Butler Parker 148 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Butler Parker 148 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 6
Es blieb bei seinem Versprechen. Er mühte sich verzweifelt ab, doch das Schloß aus der Steinzeit ließ sich einfach nicht öffnen.
»Jetzt wird’s aber langsam Zeit«, sagte Rickman schließlich ungeduldig und sah auf seine Armbanduhr, »ich will hier nicht anwachsen.«
»Wäre den Herren möglicherweise mit einigen Sitzgelegenheiten gedient?« war in diesem Augenblick die beherrschte und höfliche Stimme des Butlers zu vernehmen.
Rickman fuhr herum und riß seine Waffe hoch. Joe folgte seinem Beispiel, Will richtete sich auf.
»Darüber hinaus könnte man auch Tee servieren«, schlug die Stimme des Butlers weiter vor.
»Wo ... Wo stecken Sie?« fragte Rickman, der sich bereits von seiner Überraschung erholt hatte.
»Sie brauchen nur den Kopf ein wenig anzuheben«, erläuterte die beherrschte Stimme, »ja, so ist es gut, wenn ich so sagen darf. Ein hübscheres Gruppenbild, allerdings ohne Dame, kann man sich kaum vorstellen.«
Rickman begriff endlich.
Er und seine beiden Mitarbeiter waren soeben fotografiert worden. Und dann entdeckte der Gangsterboß auch die Linse der kleinen Fernsehkamera, die unter dem Vordach angebracht war. Er riß seine schallgedämpfte Waffe hoch, um die Optik wenigstens zu vernichten, doch er war nicht schnell genug. Blitzschnell schob sich eine rechteckige Stahlplatte vor das Objektiv.
»Darf ich mir gestatten, Sie ein wenig zu erfrischen?« Die Stimme des Butlers wartete die Erlaubnis nicht ab. Der Nachhall der Worte war noch zu vernehmen, als die drei Gangster förmlich eingenebelt wurden. Ein penetranter Geruch von billigem Parfüm fraß sich in die Kleidung der drei verdutzten Touristen aus den Staaten. Die Männer schnappten nach Luft und setzten sich anschließend ab. Sie hatten es ungemein eilig.
Eine Duftspur hing noch nach Stunden in der Luft und verflüchtigte sich erst gegen Morgen etwas.
*
»Ein hübscher Schnappschuß, Parker«, sagte Mike Rander amüsiert und sah sich das Foto an. Auf dem Bild waren die drei Gangster aus den USA zu sehen, die ein wenig hilflos vor der Haustür standen.
»Warum haben Sie diese Flegel nicht ins Haus geholt?« fragte die ältere Dame grollend. »Ich hätte sie liebend gern verhört.«
»Die Herren hätten kaum einen Beitrag zur augenblicklichen Problematik liefern können, Mylady«, erwiderte Josuah Parker, »auch sie sind ja erst im Begriff, gewisse Ermittlungen aufzunehmen.«
»Sie wollten die drei Männer nur ins Abseits bringen, nicht wahr?« Kathy Porter sah den Butler lächelnd an.
»Trefflicher und präziser hätte man es nicht auszudrücken vermögen, Miß Porter«, entgegnete der Butler, »nach dem Eintauchen in die Parfümwolke werden die drei Männer Stunden damit verbringen, sich nur einigermaßen von diesem Duft zu befreien. Mylady können also völlig ungestört diese Nacht für sich beanspruchen.«
»Das klingt schon besser.« Sie nickte und gab sich wohlwollend. »Dann wollen wir aber auch keine Zeit verlieren.«
»Darf man empfehlen, den rückwärtigen Ausgang zu benutzen?« Parker deutete in die Tiefe des Hauses. »Die Haupttür wird im Augenblick wegen gewisser Parfümschwaden kaum begehbar sein.«
»Und wohin soll die Fahrt gehen?« erkundigte sich Mike Rander. »Könnte man nicht getrennt marschieren?«
»Sehr gut, mein Junge«, fiel die ältere Dame ihm ins Wort, »genau das wollte ich gerade vorschlagen. Sie könnten zusammen mit Kathy ein paar Clubs aufsuchen, die mich doch nur langweilen würden.«
»Ich wette, Parker, Sie haben bereits ein paar Vorschläge zu machen«, sagte der Anwalt.
