Von Briefmarkenfröschen und Gummibärchenigeln. Irina Kostić

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Von Briefmarkenfröschen und Gummibärchenigeln - Irina Kostić

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Nur wegen euch!“ Sie nimmt Marie an die Hand und rennt gemeinsam mit ihr zu dem gestürzten Kuscheltier. Das braune Pferd mit runden Kulleraugen und dem pinkfarbenen Sattel sieht wirklich erschüttert aus.

      „Brrrr!“, sagt Merle und knuddelt Pferdchen Hüh liebevoll in ihrem Arm.

      „Was sagt es?“, fragt Marie mitfühlend.

      „Sprecht ihr mit dem Pferd?“ Toni fängt an zu lachen. Er ist den Mädchen hinterhergelaufen, um zu sehen, ob es tatsächlich einen Schaden gibt.

      Basti singt: „Haha, Pferde! Herde! – Das Pferd namens Bert! Armes Pferdchen Bertchen!“

      „Es heißt Pferdchen Hüh!“, ruft Merle. „Ihr seid gemein! Das sagen wir!“ Die Mädchen rennen die Straße hinauf, den Weg zurück zu Mama.

      „Das sagt ihr? Ihr habt es doch schon gesagt! Also, ich habe es gehört!“, ruft Basti frech hinterher. Er huscht mit Toni durch die Hecke.

      Da steht plötzlich Herr Wagner vor ihnen. Er hält die Heckenschere in der Hand und meint: „Na, da kommt die Pferde-Herde wohl direkt in meinen Garten galoppiert, was?“

      Toni schämt sich. Hat Herr Wagner alles gesehen? Durch die Hecke? „Wir wollten nur … also“, stottert er.

      „Ja!“, unterstützt ihn Basti und nickt eifrig mit dem Kopf. „Also nur …“

      Herr Wagner streicht über seine Schere. Dann schneidet er einfach an seiner Hecke weiter und sagt: „Tut mit ganzer Kraft das Gute und verabscheut das Böse.“

      „Ja, Herr Wagner!“, ruft Basti und rennt los.

      „Ist gut, Herr Wagner!“, versichert Toni und läuft hinterher. Die Jungs düsen durch das kleine Gartentor und klettern in ihr Baumhaus. „Was ist verabscheuen?“, fragt Toni noch ein wenig außer Puste.

      Basti legt sich auf den Rücken und guckt an die Decke aus Holzlatten. In der Hand hält er einen Ast, den er aus Herrn Wagners Hecke mitgebracht hat. „Papa sagt immer: Mach mal nicht die Pferde scheu. Das hört sich so ähnlich an. Pferde“, er verdreht die Augen. „Schon wieder. Armes Pferdchen Püh“, äfft er seine Schwester nach.

      Toni legt sich auf den Bauch. „, Tut mit aller Kraft das Gute‘, hat Herr Wagner gesagt.“

      Basti knibbelt an seinem Fingernagel. „Also, ich bin mit aller Kraft so schnell gerannt, wie ich konnte! War doch auch gut, oder?“, schnauft er.

      Toni richtet sich auf: „Sollen wir uns entschuldigen gehen?“

      Nun setzt sich auch Basti: „Komm, wir gucken, ob die wirklich zu Mama gerannt sind.“

      Da hören sie schon Rufe: „Baaasti! Toooni! Ihr sollt mal kooommen!“

      Die Jungs seufzen: „Sie sind zu Mama gerannt.“ Langsam klettern sie die Treppe des Baumhauses hinunter. Frau Fischer steht am Gartenzaun. Ihr Blick ist ernst: „Bastian Fischer, gibt es hier irgendwas zu klären?“

      „Ja, Mama“, sagt Basti hastig. „Wir wollten fragen, ob du uns eine Binde geben könntest. Mit diesem Ast wollen wir das Bein von Pferdchen Püh schienen, weil es bestimmt gebrochen ist.“ Erstaunt blickt Frau Fischer von Basti zu Merle und von Toni zu Marie.

