Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма

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Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма

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zuckend, daß er, ein ehemaliger Trabant von Herrn Dauville, natürlich seine Kundschaft unter Kriegsleuten suchen müsse; er fügte bei, ein Reiter, der nur an das Trinken zu denken habe, trinke wie sechs Verliebte, und wenn er auch nur die Hälfte der Zeche bezahle, so gewinne man doch noch dabei, da die verschwenderischsten Liebesleute nie bezahlen wie drei Reiter.

      »Ueberdies,« schloß er, »ist der Wein moralischer als die Liebe.«

      Bei diesen Worten zuckte Dame Fournichon ebenfalls die Achseln, welche fett genug waren, daß man auf eine boshafte Weise ihre Ansichten über Moralität auslegen konnte.

      Die Angelegenheiten in der Haushaltung der Fournichon hatten diesen schismatischen Zustand erreicht, und die Ehegatten vegetirten im Carrefour Bussy, wie sie in der Rue Saint-Honoré vegetirt hatten, als ein unvorhergesehener Umstand das Angesicht der Dinge veränderte und der Meinung von Meister Fournichon den Triumph verlieh… zum Ruhm und zur Ehre des würdigen Schildes, worauf jedes Reich der Natur seinen Repräsentanten hatte.

      Einen Monat vor der Hinrichtung vom Salcède befanden sich, nach einigen militärischen Uebungen, welche auf dem Pré-aux-Clercs stattgefunden hatten, Dame Fournichon und ihr Gatte, ihrer Gewohnheit gemäß, jedes in einem Thürmchen ihrer Anstalt, Beide müßig, träumerisch und kalt, weil alle Tische und alle Zimmer des Wirthshauses zum kühnen Ritter völlig leer waren.

      Amors Rosenstock hatte an diesem Tage keine Rosen gebracht.

      Das Schwert des kühnen Ritters hatte an diesem Tag in’s Wasser geschlagen.

      Die beiden Gatten schauten also traurig nach der Ebene, wo, sich an der Fähre der Tour de Nesle einschiffend, um nach dem Louvre zurückzukehren, die Soldaten verschwanden, welche ein Kapitän hatte manoeuvriren lassen, und während sie schauten und über den militärischen Despotismus seufzten, der nach ihrer Wachstube zurückzukehren die Soldaten zwang, welche natürlich sehr durstig sein mußten, sahen sie diesen Kapitän sein Pferd in Trab setzen und allein mit einem Mann Ordonnanz nach der Porte Bussy reiten.

      Dieser ganz befiederte, ganz stolz auf seinem Schimmel sitzende Officier, dessen Degen mit der vergoldeten Scheide einen schönen Mantel von flandrischem Tuch emporhielt, war in zehn Minuten vor dem Gasthaus.

      Da er sich aber nicht in das Gasthaus begeben wollte, war er im Begriff, vorüberzureiten, ohne nur das Schild bewundert zu haben, denn er schien sehr sorgenvoll und in Gedanken vertieft, dieser Kapitän, als Meister Fournichon, dem das Herz beinahe bei dem Gedanken brach, daß er den ganzen Tag kein Geld lösen sollte, sich aus seinem Thürmchen neigte und ausrief:

      »Das ist ein schönes Pferd, Frau!«

      Welchem Madame Fournichon, als übereinstimmende Wirthin die Erwiederung ergreifend, beifügte:

      »Und wie schön ist der Reiter!«

      Der Kapitän, der für das Lob, von welcher Seite es auch kam, nicht unempfindlich zu sein schien, schaute empor, als ob er plötzlich erwachte. Er sah den Wirth, die Wirthin und das Wirthshaus, hielt sein Pferd an, und rief seiner Ordonnanz.

      Dann betrachtete er, immer noch im Sattel, sehr aufmerksam das Haus und das Quartier.

      Fournichon rumpelte zu vier und vier Stufen seine Treppe hinab und stellte sich, seine Mütze in den Händen zusammengerollt, vor die Thüre.

      Der Kapitän dachte einen Augenblick nach und stieg dann ab.

