Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman. Patricia Vandenberg

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Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman - Patricia Vandenberg Das Amulett Staffel

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      Eine vage Hoffnung erwachte gleichzeitig in ihr. Magnus von Thalau wurde ihr Nachbar und er war nicht verheiratet, wie sie bisher angenommen hatte. Wendete der Besitz des Amuletts nun auch für sie noch alles zum Guten? Doch mit jähem Erschrecken wurde ihr bewußt, daß es gar nicht das echte war.

      Daheim angekommen, nahm Annette das Amulett in die Hand und betrachtete es lange. Vor allem die Inschrift. »Dem Bösen wird die Macht genommen... Glück dem, der auserwählt.«

      Im Lampenlicht schimmerte es geheimnisvoll, und sie konnte es kaum glauben, daß es eine Imitation war. Konnte Frau von Walther sich nicht getäuscht haben, weil sie einfach nicht daran glaubte, daß man es erwerben konnte?

      Aber mochte es nun falsch oder echt sein. Eines wußte Annette gewiß: Ihr Leben hatte sich durch dieses Amulett bereits gänzlich verändert. Sie war um vieles klüger geworden. Die Erkenntnisse, die sie während dieser Tage gesammelt hatte und wohl noch sammeln würde, waren am Ende wohl das Geld wert, das sie für das Amulett gezahlt hatte.

      *

      Magnus von Thalau machte einen letzten Rundgang durch das renovierte Haus. Er war zufrieden. Morgen kamen die Möbel, und bald würden sie wieder ein richtiges Heim haben, auf das sie all die Jahre verzichten mußten.

      Seit Tagen bewegte ihn nun jedoch die bange Frage, ob die ersehnte Ruhe nicht durch Bob Webster gestört werden würde. Seine Gedanken wanderten in die Vergangenheit, zu jenem Tag zurück, als die Katastrophe um Almuts Ehe auch ihm klar wurde.

      Sie hatte sich geschämt, es schon so schnell eingestehen zu müssen, daß sie ihr Herz an einen Unwürdigen verloren hatte.

      Magnus erfuhr alles an jenem Tag, an dem er überraschend von einer Auslandsreise heimkehrte, um Almut als erster seinen Besuch zu machen, hoffend, sie als strahlend glückliche junge Ehefrau anzutreffen.

      Was er dagegen vorfand, war eine völlig verstörte Frau, die sich von der großen Enttäuschung nicht mehr erholen sollte. Bob Webster hatte sie verlassen, den Familienschmuck hatte er mitgenommen. Seine Spuren waren nicht zu verfolgen, doch sein Freund Percy war nach einem halben Jahr verhaftet worden, als er illegal die Grenze nach Österreich überschreiten wollte. Bei ihm wurden Schmuckstücke sichergestellt, die verschiedenen Damen der Gesellschaft abhanden gekommen waren, doch nur ein Ring aus dem Besitz der Familie Thalau.

      Magnus war Percy gegenübergestellt worden. Seit jenem Tag hatte er sein Gesicht nicht vergessen. Die Diebstähle sowie seine Betrügereien brachten ihn hinter Gitter, während Bob Webster unauffindbar blieb.

      Von jenem Tag an versank Almut in Schwermut. Ihr Augenlicht ließ immer mehr nach. Auch die Geburt von Jasmin brachte keine durchgreifende Besserung in ihrem Befinden. Ihre Ehe wurde aufgelöst, weil sich herausstellte, daß Bob Webster zu jener Zeit auch noch mit einer anderen Frau verheiratet gewesen war, die er ebenfalls um ihr Vermögen gebracht hatte. Ihn selbst fand man jedoch nicht.

      Er trat an das Fenster und sah vor sich das Haus der Lorenzens. Seine Gedanken irrten ab. Da hielt ein Wagen vor dem Haus. Ein gutaussehender junger Mann stieg aus. Annette Lorenzen trat gleich darauf aus der Haustür. Der Mann küßte ihr die Hand, und sie stieg zu ihm in den beigen Wagen.

      Sehr schön und sehr damenhaft sah sie aus. Magnus von Thalau preßte die Lippen aufeinander. Er erinnerte sich genau an jenen Empfang bei den Walthers, als er ihr vorgestellt wurde. Strahlender Mittelpunkt war sie gewesen, umschwärmt und vielbegehrt. Ein sehr verwöhntes junges Mädchen nach seinem Urteil, und eine charmante Gesellschafterin, von einer Selbstsicherheit, die bei ihrer Jugend verblüffte.

