Verführung der Unschuld 2. Lilly Grunberg
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Er lachte leise. »Dachte ich mir doch, dass dir das gefällt, Frau Doktor. Du bist kein verzärteltes, anständiges Frauchen, wie du nach außen vorgibst. Du brauchst es härter!«
»Ja«, hauchte sie artig, in seinen Worten fassungslos die Wahrheit über sich selbst erkennend.
»Das heißt ab jetzt: Ja, mein Gebieter.«
Mariella schluckte. Was geschah hier mit ihr? Plötzlich drückte seine Hand ihren Kittel fest zwischen ihre Schenkel, direkt auf ihr Geschlecht.
»Sag es! Du willst es härter!«
Was sollte sie antworten? Ach so. »Äh, ja, mein Gebieter.«
Sie hörte das Grinsen heraus, als er antwortete. »So ist es recht.«
Mit festem Griff schob er sie zu der Untersuchungsliege, die an der Wand stand, drehte sie um und drückte sie mit dem Oberkörper darauf nieder. Dann schlug er den Kittel über ihrem Po hoch und zerriss mit einem Ruck ihren String.
Mariella keuchte erschrocken auf und fühlte mit unfassbarem Staunen, wie sehr sie diese raue Geste anmachte. Würde er sie jetzt einfach nehmen?
»Hat dich schon mal jemand gezüchtigt?«
»Nein«, antwortete sie verwirrt.
»Wie heißt es korrekt?«
»Nein, mein Gebieter.«
»Dann wird es Zeit, dass dir jemand Manieren beibringt. Dein Hintern ist wie geschaffen für eine ordentliche Züchtigung.«
Was sollte das heißen? Sie fand ihren Po ganz in Ordnung, schön rund und knackig, ohne zu ausladend zu sein. Und – was meinte er mit einer Züchtigung? Er würde doch nicht …
Im nächsten Moment verstand sie, als sein Ledergürtel fest auf ihre Haut klatschte und einen heißen Streifen hinein brannte. Als sie sich reflexartig aufrichtete, packte er sie wie einen Welpen mit der freien Hand im Genick und drückte sie auf die Liege hinunter.
Doch das war erst der Anfang. Zielsicher traf der Ledergurt mit jedem Hieb ihre nackte Haut. Zu Anfang eher überraschend, ging das Brennen bald in einen intensiven Schmerz über, und es fiel ihr schwer, nicht laut zu schreien. Ein Endorphinrausch mit überraschenden Ausmaßen tobte durch ihre Adern und lähmte jegliche Entscheidungen ihres Kopfes. Jeder neue Hieb putschte ihre Lust noch mehr auf und brachte sie näher an den befreienden Höhepunkt.
Es dauerte einen Augenblick, bis sie registrierte, dass er aufgehört hatte. Der Flächenbrand auf ihrer Haut raubte ihr schier den Atem – da fühlte sie, wie er sein Geschlecht gegen ihre Schamlippen drängte, die sich wie zugeschwollen anfühlten. Indes drang er mühelos in sie ein und nahm sie in einem schnellen und harten Ritt, seine Hand in ihre Haare verkrallt und ihren Kopf nach hinten gezogen, bis sie beide kurz nacheinander kamen.
Zuerst wollte Mariella nicht glauben, dass dies wirklich passiert war. Doch sie brauchte nur über ihren Po zu streifen oder sich im Spiegel zu betrachten und sie erhielt die Gewissheit: Es war geschehen! Ihre Sucht war geweckt und schon wenige Tage später tauchte sie mit einem Kollegen in der Hoffnung, beim Nachtdienst ihrem Gebieter erneut zu begegnen. Doch vergeblich. Seine Nacht mit Mariella war die letzte gewesen, ehe er die Klinik verlassen hatte.
Der Ehevertrag war härter ausgefallen als erwartet. Mariella erkannte, dass sie sich unbedingt bald eine Strategie zurecht legen musste, um den Luxus genießen zu können, der sie umgab. Wenn sie Federicos erotische Fantasien und seinen Hunger nach Sex befriedigte, der dem ihren sehr ähnlich war, vielleicht würde er ihr dann soweit verfallen, überlegte sie, dass er ihr mehr Freiheit und Selbstständigkeit zugestehen würde. Denn vorerst verfügte sie weder über Geld, noch über ein Auto oder die Möglichkeit, in die Stadt zu fahren und zu shoppen, wann es ihr beliebte.
