Butler Parker 148 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 148 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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kommen lassen, Waiden?«

      »Natürlich nicht, Rickman. Ich habe ganz andere Sorgen, aber nicht nur ich. Ich sagte Ihnen doch schon, daß hier höhere Polizeibeamten zusammengeschossen werden. Bisher sind’s fünf gewesen, zwei davon tot. Was jetzt los ist, können Sie sich ja wohl vorstellen.«

      »Okay, wir sprachen ja bereits davon. Da treibt sich bestimmt irgendein privater Rächer herum – oder wir haben es mit einem Irren zu tun.«

      »Was er auch sein mag, Rickman, Sie müssen ihn so schnell wie möglich finden. Wir brauchen Ruhe, wir können uns weiteren Ärger mit der Polizei nicht leisten.«

      »Und keiner aus der Branche hat einen Verdacht?« fragte Rickman weiter.

      »Bisher ist nichts durchgesickert, Rickman«, erwiderte Benny Waiden, »erstaunlich, daß die Lady und ihr Butler auch nach einem Hinweis gefragt haben. Darum sind sie überhaupt hierher in den Club gekommen.«

      »Was haben die mit den Polizeioffizieren zu tun?«

      »Chief-Superintendent McWarden ist mit dem Quartett befreundet«, erklärte der Nachtclubbesitzer, »und dieser McWarden gehört zu den fünf Polizeioffizieren, von denen ich eben gesprochen habe.«

      »Alles klar, Waiden, aber Sie werden kaum was dagegen haben, wenn ich mich am Rand mit der Lady und mit diesem Butler befassen werde, oder?«

      »Übernehmen Sie sich nur nicht, Rickman.«

      »Ich weiß jetzt Bescheid«, meinte der Spezialist aus den Staaten, »noch mal legt man mich nicht rein.«

      »Was haben Sie denn vor, Rickman?«

      »Ich werde denen zeigen, wer der Chef im Ring ist«, redete Mike Rickman weiter, »haben Sie und Ihre Freunde was dagegen, wenn ich dieses komische Quartett ausschalte?«

      »Ganz sicher nicht.« Waiden lächelte versonnen. »Es wäre zu schön, um wahr zu sein, Rickman, wenn Sie das schaffen könnten.«

      »Ist es denn schon mal versucht worden?«

      »Mehr als nur einmal.«

      »Ihr seid doch Provinz«, behauptete Rickman großspurig, »bei uns in den Staaten würde schon kein Aas mehr von diesen Leuten sprechen.«

      »Damit wir uns richtig verstehen, Mord scheidet aus. Das Quartett kann sich von mir aus den Hals brechen oder sonstwas, aber es muß immer nach ’nem Unfall aussehen. Wir hier lieben keine Schlagzeilen.«

      »Es wird nur einen kurzen Nachruf geben«, versicherte Rickman seinem Gastgeber und Klienten, »so, und nun zur Sache! Wo finde ich Spitzel, die Nachrichten handeln? Genau da werde ich nämlich den Hebel ansetzen. Eine Figur, die inzwischen fünfmal erfolgreich auf Polizeioffiziere geschossen hat, wird niemals den Mund halten – kann ich mir einfach nicht vorstellen. So ein Typ wird früher oder später prahlen.«

      »Ich werde Ihnen ein paar Namen und Adressen aufschreiben, Rickman. Ja, und dann viel Glück! Und sorgen Sie dafür, daß Sie nicht von Butler Parker hochgenommen werden.«

      »Unsinn, Waiden.« Rickman lächelte schief. »Seine Stunde hat bereits geschlagen, er weiß es nur noch nicht!«

      *

      »Die Londoner Unterwelt hat sich einen Spezialisten einfliegen lassen?« staunte Mike Rander.

