Der Graf von Moret. Александр Дюма

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Der Graf von Moret - Александр Дюма

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gefällt mir ganz und gar nicht.«

      »Sollten Euch diese Skrupel im Dienste des Herzogs von Epernon gekommen sein, mein guter Freund?« fragte der Unbekannte.

      »Nein,« antwortete Latil, »denn ich habe gerade Lamm den Dienst des Herzogs von Epernon verlassen.«

      »Ihr könntet Euch also mit den Simons nicht einverstehen?«

      Die Simons waren die Henkersknechte des alten Herzogs.

      »Die Simons,« sagte Latil mit einer Miene höchster Verachtung, »betreiben ihr Geschäft mit Dolchstichen, während ich nur Degenstöße austeile.«

      »Nun,« sagte der Unbekannte, »ich sehe, dass man die Summe verdoppeln muss. Sei es denn, ich will zweihundert Pistolen an diese Laune wenden.«

      »Und ich sage Euch, dass mich das nicht bestimmen soll; ich arbeite nun einmal nicht als Henker. Ihr werdet Leute genug dazu,finden, bei St. Pierre herum, da halten sie sich auf. Was liegt Euch übrigens daran, wie ich Euch seiner entledige, wenn er nur aus Eurem Wege geräumt wird.«

      »Er wird Eure Herausforderung nicht annehmen.«

      »Sacrebleu! ich glaube selbst, dass es ihm unangenehm sein wird; die Latil von Pompignac zählen unter ihren Ahnen keine Kreuzfahrer, wie die Rohan und die Montmorency, das ist wahr, aber sie sind von gutem Adel, und obwohl ich ein Jüngst geborener bin, so halte ich mich doch für einen Cavalier.«

      »Und doch sage ich Euch, dass er Eure Herausforderung nicht annehmen wird.«

      »Dann werde ich ihm so viel Stockschläge beibringen, dass er sich in der guten Gesellschaft nicht mehr wird blicken lassen können.«

      »Er ist keiner von Denen, die man mit dem Stocke schlägt.«

      »O! O! Es ist also der Herr Kardinal selbst, dem Ihr an den Kragen wollt?«

      Der Unbekannte antwortete nicht, er zog aus seiner Tasche zwei Geldrollen, deren jede hundert Pistolen enthielt, und welche er neben die Börse auf den Tisch legte. Bei der Bewegung aber, die er machte, verschob sich sein Mantel, und Latil konnte bemerken, dass Derjenige, der mit ihm unterhandelte, sowohl vorne als hinten einen Höcker hatte.

      »Dreihundert Pistolen,« sagte der bucklige Edelmann, »werden wohl Eure Skrupel beseitigen und Euren Einwürfen ein Ziel setzen.«

      Latil schüttelte den Kopf und stieß einen Seufzer aus.

      »Ihr habt sehr verlockende Manieren, mein Edelmann,« sagte er, »und ist schwer, Euch zu widerstehen; man müsste in der Tat ein Herz von Stein haben, um einen Edelmann wie Euch in der Verlegenheit zu sehen, ohne mit ihm das Mittel zu suchen, wie er aus derselben gezogen werden könnte. Suchen wir also!«

      »Ich kenne kein anderes Mittel, als dieses hier,« sagte der Unbekannte, und zwei neue nicht minder gewichtige Geldrollen wurden neben die ersten auf den Tisch gelegt. »Aber,« fuhr er fort, »dies ist auch die Grenze; es ist nun an Euch, zu verweigern oder anzunehmen.«

      »Ah! Versucher!« brummte Latil, indem er die Börse und die Geldrollen an sich zog, »Ihr macht, dass meine Grundsätze wanken.«

      »Seht Ihr,« sagte der Andere, »ich wusste es wohl, dass wir uns endlich verständigen würden.«

      »Kommen wir also zur Sache. Ihr sprecht von der Rue de la Cerisaie, nicht wahr?«

      »Ja.«

      »Für heute Abend?«

      »Wenn es möglich ist.«

      »Ihr müsst mir die Zeichen genau angeben, damit ich nicht fehlgehe.«

      »Das ist selbstverständlich; da Ihr übrigens jetzt zur Vernunft gekommen seid, und da ich Euch bezahlt habe —«

      »Einen Augenblick! Das Geld ist noch nicht in meiner Tasche.«

      »Wollt Ihr neue Schwierigkeiten machen?«

      »Das nicht, aber wir haben von den Ausnahmen noch nicht gesprochen, exceptis excipiendis, wie wir im Collegium von Libourne zu sagen pflegten.«

      »Sprechen wir also von den Ausnahmen.«

      »Vor Allem – es ist weder der König noch der Kardinal?«

      »Weder der Eine noch der Andere.«

      »Noch auch ein Freund des Kardinals?«

      »Im Gegenteile, ein Feind desselben.«

      »Und wie steht er zum Könige?«

      »Er ist ihm gleichgültig; aber die Königin sieht ihn gern, das kann ich Euch nicht verschweigen.«

      »Es ist nicht der Kardinal von Bérulle?«

      »Habe ich nicht gesagt, dass er erst dreiundzwanzig Jahre zählt?«

      »Ich begreife nun: es ist irgend ein Liebhaber der Königin.«

      »Vielleicht! – Bist Du nun mit der Liste deiner Ausnahmen zu Ende?«

      »Ja. . . . «

      »Arme Königin!« murmelte Latil, seine Hand auf das Geld legend und sich vorbereitend, es in die Tasche zu schieben. »Sie hat gar kein Glück, eben hat man ihr erst den Herzog von Buckingham getödtet —«

      »Und,« unterbrach ihn der bucklige Edelmann, welcher seinem Zögern endlich einmal eine Grenze setzen wollte, »jetzt wird man ihr den Grafen von Moret tödten!«

      Latil sprang von seinem Sitze in die Höhe.

      »Wie,« rief er, »den Grafen von Moret

      »Den Grafen von Moret,« wiederholte der Unbekannte; »wie es scheint, habt Ihr ihn in der Liste sturer Ausnahmen nicht genannt.«

      »Anton von Bourbon?« fuhr Latil fort, indem er seine beiden Fäuste auf die Tischplatten stemmte.

      »Anton von Bourbon, so ist es.«

      »Den Sohn unseres guten Königs Heinrich

      »Den Bastard, wollt Ihr sagen!«

      »Die Bastarde sind die wahren Söhne der Könige, vorausgesetzt, dass diese sie aus Liebe und nicht aus Pflicht zeugen; nehmt Euer Gold zurück, mein Herr, niemals werde ich die Hand gegen einen Sohn des königlichen Hauses erheben.«

      »Der Sohn der Jacqueline von Beuil gehört nicht zum königlichen Hause.«

      »Aber der Sohn König Heinrichs IV. gehört wohl zu demselben.«

      Darauf sich erbebend, die Anne kreuzend und einen fürchterlichen Blick auf den Unbekannten werfend, sagte Latil:

      »Wisst Ihr wohl, mein Herr Cavalier, dass ich dabei war, als man den Vater tödtete?«

      »Ihr?«

      »Ich stand auf dem Fußtritte der Carosse als Page des Herrn Herzogs von Epernon. Der Mörder musste mich mit seinen Händen beiseite schieben, um zu ihm zu gelangen; ohne mich hätte er sich vielleicht geflüchtet. Ich war es, der sich an seine Kleider

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