      Als der Wagen an seinem neuen Haus vorbeifuhr, hatte er den Eindruck, als blickte ihn Annette Lorenzen an, aber schnell schob er den Gedanken weit von sich. Welten trennten sie. Wenn er sich auf Gesellschaften zeigte, war es nur eine Pflichtübung, sie dagegen war in diesem Milieu zu Hause.

      Es würde sich zwar nicht vermeiden lassen, ihr zu begegnen, da sie nun Nachbarn wurden, aber er nahm sich vor, diese Begegnungen auf ein Mindestmaß zu beschränken.

      *

      Beschwingten Schritts ging Felicia durch die Straßen des Kurortes, während Frau Faller, den Vorschriften des Arztes folgend, ihre Mittagsruhe einhielt.

      Das Gefühl, einen Menschen restlos glücklich gemacht zu haben, erfüllte Felicia selbst mit inniger Freude.

      Anfangs hatte sie das Hotel nur in Begleitung von Frau Faller verlassen, aber nun drängte diese darauf, daß sie auch allein ausging. Sie wollte nicht, daß Felicia sich nur ihr widmete. In den Straßen herumzubummeln und Schaufenster zu betrachten, ermüdete die alte Dame überdies rasch. Wenigstens sagte sie das, damit Felicia nicht allzuviel Rücksicht auf sie nähme.

      Felicia dagegen gewann Spaß daran, die Schaufenster der eleganten Geschäfte zu betrachten, und sie entdeckte heute ein Kleid, das ihr ganz besonders gut gefiel.

      Sie mußte jedoch erst ihre Hemmungen überwinden, bevor sie das Geschäft betrat, und kaum war es geschehen, sah sie, wie eine Verkäuferin sich an dem Schaufenster zu schaffen machte und eben dieses, von ihr bewunderte Modell, herausnahm.

      Felicia wurde noch verlegener, als eine andere Verkäuferin sie nach ihren Wünschen fragte. Der abschätzende Blick, mit dem ihr einfaches Kostüm gemustert wurde, verwirrte sie.

      »Ich interessierte mich für dieses Kleid«, erklärte sie stockend. »Aber anscheinend hat es schon eine andere Interessentin gefunden.«

      Ein junges Mädchen, das ihr bisher den Rücken zugedreht hatte, wandte sich um. Fröhliche Augen blitzten in einem frischen, natürlichen Gesicht.

      »Streiten werden wir uns darum doch nicht«, schlug das Mädchen heiter vor. »Einigen wir uns. Wem es besser steht, der bekommt es.«

      So ungezwungen und selbstsicher möchte ich auch mal sein, dachte Felicia neiderfüllt. Dabei war das Mädchen ganz sicher jünger als sie.

      »Wir haben eine große Auswahl«, meinte die Verkäuferin. »Wenn Sie sich bitte umschauen möchten, gnädiges Fräulein.«

      Das fremde junge Mädchen lachte, als sie Felicias verlegene Miene bemerkte. »Ihnen geht es wohl auch so wie mir«, vermutete sie belustigt, »ich habe ganz bestimmte Vorstellungen. Aber ich glaube tatsächlich, daß Ihnen das Kleid besser passen wird. Mein Name ist übrigens Lis Mehring.«

      Man spürte, daß sie gern mit Felicia bekannt werden wollte, die sich nun ebenfalls vorstellte.

      Felicia wußte gar nicht, wie ihr geschah. Ehe sie es sich versah, hatte sie das Kleid an, und es paßte so gut, als wäre es für sie angefertigt worden.

      Schon war das Kleid gekauft, und gemeinsam verließen die beiden Mädchen den Modesalon.

      »Mutti wird froh sein, daß ich es nicht bekommen habe«, lachte Lis. »Sie hat gleich gesagt, daß es zu elegant für mich ist. Ich bin nämlich erst siebzehn. Wie alt sind Sie?«

      Den neugierigen Blicken der Verkäuferinnen entronnen, fiel die Verlegenheit zusehends von Felicia ab. Die Fröhlichkeit ihrer Begleiterin war ansteckend.

      »Neunzehn«, erwiderte sie, »aber ich werde bald zwanzig.«

      »Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen?« fragte Felicia, um auch von ihrer Seite aus etwas zur Verständigung beizutragen.

      »Aber nicht

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