Der Graf von Moret. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Der Graf von Moret - Александр Дюма страница 7
»Und warum lässt Du es Dir entgehen?«
»Du willst mich etwas sagen lassen, was ich weder sagen kann noch will.«
»Heraus mit der Sprache, Mordieu;das Ohr eines ergebenen Freundes ist ein Brunnen, in dem Alles spurlos unter sinkt, was hineingeworfen wird. Du dürstest nach dein Mute eines Mannes – nun wohl, so schlage Dich mit ihm, tödte ihn.«
»Aber, Unglücklicher,« rief Pisani, den seine Leidenschaft ganz fortriss, »schlägt man sich wohl mit den Prinzen von Geblüt, oder schlagen sich die Prinzen von Geblüt etwa mit uns einfachen Edelleuten? Nein – wenn man sich ihrer entledigen will, so muss man sie ermorden lassen.«
»Und das Schafott?« fragte Souscarières.
»Wenn er einmal todt gewesen wäre, so hätte ich auch mir den Tod gegeben; habe ich nicht einen Ekel vor dem Leben?«
»Oho!« rief plötzlich Souscarières, sich an dir Stirne schlagend. »Sollte ich vielleicht zufällig erraten?«
»Es ist möglich,« sagte Pisani, sorglos die Achsel zuckend.
»Sollte der Mann, auf den Du eifersüchtig bist, mein lieber Pisani, etwa gar —«
»Vollende immerhin.«
»Aber nein, es kann nicht sein; Der, den ich meine, ist erst vor acht Tagen aus Italien zurückgekehrt.«
»Es bedarf keiner acht Tage, um sich vom Hotel Montmorency in die Rue Cerisaie zu begeben.«
»Es ist also —« Souscarières zögerte einen Augenblick und es war, als ob ihm das Wort unabsichtlich entschlüpfte – »es ist also der Graf von Moret?«
Ein schrecklicher Fluch aus dem Munde des buckligen Marquis war seine einzige Antwort.
»So; und wie heißt deine Flamme, mein lieber Pisani?«
»Ich liebe Frau von Maugiron.«
»Das ist ja eine köstliche Geschichte,« rief Souscarières mit einem schallenden Gelächter herausplatzend.
»Ist das so lächerlich, was ich Dir erzählt habe?« fragte Pisani stirnrunzelnd.
»Frau von Maugiron, die Schwester der Marion Delorme?«
»Ja, die Schwester der Marion Delorme.«
»Welche in demselben Hause wohnt, wie ihre andere Schwester, Frau von Montagne?«
»Ja, und hundertmal ja!«
»Nun, mein teurer Marquis, wenn Du keinen andern Grund hattest, dem armen Grafen nach dem Leben zu trachten, als den, dass er der Geliebte der Frau von Maugiron ist, so danke Gott, das, dein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen ist, denn ein braver Edelmann wie Du hätte sein leben lang die schrecklichsten Gewissensbisse über dieses unnöthige Verbrechen gehabt.«
»Wie das?« fragte Pisani, sich von seinem Steine erhebend.,
»Weil der Graf von Moret nicht der Geliebte der Frau von Maugiron ist.«
»Und wessen Geliebter ist er wohl?«
»Der ihrer Schwester, der Frau von la Montagne.«
»Unmöglich!«
»Marquis, ich schwöre Dir, das, dem so ist.«
»Der Graf von Moret wäre der Geliebte der Frau von la Montagne? Du schwörst mir das?«
»Auf das Wort eines Edelmannes.«
»Aber ich habe mich jüngst des Abends zu Frau von Maugiron begeben.«
»War das vielleicht vorgestern?«
»Ja vorgestern.«
»Um 11 Uhr des Abends?«
»Wieso weißt Du das?«
»Ich weiß es, ich weiß es. Ebenso wie ich weiß, dass Frau von Maugiron nicht die Geliebte des Grafen von Moret ist.«
»Du irrst, sage ich Dir.«
»Erzähle immerhin weiter.«
»Ich bestand darauf, bei ihr einzutreten; sie hatte mir gesagt, dass ich kommen könnte und sie allein finden würde. Ich stoße also den Lakai zur Seite und dringe bis an die Tür ihres Schlafzimmers vor. Aus diesem Schlafzimmer aber drang eine Männerstimme au mein Ohr.«
»Ich sage auch nicht, dass Du nicht die Stimme eines Mannes gehört hast, ich behaupte bloß, dass diese Stimme nicht dem Grafen von Moret gehörte.«
»O, Du folterst mich in der Tat mit deinem Zweifel.«
»Du hast ihn doch nicht gesehen?«
»Ja! ich habe ihn allerdings gesehen.«
»Wie das?«
»Ich postierte mich in den Schatten des gegenüberliegenden Hauses und von dort sah ich ihn das Haus der Maugiron verlassen, sah ihn so deutlich, wie ich Dich jetzt sehe.«
»Nur vergisst Du, dass er um jene späte Stunde nicht die Maugiron, sondern die Montagne verließ.«
»Wenn dem so ist,« rief Pisani, »wer war.dann jener Mann, dessen Stimme ich aus dem Schlafzimmer der Maugiron hörte?«
»Nah! Marquis, sei ein Philosoph.«
»Wie meinst Du das?«,
»Ja, wozu ist es gut, sich über derlei Dinge zu beunruhigen.«
»Wie, wozu das gut wäre? Und ich sage Dir, dass ich mich so weit darüber beunruhige, dass ich den Mann tödten werde, da er nicht zu der königlichen Familie gehört.«
»Dass Du ihn umbringen wirst? Ah! Ah!« sagte Souscarières in einem Tone, welcher dem Marquis auffiel.
»Ganz gewiss, Du kannst meine Worte buchstäblich nehmen.«
»So? So? Und ohne weiteres willst Du ihn tödten, ohne ihn sogar zu warnen,« fragte Souscarières, und der Ausdruck seiner Worte wurde immer ironischer.
»Ja, ja! und hundertmal ja!«
»So? Nun dann tödte mich, denn jener Mann war meine eigene Wenigkeit.«
»Ah, Schelm!« rief Pisani mit den Zahnen knirschend und seinen Degen blitzschnell aus der Scheide reißend, »vertheidige Dich!«
»O, Du hast nicht nöthig, mich darum zu bitten, lieber Marquis,« rief Souscarières, einen Sprung nach rückwärts machend und sich auslegend. »Achtung!«
Und nun begann ungeachtet der Rufe Voiture's und ungeachtet des Erstaunens des würdigen Brancas, welcher von dem was vorging nicht das Geringste begriff, zwischen dem Marquis Pisani und Souscarières ein Kampf, der um so fürchterlicher war, als er ohne jede andere Beleuchtung vor sich ging, als die der von Wolken verschleierte