Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1. Александр Дюма

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Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1 - Александр Дюма

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Marie Antoinette mit einer leichten Bewegung der Ungeduld fort.

      »Ja, Madame, ich.«

      »Wie dies, Baron?« fragte die Dauphine, welche allmälig das Bedürfniß fühlte, eine andere Stimme sich in das Gespräch mischen zu hören, das sie unternommen zu haben vielleicht bedauerte, aber dennoch nicht aufgeben wollte.

      »Oh! mein Gott, Madame, auf die einfachste Weise, indem er in ein Glas Wasser schaute,« antwortete der Baron.

      »Ist das wahr?« fragte die Dauphine, zu Balsamo zurückkehrend.

      »Ja, Madame,« sagte dieser.

      »Das ist Ihr Zauberbuch, es ist wenigstens unschuldig  . . . möchten Ihre Worte ebenso klar sein!«

      Der Cardinal lächelte.

      Der Baron näherte sich und sprach:

      »Die Frau Dauphine wird von Herrn von Bièvre nichts zu lernen haben.«

      »Oh! mein lieber Wirth,« rief die Dauphine heiter, »schmeicheln Sie mir nicht, oder schmeicheln Sie mir besser, ich habe etwas ziemlich Mittelmäßiges gesagt, wie mir scheint. Kehren wir zu dem Herrn zurück.«

      Und Marie Antoinette wandte sich gegen Balsamo um, zudem sie eine unwiderstehliche Macht hinzuziehen schien, wie es uns zuweilen nach einem Orte hinzieht, wo uns irgend ein Unglück erwartet.

      »Könnten Sie, da Sie die Zukunft für diesen Herrn in einem Glase Wasser gelesen haben, für mich nicht in einer Caraffe lesen?«

      »Vollkommen, Madame.«

      »Warum weigerten Sie sich so eben?«

      »Weil die Zukunft unsicher ist, Madame, und wenn ich darin eine Wolke sehen würde  . . .«

      Balsamo schwieg.

      »Nun?« fragte die Dauphine.

      »Nun, es wäre mir, wie ich bereits zu sagen die Ehre gehabt habe, schmerzlich, Eure Königliche Hoheit zu betrüben.«

      »Sie kennen mich schon, oder sehen Sie mich zum ersten Male?«

      »Ich habe die Ehre gehabt, Eure Königliche Hoheit noch als Kind in ihrem Geburtslande bei Ihrer erhabenen Mutter zu sehen.«

      »Sie haben meine Mutter gesehen?«

      »Ich habe diese Ehre gehabt; es ist eine erhabene, mächtige Königin.«

      »Kaiserin, mein Herr.«

      »Ich wollte sagen Königin dem Herzen und dem Geiste nach, und dennoch  . . .«

      »Ausstellungen, mein Herr, und zwar in Beziehung auf meine Mutter!« sagte die Dauphine mit Verachtung.

      »Die größten Herzen haben Schwächen, Madame, besonders wenn sie glauben, es handle sich um das Glück ihrer Kinder.«

      »Die Geschichte wird hoffentlich keine einzige Schwäche bei Maria Theresia nachweisen.«

      »Weil die Geschichte nicht erfahren wird, was nur der Kaiserin Maria Theresia, Eurer Königlichen Hoheit und mir bekannt ist.«

      »Wir Drei haben mit einander ein Geheimniß, mein Herr,« versetzte die Dauphine verächtlich lächelnd.

      »Ja, wir Drei, Madame,« antwortete Balsamo ruhig, »ja, wir Drei.«

      »Lassen Sie dieses Geheimniß hören, mein Herr.«

      »Wenn ich es sage, ist es keines mehr.«

      »Gleichviel, sprechen Sie immerhin.«

      »Eure Hoheit wünscht es?«

      »Ich will es.«

      Balsamo verbeugte sich und sprach:

      »In dem Palaste von Schönbrunn ist ein Cabinet, das man das sächsische nennt, wegen der herrlichen Porzellanvasen, die es enthält.«

      »Ja,« sagte die Dauphine, »weiter?«

      »Dieses Cabinet bildet einen Theil der Privatwohnung Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Theresia.«

      »Ja.«

      »In diesem Cabinet führt sie gewöhnlich ihre vertrauliche Correspondenz.«

      »Ja.«

      »Auf einem herrlichen Schreibtisch von Boule8, der dem Kaiscr Franz I. von König Ludwig XV. geschenkt wurde.«

      »Bis dahin ist Alles wahr, was Sie sagen, mein Herr, doch Jedermann kann dies wissen.«

      »Eure Hoheit wolle Geduld fassen. Eines Tags, es war Morgens gegen sieben Uhr und die Kaiserin noch nicht aufgestanden, trat Eure Hoheit in dieses Cabinet durch eine Thüre, die ihr ausschließlich gehörte, denn unter den erhabenen Töchtern Ihrer Majestät der Kaiserin war Euere Hoheit der Liebling.«

      »Hernach, mein Herr?«

      »Eure Hoheit näherte sich dem Schreibtisch. Eure Hoheit muß sich dessen erinnern, es ist gerade fünf Jahre her.«

      »Fahren Sie fort.«

      »Eure Hoheit näherte sich dem Schreibtisch, auf welchem ein offener Brief lag, den die Kaiserin am Tage vorher geschrieben hatte.«

      »Nun?«

      »Nun! Eure Hoheit las diesen Brief.«

      Die Dauphine erröthete leicht.

      »Und nachdem Sie ihn gelesen hatte, war Eure Hoheit ohne Zweifel unzufrieden über einige Ausdrücke; denn sie nahm die Feder und . . .«

      Die Dauphine schien ängstlich zu warten, Balsamo fuhr fort:

      »Und strich mit eigener Hand drei Worte aus.«

      »Und diese drei Worte hießen?« rief die Dauphine lebhaft.

      »Es waren die ersten des Briefes.«

      »Ich frage Sie nicht nach dem Platze, wo sie standen, sondern was ihre Bedeutung gewesen?«

      »Ohne Zweifel ein zu großer Beweis von Zuneigung für die Person, an die der Brief gerichtet war; deshalb die Schwäche, von der ich sagte, man habe Ihre erhabene Mutter wenigstens in einem Punkte derselben beschuldigen können.«

      »Sie erinnern sich also dieser drei Worte?«

      »Ich erinnere mich derselben.«

      »Können Sie mir sie wiederholen?«

      »Gewiß.«

      »Wiederholen Sie die Worte,«

      »Laut?«

      »Ja.«

      »Meine liebe Freundin.«

      Marie Antoinette erbleichte und biß sich auf die Lippen.

      »Soll ich Eurer Königlichen Hoheit

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<p>8</p>

 Boule, 1732 in sehr dürftigen Umständen in Paris gestorben, berühmt wegen seiner Fertigkeit, in Holz zu schneiden. Der Uebers.