Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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schaffst du auch ohne Chris.«

      »Wie denn …?« fragte er und entriß ihr das leere Glas.

      »Hast du schon mal daran gedacht, Joel, daß wir beide auch allein durchkommen können?«

      »Du mit mir, Helen?«

      Erstaunt sah er sie an. Auf diesen Gedanken war er noch nicht gekommen.

      »Warum eigentlich nicht?« bohrte sie vorsichtig weiter. »Hauptsache, wir können uns über Wasser halten.«

      »Würdest du das tun?«

      »Natürlich …! Merkst du denn nicht, daß Downers dich ausnimmt?«

      »Ich … ich weiß nicht …!«

      »Ich weiß es, das genügt. Wir beide würden uns viel besser verstehen. Wir könnten zu meiner Tante fahren. Sie wohnt irgendwo bei Flint. Da findet dich kein Mensch, dort hast du deine Ruhe, brauchst dich nicht herumstoßen zu lassen. Hauptsache, wir können es uns leisten und brauchen vor deiner Frau keinen Kniefall zu tun.«

      »Ich habe Geld, viel Geld.«

      »Stimmt, aber du wirst im Moment nicht an einen einzigen Cent kommen können.«

      »Das Scheckbuch, ich weiß …!«

      »Chris ist unterwegs, um ein neues zu holen.«

      »Er wird uns doch nie Weggehen lassen, Helen.«

      Nachdem Harrison seine Dosis getrunken hatte, redete er fließend. Fast zu schnell. Das Heroin im Schnaps tat seine Wirkung. Schmerzen im Schädel hatte er nicht mehr. Er fühlte sich leicht und frei wie ein Vogel in der Luft.

      »Sollen wir’s riskieren?« fragte sie und lächelte aufmunternd. »Wir müssen aber erst warten, bis Chris mit dem Scheckbuch da ist.«

      »Brauchen wir nicht, Helen.«

      »Und das Geld?«

      »Ich habe da noch ein Sonderkonto, von dem er nichts weiß. Fällt mir jetzt ein.«

      »Ein Sonderkonto …«, staunte sie.

      »180 000 Dollar«, sagte er stolz.

      »Kannst du an das Geld?« wollte sie wissen. Ihre Augen glänzten gierig.

      »Natürlich …!«

      »Komm jetzt«, sagte sie und half ihm hoch, »mein Wagen steht hinter dem Haus. Wir wollen sofort losfahren.«

      Schwerfällig stolperte er die restlichen Stufen hinunter, ließ sich wie ein kleines Kind durch die Küche führen. Sie drückte die Außentür auf.

      Im Hof war der Wagen zu erkennen.

      Hier draußen war es recht dunkel. Harrison stolperte, als er eine Stufe übersah. Helen Napers war nicht in der Lage, ihn zu halten.

      Sie beugte sich über den Mann, der stöhnend auf dem harten Lehmboden lag. Sie wollte noch etwas sagen, doch in diesem Moment spürte sie einen Luftzug am Kopf, dann explodierte eine Sprengladung hinter ihren Augen. Sie sah grelle Blitze, spürte aber schon nichts mehr. Schwer fiel sie über Harrison, der überhaupt nicht begriff, daß Helen Napers erschlagen worden war …!

      *

      Als Mike Rander nach Hause kam, wollte Josuah Parker mit aller gebührenden Diskretion seinem Herrn beibringen, daß er eine wichtige Entdeckung gemacht habe.

      Schon nach den ersten Worten winkte Rander ab.

      »Ihre Nachricht kommt zu spät, Parker«, meinte er, »Cardy ist erschossen worden. Er wird uns nicht mehr helfen können.«

      »Vielleicht doch, Sir, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. Cardy arbeitete vor seiner Anstellung bei Hostans als Fahrer in der Privatklinik des Doktor Givons.«

      »Das ist mir allerdings neu, Parker.« Mike Rander rieb sich das Kinn. Diese Nachricht überraschte ihn.

      »In der Klinik, Sir, in der Mr. Harrison vom Alkohol entwöhnt wurde.«

      »Haben Sie sich Doc Givons genau angesehen?«

      »Ich war so frei, Sir.«

      »Er und seine Sekretärin Miss Bessers sind nicht sonderlich erbaut darüber, daß ich Fragen stellte.«

      »Liegt ein konkreter Verdacht gegen sie vor?«

      »Nein, Sir, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Ich unterhielt mich darüber hinaus noch mit einem Mr. Steffens. Er ist Pfleger in der Klinik und betreute seinerzeit Mr. Harrison.«

      »Geht dieser Mann in Ordnung?«

      »Er machte einen recht guten Eindruck auf mich, Sir. Er kann sich noch genau an Cardy erinnern.«

      »Warum mußte Cardy gehen?«

      »Jeff Cardy wurde dabei ertappt, so drückte dieser Steffens sich aus, Sir, als er Alkoholika und Rauchwaren in die Klinik und in die Zimmer einiger Patienten schmuggelte. Daraufhin entließ ihn Doktor Givons.«

      »Trafen Cardy und Harrison je zusammen?«

      »Nein, Sir, Cardy wurde weit vor Mr. Harrisons Einlieferung in die Klinik entlassen.«

      »Was konnten Sie denn sonst noch ausgraben, Parker? Cardy wird uns nicht mehr weiterhelfen können.«

      »Weiß man, Sir, wer Cardy ermordete? Legen Sie meine Frage bitte nicht als Anmaßung oder Unbescheidenheit aus.«

      »Zum Teufel, Sie wissen genau, daß ich das nicht tue, Parker. Tja, wer ist der Mörder Cardys? Das ist die Preisfrage …! Er kassierte vor seiner Ermordung noch zwei Schecks ab, die Harrison ausgestellt hatte. Cardy gehörte demnach einwandfrei zu den Gangstern, die Harrison festhalten und ausnehmen. Daran gibt’s nichts mehr zu zweifeln.«

      »Als seine Mörder kämen demnach entweder Hostans oder der Boß der Gang in Betracht, Sir. Falls beide Personen nicht miteinander identisch sind.«

      »Eben, soweit sind Current und ich auch schon gekommen. Hören Sie, Parker, daß Cardy mal in Givons Klinik arbeitete, ist recht aufschlußreich. Ob die Klinik nicht doch der Ausgangspunkt ist?«

      »Sir, zur Zeit sehe ich keine Möglichkeit, das zu beweisen«, entgegnete Josuah Parker. Er sprach sichtlich schnell, was sonst nicht seine Art war. Wollte er etwas vertuschen? Mike Rander wurde das Gefühl nicht los, daß er dicht vor der Lösung des Falles stand, daß Parker bereits mehr wußte als er.

      »Sagen Sie, Parker«, schloß Rander die Unterhaltung. »Sie verschweigen mir doch nichts, oder?«

      »Sir«, kam die treuherzige Antwort Parkers, »ich weiß nicht mehr als Sie, was Sie mir bitte nicht als Unbescheidenheit auslegen sollten.«

      »Was planen Sie für morgen, Parker?«

      »Ich werde mir noch etwas die Beine vertreten«, meinte Parker, »falls Sie mich nicht brauchen,

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