Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 8 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Der Salooner wollte etwas sagen, aber Holliday legte ihm die Hand auf den Arm.

      »Doc, hören Sie nichts?«

      Der Spieler schloß die Augen.

      Dann nickte er.

      Der Blacksmith war unwillkürlich stehengeblieben.

      Jetzt hörten sie es alle.

      Es war ein eigenartiges Geräusch, das einem fernen Donnergrollen glich, nur, daß man gleichzeitig glaubte, ein Zittern in der Erde zu spüren.

      Der Georgier blickte den Marshal an und sagte mit rauher Stimme:

      »Wenn ich nicht wüßte, daß wir mitten in Kansas wären, würde ich sagen: Büffel.«

      Der Salooner lachte. Aber dieses Lachen brach ab, als Jefferson in das Gesicht des Marshals gesehen hatte.

      »Büffel? Nein, nicht ganz, aber Rinder.«

      Das Donnern wurde von Sekunde zu Sekunde stärker und das Zittern der Erde fühlbarer.

      »Was… ist das?« brach es über die Lippen des Schmiedes.

      Jefferson hielt den Atem an, um besser lauschen zu können.

      »Eine Stampede.« Der Missourier hatte es gesagt. Er, der Mann, der alle Geräusche dieses rätselhaften Landes kannte, den nichts zu überraschen vermochte. »Eine Stampede!«

      »Um Himmels willen! Eine Stampede?« stammelte der Wirt erbleichend. »Aber das ist doch ganz ausgeschlossen…«

      Mit atemberaubender Geschwindigkeit kam das Donnern näher, erfüllte die Luft und ließ die Herzen der vier Männer schneller schlagen.

      Mit drei Sprüngen war der Marshal auf der Straße und riß die Zügelleinen vom Querholm los.

      »Nehmen Sie Ihren Hengst, Doc! Salooner, öffnen Sie das Hoftor!«

      Aber der Wirt war jeder Bewegung unfähig.

      Doc Holliday war dem Missourier rasch gefolgt.

      »Well!« rief Wyatt. »Dann weg hier!«

      Weit über den Hals seines Pferdes gebeugt, in den Steigbügeln stehend, preschte er drüben auf die nach Süden geöffnete Gasse zu.

      Holliday war dicht hinter ihm.

      Die beiden Männer hatten etwa zweihundert Yard hinter sich gebracht, als sich der Marshal umwandte.

      Da lag die kleine Stadt.

      Und hinter ihr war der Himmel rotbraun von Staub und – Feuer! Tausende von Rindern stürmten in einer Panik ohnegleichen nach Süden, auf die Häuser zu, laut brüllend, röhrend und von dem unheimlichen, dumpfen Donner ihrer Hufe begleitet.

      Das Feuer war hinter ihnen. Erst kam der Staub und dann die rote Lohe, die zum Himmel hinaufzuckte.

      Die Prärie brannte!

      Und die Tiere stürmten genau auf die Häuser zu.

      Obgleich sie die Ansiedlung vielleicht hätten umgehen oder sogar abseits von ihrem rasenden Sturmlauf liegen lassen könnten, rasten sie auf Garden Plain zu, als könnten sie dort Rettung finden.

      »Nach Westen hinüber!« rief der Missourier dem Spieler zu, nahm die Zügel hoch, und schon galoppierte der schwarze Renner über die Savanne nach Westen davon.

      Jetzt zeigte es sich, welch ein vortreffliches Pferd der Marshal besaß.

      Aber auch der indianische Scheckenhengst des Georgiers fegte wie ein Sturmwind dahin, folgte dem Schwarzen dichtauf.

      Der Boden flog nur so unter den trommelnden Hufen der beiden Pferde dahin.

      Und oben im Norden brach die Stampede über die kleine Stadt, in die wenigen Häuser, walzte Zäune und Hütten nieder, die nicht sehr festgefügt standen, und schob sich brüllend und tosend als ein Meer von braunen Leibern in die beiden Straßen.

      In der Mainstreet fand sich nur eine schmale Öffnung nach Süden, deshalb wälzte sich der Strom nach Ost und West und zwängte sich verästelnd zwischen Häuserspalten durch, riß neue Zäune nieder, Fenzabsperrungen und Schuppenwände.

      Menschen schrien auf, überraschte, völlig fassungslose Männer, Frauen und Kinder.

      Der grauhaarige Schmied hatte sich vor eisigem Schrecken nicht von der Stelle gerührt und war von der heranbrausenden Welle der Rinderflut niedergewalzt worden wie ein Grashalm.

      Er, und weiter unten in der Straße zwei Frauen.

      Und ein Kind.

      Dann schob sich die fürchterliche lebendige Walze weiter über die Savanne nach Südwesten.

      Genau dorthin, wohin jetzt die beiden Reiter jagten.

      Auf die drei Häuser zu, die genau auf dem Hügelgrat standen.

      Die Colbert-Farm.

      Owen Colbert hatte fünfzehn Jahre in Wichita als Knecht gearbeitet und nicht jeden Dollar, sondern auch jeden Cent auf die hohe Kante gelegt, um sich diesen kleinen Lappen Weideland kaufen zu können. Er war mit seiner Frau und den fünf Kindern hierher gezogen, mit dem alten Prärieschooner, der ihn schon vor siebzehn Jahren von drüben aus dem Osten hergebracht hatte.

      Sie hatten keine Rinder, die Colberts, aber Hühner. Und von den Hühnern lebten sie. Ganz Gardon Plain und drei Small Ranches in der Umgebung kauften den fleißigen, sauberen Iren die Eier ab. Josepha Colbert hatte sich auch einen großen weiten Garten an den Hängen des Hügels angelegt, den sie mit größter Sorgfalt und Mühe pflegte. Sie lieferte das Gemüse und alle Kräuter für Garden Plain und die Ranches. Und das reichte zusammen mit den Eiern eben aus, um die sieben Mäuler zu stopfen.

      Wie von einer Teufelsfaust gesteuert, hielten die Rinder genau auf die Hügel zu.

      Der Marshal hatte es geahnt.

      Er preschte eben jetzt hügelan auf die Farm zu.

      Ein Mann mit einem Gewehr stand oben an der Hausecke. Er hatte ein hageres, zerfurchtes Gesicht und brandrote Haare. Die Hosenträger, die die alte Hose hielten, waren zerfetzt, aber das Hemd war sauber, wenn auch kragenlos.

      Der Mann hielt die Kentucky Rifle in seinen schweren Bauernfäusten.

      Wyatt sprang vom Pferd.

      »Eine Stampede!«

      Owen Colbert begriff nicht.

      Da preschte Holliday heran.

      Wyatt deutete in das Land.

      »Eine Rinderstampede! Die Prärie brennt! Wir müssen sofort ein Gegenfeuer legen. Die Tiere halten genau auf die Farm zu!«

      Der Ire hatte den rotbraunen Himmel gesehen – und doch nichts begriffen. »Aber…«

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