Diana de Lys. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Diana de Lys - Александр Дюма страница 3
»Ist man oben beim Frühstück?« fragte er den Bedienten welcher ihm öffnete.
»Nein, Herr Baron.«
»Ist mein Vater aufgestanden?«
»Seit Einer Stunde.«
Maximilian durchschritt das Vorzimmer und klopfte an eine Thür, welche sich der, durch welche er eingetreten war, gegenüber befand.
Es war die Thür, welche in’s Zimmer seines Vaters führte.
»Herein,« rief eine Stimme. »Guten Tag, Maximilian,« sagte der Graf, ein langer Mann von ungefähr fünfzig Jahren, trocken. »Woher kommst Du?«
»Aus dem Wald.«
»Hast Du dort Jemand getroffen?«
»Niemand.«
»Bei welcher Stunde hast Du Dich gestern Abend schlafen gelegt?«
»Um elf Uhr.«
»Hast Du diesen Morgen schon Deine Mutter gesehen?« fragte der Graf.
»Noch nicht.«
»So geh und begrüße sie.«
Die Unterhaltung zwischen Vater und Sohn war kurz und einfach. Wenn Letzterer früh in das Zimmer seines Vaters ging, so gehorchte er mehr einer beschwerlichen Pflicht, als einem innern Drängen.
Die Gräfin war eine Frau von vierzig Jahren, groß, schmächtig, von aufrechter, stolzer Haltung, trocken, ein wahrer Reflex der Person des Grafen.
»Du warst schon ausgegangen?« frug Madame von Ternon ihren Sohn, als sie seine Stiefeln mit Staub bedeckt sah. »Warst Du allein?«
»Nein, Mutter, Florentin folgte mir.«
»Wo warst Du?«
»Im Walde.«
»Zu welcher Stunde bist Du gestern Abend zurückgekehrt?«
»Um elf Uhr.«
Man konnte dieses Gespräch für ein Echo der Fragen halten, welche der Graf seinem Sohne vorgelegt hatte.
Hierauf setzte man sich zum Frühstück, dann aber zog sich Jedes auf sein Zimmer zurück, und eben, als der Baron sich in das seinige begeben wollte, überreichte ihm der Hausverwalter einen Brief.
Er war von Diana.
Maximilian entsiegelte hastig den Brief und las ihn in Einem Zuge, wie ein von der Hitze erschlaffter Mensch ein Glas Wasser in Einem Zuge austrinkt.
Der Inhalt des Briefes, welcher wohl einen Louis werth war, veranlaßte es denn auch, daß der Portier um zwanzig Franken reicher wieder herunter stieg.
Als Maximilian das Billet der Marquise gelesen und wieder gelesen hatte. sagte er bei sich, indem er sich auf sein Bett setzte:
»Offenbar nimmt sie eine Bestellung an. Aber sie will mich weder bei sich, noch bei mir, noch anderswo sehen; es ist nöthig, daß ich einen Ort ausfindig mache, wo sie nichts zu fürchten hat. In meinem Hotel geht es unmöglich, wegen der Spionerie der Bedienten; dort wäre es nothwendig, daß ich meinen Namen nenne, und mein Vater könnte es erfahren. Das Beste wäre, wenn einer meiner Freunde mir sein Zimmer liehe; aber alle meine Freunde sind neugierig und unbesonnen, die Einen immer mehr als die Andern.
»Jetzt,« rief er plötzlich, »fällt mir etwas ein.«
Er kleidete sich in Eile an, stieg herab, sprang in ein Cabriolet und sagte zum Kutscher.
»Märtyrerstraße, Nr. 67.«
Maximilian befand sich bald in der Straße Rivoli, und eine Viertelstunde nachher vor dem Hause, welches er bezeichnet hatte, er durchschritt einen kleinen Garten. nachdem er dem Portier den Namen der Person, welche er besuchen wollte, genannt hatte, und klingelte an der Thür eines Malerateliers.
Er hörte Schritte, und ein junger Mensch von ungefähr 25 Jahren, mit einer Sammtweste und eleganten Pantalons bekleidet, öffnete ihm. Dieser junge Mensch war groß, hatte schwarze Augen und eben solches Haar, weiße Zähne, eine loyale, wohlwollende und distinguirte Miene.
In der einen Hand hielt er eine Palette und einen Malerstock, in der andern eine Cigarre.
»Du!« rief er, als er Maximilian sah.
»Ich selbst.«
»Was Teufel willst Du hier?« frug der Maler Aubry, indem er die Thür schloß und seinen Freund in das Atelier führte.
»Ich will Dich um einen Dienst Ersuchen.«
»Sprich, lieber Freund, und setze Dich, wenn Du einen Stuhl frei findest.
Maximilian folgte seinem Freunde durch die enge Straße, welche die Gestelle und Gemälde aller Art und Größe in dem Atelier bildeten Dieser Saal war eine Welt; es wäre ein Tag nöthig, um die Specialitäten kennen zu lernen, welche mir nicht einmal anzuzeigen versuchen wollen. Man hätte, wenn man die Zeichnungen im Hintergrunde sah, die Coulissen eines großen Theaters zu sehen geglaubt. Schärpen und Kostüme waren auf Körben, Entwürfe von allen bekannten Künstlern an den Wänden, mitten unter den Wappen aller Länder aufgehangen. Halbkreisförmige Platten trugen Statuen und Gliedermänner.
Namen und Adressen von Modellen waren mit Kreide auf das Ofenrohr geschrieben, sowie auf das Mauerwerk von grauer Farbe; ein Piano war geöffnet und überdeckt von Zeichnungen, Albums und Musikalien.
Aubry setze sich wieder vor das Gemälde, an welchem er gearbeitet. als der Baron eintrat, und dessen erster Farbenschmelz der ein wenig durch die großen Vorhänge verhüllten Sonne freundlich entgegenschimmerte.
»Höre ich Dich?« frug Maximilian, und setzte sich auf einen breiten Divan. dem Fenster gegenüber.
»Keineswegs.«
»Ist Niemand hier?« fuhr Maximilian fort, indem er den Hintergrund des Ateliers durchforschte.
»Niemand.«
»Damit handelt es sich.«
»Nun, was wünschest Du?«
Indem er dies sagte, setzte sich der Maler wieder an die Arbeit.
»Stelle Dir vor, daß es eine Person giebt,« sagte Maximilian, »mit welcher ich sehr gern zusammen kommen möchte. Unglücklicherweise kann ich sie nicht bei sich sprechen oder sehen, und da ich dies auch nicht bei mir zu Hause kann, so bin ich in einer sehr schlimmen Lage.«
»Diese Person ist eine Frau?«
»Natürlich.«
»Aber hat sie Dir erlaubt, sie irgendwo zu treffen?«
»Freilich.«
»Nun so mag sie doch zu Dir kommen.«
»Nein, das ist wie gesagt auch nicht statthaft; mein Vater und meine Mutter sind mir zu sehr auf dem Nacken. Es ist mir ein Ort nöthig, wo weder der Eine noch der Andere der Interessenten bekannt ist.«
»Miethe ein Zimmer in