      »Einen gewissen Mike Rickman«, bestätigte Josuah Parker, »die hiesige Unterwelt scheut offensichtlich keine Ausgaben, um dem Schützen das Handwerk zu legen.«

      »Ich bin sicher, daß dieser Benny Waiden die Wahrheit gesagt hat«, fügte die Detektivin hinzu, »ich brauchte ihm übrigens nicht lange gut zuzureden.«

      »Die Unterwelt von London ist in der Tat alarmiert«, berichtete Josuah Parker weiter, »durch die bereits bekannten Schüsse ist in diesen Kreisen an ein normales Arbeiten nicht mehr zu denken.«

      »Klingt logisch«, räumte der Anwalt ein, der tatsächlich wie ein bekannter James-Bond-Darsteller aussah, »und wie will dieser Spezialist den Schützen finden? Weiß die Unterwelt wenigstens in etwa, wo der Schütze zu finden ist?«

      »Dies, Sir, wird von Mr. Benny Waiden mehr als nur nachdenklich bestritten«, entgegnete der Butler, »vorerst scheint man vor einem Rätsel zu stehen.«

      »Und dann will ein Ortsfremder Erfolg haben?« schaltete sich Kathy Porter ein, die sich ebenfalls im Salon des Hauses der Lady Simpson befand. Sie sah in der Tat ein wenig zurückhaltend, fast scheu aus, erinnerte an ein Reh, das nur zu gern bereit war, schleunigst die Flucht zu ergreifen.

      »Besagter Mr. Rickman aus den Staaten wird sich wahrscheinlich erst mal mit sogenannten Spitzeln in Verbindung setzen«, meinte Josuah Parker, »dieses Verfahren bietet sich sozusagen an, wenn ich es mal so ausdrücken darf.«

      »Aha«, meinte Lady Agatha, »und was stelle ich mir darunter vor?«

      »Nachrichtenhändler der Unterwelt«, antwortete Mike Rander, »sie leben davon, Informationen zu kaufen und zu verkaufen. Sie haben ihrerseits wieder Spitzel, die ihre Ohren an jede Wand drücken.«

      »Und wo finde ich diese Subjekte?« fragte Lady Agatha. »Es ist ja klar, daß ich mich sofort einschalten werde.«

      »Mylady regten dies bereits an«, behauptete der Butler, »ich war so frei, Kontakt mit Mr. Horace Pickett aufzunehmen.«

      »Unser ehemaliger Taschendieb, Parker, ja?« Mike Rander lächelte.

      »Mr. Pickett wandelt seit geraumer Zeit nur noch auf dem sprichwörtlichen Pfad der Tugend«, erläuterte Parker, »er hat sein Hobby aufgegeben, wenn ich es mal so umschreiben darf.«

      »Sind Sie sicher, Parker?« wollte Rander amüsiert wissen.

      »Vor einigen Tagen, Sir, brachte Mr. Pickett eine gefundene Brieftasche zur nächsten Polizeistation«, versicherte der Butler, »er trennte sich von ihr ohne Bedauern.«

      »Ich schätze den guten Pickett«, meinte die ältere Dame, »er hat tadellose Manieren. Vielleicht werde ich ihn und sein Leben literarisch verwerten. Kathy, erinneren Sie mich daran, daß ich mir in den nächsten Tagen bereits entsprechende Notizen mache. Ein guter Stoff, Mr. Parker, finden Sie nicht auch?«

      »Bemerkenswert, Mylady«, antwortete der Butler, »Mr. Pickett wird sich geehrt fühlen.«

      »Hoffentlich ist er schneller als dieser Spezialist aus den Staaten«, sagte Mike Rander, »falls Rickman nämlich Erfolg hat, wird der geheimnisvolle Schütze sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden.«

      »Darf ich mich erkühnen, Sir, in diesem Zusammenhang einen Hinweis zu geben?« schickte Parker voraus.

      »Ich ahne bereits, was Sie sagen wollen«, behauptete die Detektivin, obwohl sie natürlich keine Ahnung hatte.

      »Mr. Rickman wird gegen Mylady einen gewissen Groll hegen«, redete der Butler weiter, »man sollte davon ausgehen, daß er und seine Begleiter alles daransetzen werden, eine gewisse Scharte auszuwetzen.«

      »Das wäre ja wunderbar«, freute sich die ältere Dame, »ich hatte schon befürchtet, dieser Fall könnte langweilig werden. Hoffentlich läßt der Lümmel aus den Staaten

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