      „Pferdchen Hüh heißt mein Pferd und außerdem seid ihr doch weggelaufen!“ Merle ist noch sauer.

      Basti wedelt mit dem Ast. „Doch nur deswegen!“

      Toni stellt sich dazwischen: „Entschuldigung wollte ich sagen“, murmelt er und gibt erst Merle und dann seiner kleinen Schwester die Hand.

      Basti guckt zu Toni. „Ja, okay. Tschuldigung dann eben.“

      Jetzt muss Frau Fischer lachen: „Die Idee hattet ihr ganz alleine? Und ihr entschuldigt euch? Das ist ja toll.“

      „Na ja“, gibt Toni zu. „Also, von Herrn Wagner haben wir gelernt, dass wir die Pferde verabscheuen sollen und das Böse nicht scheu machen.“

      „Und das Gute, das soll man mit aller Kraft tun. Zum Beispiel laufen“, wirft Basti ein.

      Frau Fischer zieht die Stirn kraus: „Vielleicht fragt ihr Herrn Wagner besser noch mal, was er genau gesagt hat. Aber wenn ihr euch wieder vertragt, dann könnte ich tatsächlich mal eine Binde holen. Für den Herrn Doktor und seinen Assistenten.“

      3

      Extra so gemacht

      „Herr Wagner, guck mal! Jetzt bin ich auch so groß wie du!“, ruft Merle über den Gartenzaun. Es hat ein wenig länger gedauert, bis sie es geschafft hat, auf die Mauer zu klettern. Heute muss sie nämlich sehr schwer tragen. Sie muss Pferdchen Hüh schleppen. Das braune Kuscheltier mit den runden Kulleraugen und dem pinkfarbenen Sattel hängt quer über Merles Schultern.

      Herr Wagner kommt der Grundstücksgrenze ein Stück näher. „Tatsächlich. Da stehen ja alle Mann. Wie die Orgelpfeifen“, stellt er fest und zwinkert mit einem Auge.

      „Wie die Orgeln pfeifen?“, fragt Basti, der direkt neben Merle steht. „Die pfeifen doch gar nicht, die Orgeln.“ Mit erhobenen Armen springt er von der Mauer. Er fliegt über eine Schlammpfütze und landet auf dem Po. „Bis hierhin habe ich es geschafft! Guckt euch das an!“, ruft er stolz. An die Stelle, wo seine Füße gelandet sind, legt er einen kleinen Stock. So kann jeder sehen, wie weit er gesprungen ist.

      „Junge, Junge!“, staunt Herr Wagner. „Das war ja ein meisterhafter Sprung.“

      „So weit kann ich aber nicht hüpfen“, jammert Marie. „Bestimmt ganz sicher nicht.“

      Basti klettert flink die Mauer wieder hinauf. „Tja“, prahlt er. „Habt ihr gesehen, wie ich das gemacht habe? Da kann ich wohl was, was ihr nicht könnt!“

      „Wie die Orgelpfeifen!“, sagt Herr Wagner schon wieder.

      „Was sagst du denn immer mit den Orgelpfeifen, Herr Wagner?“, mischt sich Toni ein. Er muss etwas lauter sprechen, weil er ganz am Rand der Mauer steht. Vor ihm stehen erst Marie, dann Basti, dann Merle mit Pferdchen Hüh auf den Schultern und dann erst Herr Wagner auf dem Rasen hinter dem Gartenzaun.

      Herr Wagner stützt sich auf eine Holzlatte. „Kennt ihr denn keine Orgelpfeifen?“, fragt er. „Sie erzeugen an einer Orgel den Klang. Sie sind unterschiedlich groß und jede Pfeife macht einen anderen Ton. Daran musste ich gerade denken, als ich euch sah. Alle in einer Reihe: der kecke

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