sie uns nichts, was die Lage der Dinge betrifft, so ernst sie auch sein mag. Sprechen Sie. ist die Insel Elba ein Vulkan, und werden wir den Krieg in vollen Flammen von ihr hervorbrechen sehen: bella, horrida bella

      Herr Dandré wiegte sich sehr anmutig auf dem Rücken eines Lehnstuhles, auf den er seine zwei Hände stützte, und sprach:

      »Hat Eure Majestät die Gnade gehabt, den Bericht von gestern zu berücksichtigen?«

      »Ja, ja; aber sagen Sie dem Grafen selbst, der ihn nicht finden kann, was dieser Bericht enthielt. Setzen Sie ihm auseinander, was der Usurpator auf seiner Insel tut.«

      »Mein Herr, Majestät sprach der Baron zu dem Grafen, »alle Diener Seiner Majestät dürfen sich beglückwünschen über die neuesten Nachrichten, die uns von der Insel Elba zukommen. Bonaparte . . . «

      Herr Dandré schaute Ludwig XVIII. An, der, mit dem Schreiben einer Note beschäftigt, nicht einmal den Kopf aufrichtete.

      »Bonaparte,« fuhr der Baron forte »langweilt sich um Sterben. Er bringt ganze Tage damit hin, daß er seine Gräber in Porto Longone arbeiten sieht.«

      »Und er kratzt sich zu feiner Unterhaltung,« sprach der König.

      »Er kratzt sich! was will Euere Majestät damit sagen«

      »Ei, mein lieber Graf, vergessen Sie, daß dieser große Mann, dieser Held, dieser Halbgott an einer Hautkrankheit leidet, die ihn verzehrt? Prurigo

      »Noch mehr, mein Herr Graf,« fuhr der Polizeiminister fort, »wir haben beinahe vollkommene Gewißheit, daß der Usurpator in kurzer Zeit ein Narr werden wird.«

      »Ein Narr?«

      »Ein Narr zum Binden; sein Kopf schwächt sich. Bald vergießt er heiße Tränen, bald lacht er aus vollem Halse. Dann bringt er ganze Stunden an dem Ufer damit zu, daß er Kieselsteine in das Wasser wirft, und wenn der Stein fünf bis sechs mal aufgeprallt ist, scheint er so zufrieden, als ob er ein zweites Marengo oder ein neues Austerlitz gewonnen hätte, Sie werden zugeben: das sind Zeichen der Narrheit.«

      »Oder der Weisheit, mein Herr Baron, oder der Weisheit,« sagte Ludwig XVIII., »denn die großen Feldherren des Altertums belustigten sich damit, daß sie Kieselsteine in das Wasser warfen. Sehen Sie Plutarch, bei dem Leben Scipio des Africaners.«

      Herr von Blacas blieb träumerisch zwischen diesen zwei Sorglosen. Villefort, der ihm nicht hatte Alles sagen wollen, damit ihm nicht ein Anderer den ganzen Nutzen seines Geheimnisses entziehe, hatte ihm jedoch genug gesagt, um ihn in große Unruhe zu versetzen.

      »Fahren Sie forte Dandré,« sprach Ludwig XVIII., »Blacas ist noch nicht überzeugt, er glaubt noch nicht an die Bekehrung des Usurpators.«

      Der Polizeiminister verbeugte sich.

      »Bekehrung des Usurpators!« murmelte der Graf und schaute den König und Dandré an, welche abwechselten wie zwei Schäfer von Virgil. »Der Usurpator ist bekehrt!«

      »Vollkommen, mein lieber Graf.«

      »Aber wozu bekehrt?«

      »Zu

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