»Es gäbe in der Tat einige verbotene Spielclubs, Sir, in denen sich die sogenannte Creme der Unterwelt ein Stelldichein zu geben pflegt.«
»Wäre das nicht etwas für mich?« Agatha Simpson sah den Butler gereizt an.
»Mylady sollten sich dagegen, wenn ich höflichst raten darf, mit den Insidern der Szene auseinandersetzen«, redete Parker weiter.
»Natürlich, Mr. Parker.« Sie war bereits wieder besänftigt, »ich habe ja auch wohl einen besseren Draht zum einfachen Volk, nicht wahr?«
»Mylady bewegen sich auf jedem Parkett mit traumwandlerischer Sicherheit«, machte Josuah Parker seiner Herrin ein Kompliment, wobei sich in seinem Gesicht wieder mal kein Muskel regte.
»Das stimmt.« Sie sah ihn freundlich an. »Hin und wieder treffen Sie den Nagel tatsächlich auf den Kopf. Gehen wir also, ich will die Unterwelt nicht länger warten lassen.«
Das Quartett benutzte den Hinterausgang, eine schmale Gasse, die von der Rückseite des Fachwerkhauses und einer hohen Brandmauer gebildet wurde. Diese Mauer war selbstverständlich entsprechend gesichert und ließ es nicht zu, daß man sie ungesehen übersteigen konnte.
Lady Agatha hatte im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum Platz genommen. Die schußsichere Trennscheibe zwischen Parker und ihr war herabgelassen worden. Man konnte sich ohne die eingebaute Wechselsprechanlage miteinander verständigen.
Mike Rander und Kathy Porter waren in ihrem Mini-Cooper bereits in der Dunkelheit verschwunden. Hinter Parkers Wagen, einem ehemaligen Taxi betagter Bauart, hatte sich das Tor zur Gasse wieder geschlossen. Der Butler steuerte seine Trickkiste auf Rädern langsam zur City hinüber und vergewisserte sich hin und wieder, ob es Verfolger gab. Bisher konnte er allerdings nichts ausmachen.
»Ich hoffe, Sie haben mir jetzt eine gute Adresse zu bieten, Mr. Parker«, sagte sie, »ich brauche endlich Informationen.«
»Mylady sollten gütigst bedenken, daß selbst in Kreisen der Unterwelt Ratlosigkeit herrscht«, antwortete der Butler, »aus diesem Grund wurden ja auch die drei Gangster aus den Staaten eingeflogen.«
»Ihnen wird schon etwas einfallen, Mr. Parker, ich verlasse mich da ganz auf Sie.«
»Mylady beschämen meine Wenigkeit«, lautete Parkers Antwort, »vielleicht sollte man es in einem gewissen Filmclub versuchen.«
»Sie mißverstehen mich, Mr. Parker, ich will mir keinen Film ansehen«, tadelte die Detektivin umgehend.
»In diesem privaten Filmclub, Mylady, werden Nachrichten gehandelt«, antwortete Parker höflich, »die gezeigten Filme allerdings stehen auf einem Niveau, das man nur als äußerst beklagenswert bezeichnen kann.«
»Aha, und was stelle ich mir darunter vor?«
»Mylady werden schockiert sein.«
»Das überlassen Sie ruhig mir, Mr. Parker. Welche Filme werden gezeigt? Doch hoffentlich keine Pornos?«
»Mylady sollten sich allerdings mit dieser Tatsache abfinden.«
»Was tut man nicht alles, um einen Fall zu klären«, sagte sie, »auch das werde ich auf mich nehmen, Mr. Parker. Entrüsten kann ich mich später immer noch.«
*
»Ich