Auf der Suche nach einem reichen Ehemann, der ihr ein Leben in Luxus und sexuelle Erfüllung bieten würde, hatte sich Mariella ganz bewusst darauf eingestellt, jegliche Bedingungen zu akzeptieren, und sie zweifelte keinen Augenblick daran, das Richtige zu tun. Sie war klug und schön. Ihre gleichmäßig bei nacktem Sonnenbad bronzierte Haut bildete einen attraktiven Kontrast zu ihren langen, ungewöhnlich blonden Haaren, und ihre hellblauen Augen wirkten in dem gebräunten Teint noch leuchtender und reiner, als sie in Wirklichkeit waren.
Nein, sie durfte dies nicht dem Zufall überlassen. Um den einen, den Besonderen zu finden, der ihre Bedürfnisse befriedigte, musste sie einen anderen Weg beschreiten. Und sie war bereit, dabei volles Risiko einzugehen und sich einer sehr speziellen Heiratsvermittlung anzuvertrauen. An die große Liebe glaubte sie sowieso nicht. Die hatte bei ihren Eltern auch nicht lange gehalten. Warum also den Bund fürs Leben nicht auf andere Weise angehen …
In Federico hatte man für sie einen ebenbürtigen Partner gewählt, der ihr an Selbstbewusstsein und Intelligenz in nichts nachstand, und auch ihrem Traum von einem unbeschwerten Leben in Luxus entsprach. Die ersten gemeinsamen Tage hatten bereits gezeigt, dass er genau wusste, was er wollte. Nichts anderes hatte sie sich gewünscht, als einen dominanten Mann, der ihr die Befriedigung geben konnte, nach der ihr Körper verlangte, und wofür ein gewisses Maß an Unterwerfung ihrerseits und das Akzeptieren der einen oder anderen Demütigung erforderlich war.
Alles war sehr schnell gegangen. Kaum hatte sie ihren Zukünftigen kennengelernt, war sie schon mit ihm verheiratet. Nicht einmal ihre Eltern und Freunde hatte sie einladen dürfen. Federico lebte seine Rolle als Dominus ganz und gar und bestimmte ihr Leben von der ersten Sekunde an. Eine vergleichsweise unromantische Trauung auf dem Standesamt und eine kurze kirchliche Trauung in einer Kapelle, mit fremden Trauzeugen, in einem von ihm innerhalb einer halben Stunde ausgewählten Hochzeitskleides. Alles höchst professionell für seine Familie, wie er sagte, von einem Fotografen dokumentiert. Auf ihre Frage, warum sie nicht erst zu ihm nach Hause fuhren und im Familienkreis heirateten, war er nicht eingegangen.
Gewünscht hätte sie sich eine pompöse Hochzeit, am besten mit einem Bericht in der regionalen Presse, auf jeden Fall aber mit der offiziellen Einführung in seine Familie und Verwandtschaft, und mit der Chance, ihrem eigenen Vater zu zeigen, welche gute Partie sie gemacht hatte. Stattdessen hatte Federico ihr noch nicht einmal erlaubt, ihren Vater zu benachrichtigen. Kein Handy, kein Geld, nicht einmal über ihren Ausweis verfügte sie. Sicher, sie hatte freiwillig den Heiratsvertrag unterschrieben, der ihre Rechte und Pflichten regelte, aber das bedeutete in ihren Augen nicht, dass der Rest ihres Lebens in völliger Unterwerfung verlaufen würde. Liebessklavin ja, echte Sklavin nein. Eigentlich war sie dazu auch nur bereit, um ihre sexuellen Fantasien auszuleben. Und seit ihrer Hochzeit war es noch nicht einmal dazu gekommen. Dabei hatte er ihr bei ihrem ersten Kennenlernen auf seiner Luxusyacht gezeigt, wozu er fähig war. Mit einer Züchtigung, einem Knebel und Fesseln hatte er ihre Lust aufgepeitscht und sie dann in einem wilden Ritt von hinten genommen, als bestiege ein Hengst eine Stute.
Von einer unerklärlichen Unruhe seinerseits vorwärts getrieben, hatte zu ihrem Leidwesen alles im Eilverfahren stattgefunden. Der Ehevertrag, die Hochzeit, und sogar der Sex in ihrer Hochzeitsnacht. Er hatte sie aufs Bett geworfen,