Diana de Lys. Александр Дюма

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Diana de Lys - Александр Дюма

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nicht compromittiren.«

      »Das ist recht, wie willst Du es aber denn machend?«

      »Ich habe an Dich gedacht.«

      »An mich?«

      »Ja.«

      »Dein Zimmer kann der Ort unseres Rendez-vous werden.«

      »Wird sie hierher kommen?«

      »Warum nicht?«

      »In das abscheuliche Atelier eines schlechten Malers?«

      »Warum nicht?«

      »Sie liebt Dich also wohl?« sagte Aubry lächelnd.

      »Warum nicht?«

      »Ich wiederhole es, mein Zimmer ist eine zu schlechte Liebeshütte.«

      »Lieber Freund,« sagte Maximilian, »Deine Hütte ist ein lieblicher Zufluchtsort, sehr abgelegen, sehr geheim, isoliert, kurz, eben so wie ich ihn brauche. Ich habe bei allen meinen Freunden gesucht und keinen gefunden, an den ich mich hätte wenden können, Dir allein habe ich den Vorzug gegeben.

      »Aber das ist nicht Alles.«

      »Was brauchst Du noch?«

      »Die größte Verschwiegenheit ist nöthig, für den Fall, daß Du mit der fraglichen Person zusammentriffst, oder sie in Gesellschaft wieder findest; es ist nöthig, daß Du Dir den Anschein giebst, als kenntest Du sie nicht.«

      »Sei ruhig. Aber erlaube mir eine Frage: Zu welcher Stunde will sie kommen?«

      »Abends, denke ich.«

      »Sehr schön. Auf diese Art werde ich den ganzen Tag arbeiten können; und da ich alle Tage von 6 Uhr bis Mitternacht ausgehe, so wird das Zimmer frei sein.«

      »Es kann nicht besser passen! Verzeihst Du mir?«

      »Was denn?«

      »Daß ich Dich, einen alten Schulkameraden, nur an den Tagen aufsuche, wo ich Dich nöthig habe.«

      Aubry reichte Maximilian die Hand.

      »Jetzt verstehen wir uns,« sagte dieser. »Nun will ich Dich mit zu mir nehmen und Dich mit der Sache völlig bekannt machen.«

      Die zwei jungen Leute verließen das Atelier lachend und gingen in ein Zimmer, dessen Thür sich dem Piano gegenüber befand.

      »Dies ist mein Schlafkabinet, daneben das Toilettenzimmer. Hieran stößt das Atelier, und das Vorzimmer kennst Du auch, das ist Alles. Hält sich Deine Schöne streng an Ordnung?«

      »Bei sich, ohne Zweifel; aber hier wird sie sich nur wenig daran halten, glaube ich.«

      »Siehst Du, ein Künstler befindet sich nur in der Unordnung wohl. Das Erste, was ich thue, wenn ich ausgehe, ist, zu bitten, daß man nichts ordne. Du siehst leicht ein, wie unangenehm und verdrießlich es für mich sein müßte, wenn mein Portier den Einfall hätte, meine Farben in Ordnung zu stellen, oder meine Zeichnungen und Entwürfe aufzuräumen. Morgens würde ich nicht mehr wissen, die Sache wiederzufinden, die ich nöthig habe, ohne den Schaden zu berechnen, den die Gegenstände durch solche Ordnungsliebe erleiden müssen. Also abgemacht, nur muß Alles in demselben Stande bleiben! Jetzt wollen wir einen andern Punkt besprechen.«

      »Welchen?«

      »Ich begehre nicht die fragliche Person kennen zu lernen; wenn sie folglich Lust hätte, während des Tages zu kommen, so würdest Du die Güte haben, mir im Voraus ein Wort zu schreiben, und ich werde Euch dann das Zimmer frei lassen. Bist Du damit einverstanden?«

      »Vollkommen.«

      »Das ist noch nicht Alles, Du wirst meiner unbekannten Besucherin empfehlen, keine weibliche Zierrath hier zurück zu lassen.«

      »Warum?«

      »Weil, wenn diese durch eine niedere Hand als die meinige gefunden würde, diese andere Hand mir die Augen ausreißen würde. Du wirst also über diesen Umstand sorgfältig wachen.«

      »Ja.«

      »Nun, mein Lieber, von 6 Uhr bis Mitternacht kannst Du alle Abende diese Zimmer als Dein Eigenthum ansehen.«

      »Aber wie kann ich den Schlüssel erhalten?«

      »Das wirst Du gleich sehen.«

      Paul verließ das Zimmer, und indem er vor seiner Thür stehen blieb, rief er mit aller Kraft seiner Lungen:

      »Vater Fremy.«

      »Hier,« antwortete die Portierstimme.

      »Kommen Sie, ich will mit Ihnen sprechen.«

      »Hier bin ich, Herr Aubry.«

      Der Maler ging in sein Atelier zurück, wo er seinen Freund. vor seinem Gemälde sitzend und es mit Interesse betrachtend, fand.

      Im Vorbeigehen wollen wir erwähnen, daß Aubry ein Künstler von großem Talent war.

      »Weißt Du, daß dies ein wunderschönes Gemälde ist,« sagte Maximilian.

      »Hm, es ist das wohl auch nur eine Art gleich jeder andern, Dich mir dankbar zu beweisen.«

      »Keineswegs, ich spreche aufrichtig mit Dir. Bist Du mit den Erfolgen Deiner Kunst zufrieden?«

      »O nein! Die Künstler haben jetzt nur Geschäfte mit ihres Gleichen, Bürgern, Kunsthändlern und reichere Leuten. Die Künstler selbst kaufen keine Gemälde; die Bürger bezahlen sie nicht. Die Gemäldehändler drücken uns und machen uns bankerott, und die reichen Leute kaufen nur von Gemäldehändlern. Daraus folgt, daß Plutos fortwährend nicht der Gott der Künstler ist, am wenigsten der der Maler.«

      In diesem Augenblicke trat Fremy ein«

      »Ah! Sie hier«sagte Aubry, nachdem der Portier eingetreten war. »Sehen Sie sich diesen Herrn genau an,« indem er auf Maximilian zeigte.

      »Dieser Herr wird bisweilen Gefallen daran finden, Abends hierher zu kommen. Sie werden ihm meinen Schlüssel geben, wenn er selbigen von Ihnen verlangt, und wenn er Ihnen aufträgt, meinen Schlüssel Jemand Anderen zu geben, so werden Sie ihn auch der Person geben, welche er Ihnen bezeichnen wird.«

      »Sehr wohl, mein Herr!«

      »Wenn der Herr hier ist, werden Sie Niemand hier eintreten lassen.«

      »Sie können ganz ruhig sein.«

      »Ich will dieser Ordre die Bemerkung beifügen, Vater Fremy, daß, wenn Sie verschwiegen sind, Sie eine hübsche Anzahl von Stücken zu 100 Sous gewinnen werden, und daß, wenn Sie blind, taub und stumm dazu sind, Stücke von 20 Franken den Erstern folgen dürften. Haben Sie verstanden?«

      »Vollkommen.«

      »Für diesen Fall gehen Sie wieder zu Madame Fremy, welche wegen Ihnen vielleicht in Sorge ist. Jetzt, lieber Freund, hast Du nur geradewegs zu schreiben, daß Du gesunden hast, was Du brauchst, und Du kannst von heute Abend an kommen, wenn es Dir recht ist.«

      »Du bist der Retter meines Lebens,«

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