Das Rätsel der Arche Noah. Timo Roller
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Letztlich bleiben nach all diesen Ausführungen vier Möglichkeiten:
1. Die Arche befindet sich tatsächlich noch auf dem Ararat und konnte nur trotz aller Anstrengungen nicht gefunden werden.
2. Man hat ganz einfach am falschen Platz gesucht. Dies ist eine Überlegung, die in den letzten Jahren sogar sehr stark vertreten wurde.
3. Vielleicht ist die Arche auch im Laufe der Zeit ganz und gar verschwunden, zum Beispiel durch Umwelteinflüsse oder Souvenirjäger.
4. Oder als letzte Konsequenz: Die Arche wurde nicht gefunden, weil es sie niemals gab. Die biblische Sintflutgeschichte wäre aus alten Legenden entstanden und das Ereignis hat so niemals stattgefunden. Wie zuvor zitiert, ist man auch in christlichen Kreisen heute weitgehend der Meinung, ein mythisches Schiff könne nicht gefunden werden.
Teil III: Spuren in der Geschichte
10. Gab es eine weltweite Flut?
Viele Menschen tun sich heute sehr schwer mit der Geschichte von der Arche Noah. Wie passt sie mit unserem heutigen Denken und Wissen zusammen? Ist die Erzählung von Noah und der Sintflut nicht nur ein uraltes Märchen?
In seinem Buch »The Rocks Don’t Lie«1 macht sich der Geowissenschaftler David R. Montgomery2 auf die Suche nach der Sintflut Noahs, ganz im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, deren Ansicht er so zusammenfasst:
»Heute lächeln die Geologen normalerweise über die Sintflut und verwerfen sie mit einem Achselzucken als Relikt aus einer anderen Epoche. Doch viele Jahrhunderte lang war es die einhellige Meinung unter Christen und Naturphilosophen, dass Noahs Flut die Welt geformt hatte. Was sonst könnte es gewesen sein?«3
»The Rocks Don’t Lie« gibt einen ausführlichen Einblick in die Geologiegeschichte. Die Überzeugung der Forscher habe sich entscheidend gewandelt: Früher war die Geologie unmittelbar mit der Suche nach Spuren der Sintflut verbunden – ganz einfach, weil man von ihr als Tatsache ausging. Heute verschwenden die meisten Geologen keinen Gedanken mehr an die biblische Flut.
»Jahrhundertelang interpretierten Christen wissenschaftliche Entdeckungen im Glauben daran, dass Gottes Wort (die Bibel) und seine Schöpfung (die Natur) miteinander im Einklang sein müssen […] Die meisten frühen Geologen waren Geistliche, die davon überzeugt waren, dass Gesteine die Natur der Werke Gottes offenbaren – genauso, wie die Bibel sein Wort offenbart.«4
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