Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Leutnant Current gab den Vertretern der Presse seinen Bericht. Er faßte sich kurz, da die Pressestelle der Zentralen Mordkommission noch einen zusätzlichen Artikel ausarbeitete.
Mike Rander und sein Butler Parker hielten sich im Hintergrund, wie es so ihre Art war.
Parker spielte mit einer Zigarre.
Noch hatte er sie nicht angezündet.
»Steffens, der Pfleger aus der Klinik des Doktor Givons, interessierte sich schon seit Jahren für Patienten, die süchtig waren und viel Geld hatten. Er kannte ja aus erster Hand, wie quälend solch eine Entziehungskur ist. Heimlich und gegen sehr viel Geld verschaffte er den Patienten Alkoholika oder Rauschgifte.
Mit der Zeit baute er dieses System aus. Er legte sich einige Männer zu, die diese Patienten nach der Entlassung animierten, sich von ihren Geschäften und Familien abzusetzen. Steffens kannte da ein immer wirksames Argument, das seine Leute verwendeten.
Er redete den betreffenden Opfern ein, sie sollten entmündigt werden. Sie können sich vorstellen, wie die armen Leute reagierten. Sie flüchteten sich geradezu in die Arme ihrer Henker.
Joel Harrison nun war das bisher gewinnträchtigste Opfer Hier wollte Steffens ganz groß verdienen. Er verbrannte sich die Finger daran, wie Sie alle wissen.
Zusammen mit seinem Mitarbeitern Downers, Cardy und Helen Napers schaffte er Joel Harrison in ein billiges Hotel, dessen Portier ebenfalls in seinem Dienst stand.
Als die Nachforschungen nach Harrison zu gefährlich wurden, wollte Steffens seine Gang abbauen, zumal er Verrat fürchtete. Der Nachtportier, der nur Cardy kannte, mußte sterben, um erst mal diese Spur zu verwischen.
Dann war ein kleiner Gauner namens Mossels an der Reihe, der im Aufträge Cardys den Nachtportier erstach. Mossels wurde von Mr. Parker in Notwehr angeschossen. Mossels wird uns bald sagen können, wo sich sein eigentlicher Chef, Hostans, ein Schnapsschmuggler, versteckt hält.
Sie müssen verstehen, wie raffiniert Steffens war. Er lenkte den ersten Verdacht stets über den Nachtportier auf Cardy, der ebenfalls für Hostans zusätzlich arbeitete. Nichts als Tarnung, um etwaige Ermittlungen zu erschweren.
Helen Napers, Downers Freundin, fiel dem Bandenboß zum Opfer. Steffens erschlug sie, als sie Joel Harrison wegschaffen wollte. Aus eigensüchtigen Motiven übrigens. Sie wollte Harrison allein anzapfen und ausnehmen.
Downers bekam es mit der Angst zu tun.
Er wollte einmal Steffens warnen, zum anderen sich mit Geld abfinden lassen.
Steffens baute ihm eine Falle in % Form einiger präparierter Whiskyflaschen. Den Polizeiärzten gelang es allerdings, ihn zu retten. Er wird rückhaltlos gegen Steffens aussagen, der allerdings seinerseits bereits ein Geständnis ablegte.
Mrs. Gay Harrison hat mit diesen Dingen selbstverständlich nichts zu tun. Auch ihren Chefbuchhalter Glidden trifft keine Schuld. Auch auf die Klinik des Doktor Givons fällt kein Schatten. Gegen seine ungetreuen Angestellten kann man erst dann etwas unternehmen, wenn man was weiß.
Mr. Harrisons Gesundheitszustand ist schlimm. Die Ärzte werden ihn allerdings bald heilen können. Ich weiß, meine Herren, Sie wollen wissen, wie wir dieses Verbrechen klären konnten. Mr. Josuah Parker hat einen hervorragenden Anteil daran.
Ihn machte stutzig, daß Joel Harrison gerade nach seiner Entlassung aus der Klinik besonders stark trank. Sein Verdacht fiel auf den Pfleger, dem er in einer privaten Unterhaltung allerlei entlockte. Bei einer allerdings heimlichen Untersuchung des Zimmers fand Mr. Parker in Steffens Schrank einige Giftampullen, Er suchte Steffens Privatwohnung auf und stieß auf den Gangster, der sein letztes und größtes Verbrechen plante.
Richtig, ich brachte eben den Namen von Walt Hostans ins Gespräch. Nun, dieser Schnapsschmuggler, der sich als Großhändler für Obst und Südfrüchte tarnte, läuft zwar noch frei herum, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn erwischen. Gegen ihn läuft eine Staatenfahndung. Sie wissen, was das bedeutet. Er dürfte kaum eine Chance haben.
Für Detailfragen stehe ich gern zur Verfügung. Ich werde mich bemühen …«
– ENDE –
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