      »Ist Niemand hier?« fragte er.

      »Für den Augenblick nicht, mein Herr.« antwortete der gedemüthigte Wirth.

      Er wollte eben beifügen:

      »Es ist dies jedoch nicht gewöhnlich so in meinem Hause.«

      Aber Dame Fournichon war, wie beinahe alle Frauen, scharfsichtiger als ihr Mann; sie rief daher eiligst von ihrem Fenster aus:

      »Sucht der Herr die Einsamkeit, so wird er sich bei uns vortrefflich finden.«

      Der Kapitän richtete seine Augen in die Höhe, und als er das gute Gesicht sah, nachdem er die gute Antwort gehört hatte, erwiederte er:

      »Für den Augenblick, ja, das ist es gerade, was ich suche, meine gute Frau.«

      Dame Fournichon eilte sogleich dem Fremden entgegen, indem sie sich sagte:

      »Diesmal gibt Amors Rosenstock Geld zu lösen und nicht das Schwert des kühnen Ritters

      Der Kapitän, der zu dieser Stunde die Aufmerksamkeit der Gatten in Anspruch nahm, und zugleich die des Lesers zu erregen verdient, dieser Kapitän war ein Mann von dreißig bis fünf und dreißig Jahre, während er erst acht und zwanzig Jahre alt zu sein schien, so viel Sorge verwandte er auf seine Person.

      Er war groß, gut gewachsen, von einer ausdrucksvollen und feinen Physiognomie; bei näherer Prüfung hätte man vielleicht etwas Affectation in seinem großartigen Wesen gefunden, doch affectirt oder nicht, sein Wesen blieb immerhin großartig.

      Er warf in die Hände seines Begleiters den Zaum eines herrlichen Pferdes, das mit einem Fuß die Erde stampfte, und sagte zu ihm:

      »Führe das Pferd auf und ab und erwarte mich hier.«

      Der Soldat nahm den Zaum und gehorchte.

      Sobald er sich im großen Saale des Wirthshauses befand, blieb er stehen und sagte, einen Blick der Zufriedenheit umher werfend:

      »Oh! Oh! ein so großer Saal und kein einziger Zecher! Sehr gut!«

      Meister Fournichon schaute ihn mit Erstaunen an, während ihm Madame Fournichon mit Einverständniß zulächelte.

      Der Kapitän fuhr fort:

      »Es ist also etwas in Eurem Benehmen oder in Eurem Hause, was die Gäste von Euch entfernt?«

      »Gott sei Dank, weder das Eine, noch das Andere, mein Herr,« erwiederte Madame Fournichon. »Das Quartier ist nur neu, und was die Kunden betrifft, so wählen wir.«

      »Ah! sehr gut,« sagte der Kapitän.

      Meister Fournichon billigte während dieser Zeit mit dem Kopfe die Antworten seiner. Frau.

      »Zum Beispiel,« fügte sie mit einem gewissen Blinzeln der Augen bei, das den Urheber des Planes mit Amors Rosenstock offenbarte, »zum Beispiel für einen Kunden wie Eure Herrlichkeit ließe man gerne zwölf gehen.«

      »Das ist artig, meine hübsche Wirthin, und ich danke.«

      »Will der gnädige Herr Wein kosten?« fragte Fournichon mit seiner am Mindesten heiseren Stimme.

      »Will der gnädige Herr die Wohnungen besichtigen?« sagte Madame Fournichon mit ihrer süßesten Stimme.

      »Das Eine und das Andere mit Eurer Erlaubniß.« erwiederte der Kapitän.

      Fournichon stieg in den Keller hinab, während seine Frau ihrem Gaste die nach den Thürmchen führende Treppe zeigte, auf der sie ihm voran ging, wobei sie ihren Rock zierlich etwas aufhob und auf jeder Stufe einen wahren Pariserin-Schuh krachen ließ.

      »Wie viel Personen könnt Ihr hier quartieren?« fragte der Kapitän, als er im ersten Stock angelangt war.

      »Dreißig Personen, worunter zehn Herren.«

      »Das

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