Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 8 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Holzwand seiner Schenke zurück und musterte die Ankömmlinge eingehend.

      Gutes Pferdematerial, stellte er bei sich fest.

      Der eine ritt einen hochbeinigen Rappen, der mit leichtem, elastischem, fast tänzelndem Schritt vorwärtstrabte.

      Der andere saß auf einem Schecken, der dem Rappen kaum etwas an Rasse nachgab.

      Es war üblich im Westen, zuerst das Pferd und dann erst den Reiter zu prüfen.

      Und nach diesem Grundsatz berechnet, waren die beiden, die da herankamen, ziemlich wohlhabende Männer.

      Als sie die ersten Scheunenbauten erreicht hatten, richtete der weitsichtige Salooner seine Augen auf die beiden Reiter.

      Der eine war sehr hochgewachsen, breitschultrig und schmalhüftig. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze, kurze Weste. In Hüfthöhe über seiner schwarzen Levishose saß ein breiter Waffengurt, der an beiden Seiten je einen großen Revolver hielt.

      Das war das Nächstwichtigste, das einen Mann in diesem Land interessierte: der Waffengurt.

      Jetzt erst betrachtete der Wirt das Gesicht des Reiters. Es war kantig geschnitten und wettergebräunt. Ein markiges, sehr männliches Gesicht, das von einem stahlblauen Augenpaar beherrscht wurde. Dunkles Haar quoll unter dem breitrandigen Hut hervor und schien den Ernst, den dieses Gesicht ausstrahlte, noch unterstreichen zu wollen.

      Der andere Reiter war kaum kleiner, aber nicht ganz so breit. In der Kleidung stach er von seinem Begleiter sehr ab. Er trug sich zwar auch ganz in schwarz, aber keine Westmanskleidung. Sein Anzug war so elegant und modern geschneidert, daß der Mann sich darin ohne Sorge jederzeit in der vornehmsten Gesellschaft von St. Louis, Boston oder einer anderen großen Stadt drüben im Osten hätte sehen lassen können.

      Auch er trug einen dunklen, sehr breiten Waffengurt und zwei Revolver, die dem Salooner direkt in die Augen stachen, weil ihre Knäufe mit Elfenbeinschalen beschlagen waren.

      Der Mann trug ein Rüschenhemd, wie Jefferson nie vorher eines gesehen hatte, und dazu eine weinrote Seidenschleife. Seine Weste war giftgrün und mit schwarzen Stickereien besetzt.

      Dieser Reiter unterschied sich jedoch nicht nur in der Kleidung von seinem Begleiter, auch sein Gesicht war völlig anders geformt. Es war scharfgeschnitten und wirkte aristokratisch. Sehr gerade die Nase, klar die Stirn und ausdrucksvoll das Kinn. Die Augen – ja, diese Augen!

      Ferry Jefferson wischte sich durchs Gesicht, als ihn der erste Blick aus diesen Augen traf.

      Sie waren von einem seltsam schillernden Eisblau, daß es einem kalt den Rücken hinunterlaufen konnte.

      Es waren ohne Zweifel die eindrucksvollsten Augen, in die der Keeper jemals gesehen hatte.

      Neun Minuten vor elf.

      Der Scheckenreiter hielt auf die Schenke zu, rutschte aus dem Sattel und warf die Zügel über den Querholm.

      Der andere sah sich erst die Häuserfronten an und folgte ihm dann.

      Als sie die Vorbaustufen hinaufstiegen, war eine weitere Minute vergangen.

      Jefferson hatte sich erhoben, wischte seine feuchten Hände gewohnheitsmäßig an der grünen Schürze ab und fuhr sich mechanisch über den kahlen Schädel.

      »Hallo, Gents, ihr bringt keinen Regen mit…«

      Er sagte es immer und erwartete keine Antwort darauf.

      Sieben Minuten vor elf.

      Drüben aus dem offenstehenden Tor der Hufschmiede ertönten helle Hammerschläge.

      Jefferson wandte ärgerlich den Kopf und kniff die Augen zusammen.

      »Ach, jetzt fängt dieser Krawallbruder schon wieder an zu arbeiten. Fürchterlich. Er kann von Glück sagen, daß ich ausgeschlafen habe.«

      Aus der Nebengasse, wenn man die Lücke zwischen der Schenke und dem Haus des Bäckers so nennen will, kam ein Reiter auf die Mainstreet.

      Er war mittelgroß, trug Cowboykleidung und hatte ein Gesicht, das eine seltsame Ähnlichkeit mit einer Bulldogge aufwies.

      Der Mann sah sich um und blickte die Gasse hinunter. Dann wandte er den Blick in die Mainstreet, streifte kurz die Pferde und – zuckte zusammen. Sein Kopf flog herum. Aus spaltenengen Augen musterte er die beiden Reiter oben auf dem Vorbau der Schenke.

      »Damned! Wyatt Earp!« entfuhr es ihm beim Anblick des einen.

      Der Salooner rieb sich das Kinn.

      »Was… hat der Bursche da gesagt?«

      Der »Bursche« hieb seinem Gaul urplötzlich die Sporen gewaltig in die Weichen. Das so mißhandelte Tier stieg hoch auf und schoß dann drüben in der Verlängerung der Gasse weiter nach Süden aus der kleinen Stadt heraus.

      Das Ganze hatte kaum eine Minute in Anspruch genommen.

      Sechs Minuten vor elf.

      »He, wenn das nicht komisch war, will ich August heißen…«

      Der Mann mit den eisblauen Augen sah ihn an.

      »Hallo, Mister August, wollen wir hier Wurzeln schlagen?«

      Jefferson feixte. Dann deutete er dorthin, wo der Cowboy verschwunden war.

      »Wyatt Earp – hat er gesagt. Ich habe es genau verstanden.«

      Er musterte den hochgewachsenen Mann mit dem schwarzen Haar und das von Wind und Sonne tiefgebräunte Gesicht.

      »Wäre vielleicht gar nicht mal so ausgeschlossen, Mister. Ich habe vor ein paar Tagen gehört, daß Wyatt Earp und Doc Holliday unten in Arkansas City ziemlich hart mit einer Bande aufgeräumt haben.«

      »Nein«, entgegnete der Besitzer des Rapphengstes, »so ausgeschlossen ist es tatsächlich nicht. Und der Junge da schien uns sogar ziemlich genau gekannt zu haben.«

      »So sind Sie also Wyatt Earp?«

      »Wenn es Ihnen recht ist…«

      »Hölle und Zunder! Dann kann der Gentleman da nur Doc Holliday sein!«

      Der Georgier verzog den Mund und tat, als müsse er überlegen.

      »Ich gebe das nur zu, wenn Sie einen anständigen Brandy im Haus haben.«

      »Habe ich!« triumphierte der Wirt, »habe ich! Wyatt Earp und Doc Holliday! Allmächtiger! Und dabei ist heute gar kein Sonntag. Gilbert! Alter Eisenverdreher, hör mit der albernen Hämmerei auf! Komm rüber, es gibt einen großen Drink!«

      Wer da geglaubt hatte, der Black-smith hätte diese Aufforderung nicht gehört, hatte sich geirrt.

      Das Hämmern verstummte augenblicklich, und in der Tür erschien die wuchtige Gestalt eines etwa fünfzig-jährigen Mannes.

      Fünf Minuten vor elf.

      Der Schmied kam nun mit breiten,

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