Butler Parker 148 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 148 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 5

Butler Parker 148 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

er gegen Schlagzeilen ist oder nicht, kann uns nicht kratzen«, sagte Mike Rickman zu Joe und Will, die erstaunlich unauffällig aussahen. Die drei Männer hielten sich in der kleinen Bar jenes Hotels auf, in dem sie von Benny Waiden untergebracht worden waren. Sie hatten sich vorn am Tresen Whisky ohne Soda gekauft und konnten sich in einer stillen Ecke ungestört unterhalten.

      »Wir pusten sie also um, wie?« fragte Joe.

      »Selbstverständlich«, gab Mike Rickman zurück, »ihr habt doch mitbekommen, wer so alles in Waldens Nachtclub gewesen ist. Da waren nur Leute aus unserer Branche vertreten. Die alle wissen doch, wie wir abserviert worden sind.«

      »Weil man uns vorher nicht richtig Bescheid gestoßen hat, Boß«, beschwerte sich Will, »sonst wäre die Panne niemals passiert.«

      »Genau, Jungens«, pflichtete Rickman seinen Mitarbeitern bei, »aber das ändert nichts an den Tatsachen. Wetten, daß spätestens übermorgen in New York bekannt wird, was hier mit uns über die Bühne gegangen ist?«

      »Die reinste Geschäftsschädigung«, ärgerte sich Joe.

      »Wenigstens«, meinte Mike Rickman, »unser Image ist schwer angeschlagen worden. Wir werden also erst mal mit diesem komischen Duo abrechnen.«

      »Möglichst noch in dieser Nacht«, schlug Will vor, »ich kenne die Adresse dieser alten Fregatte, ich hab’ sie von einem Typ, der für Waiden arbeitet.«

      »Und ob wir’s noch in dieser Nacht packen werden!« Mike Rickman nickte nachdrücklich. »Die Sache kann ja nicht besonders kompliziert sein. Gegen ’nen Schuß ist kein Kraut gewachsen.«

      »Und wie kommen wir ins Haus?« Joe lächelte und sah seinen Partner an.

      »Das ist meine Sache«, erklärte Will und lächelte zurück, »länger als drei Minuten werde ich kaum brauchen, bis ich das Türschloß geknackt habe. So was mach’ ich im Halbschlaf.«

      »Dann wollen wir nicht lange fackeln.« Rickman stand auf und trank sein Glas leer. »Nachdem wir das Duo zu Schlagzeilen verarbeitet haben, machen wir uns an den Irren, der hier die Polizeioffiziere zusammenknallt.«

      »’ne ulkige Kiste, Boß, daß wir im Grund für die Polizei arbeiten«, meinte Joe.

      »Ich kann die Brüder ja verstehen.« Rickman ging zum Ausgang der Hotelbar. »Sie haben keine ruhige Minute mehr und können praktisch nicht mehr arbeiten. Bei uns in den Staaten ist es doch auch so. Sobald mal ein Cop draufgegangen ist, konzentriert sich alles auf unsere Szene. Man kommt einfach nicht mehr zur Ruhe.«

      Die drei Männer trennten sich in der Halle des kleinen Hotels. Joe und Will fuhren in ihre Zimmer, um ihre Ausrüstung zu holen. Ihr Boß Rickman blieb in der Halle zurück, warf sich in einen Sessel und zündete sich eine Zigarette an. Er dachte immer wieder an Lady Simpson, die ihn mit ihrem Pompadour so zielsicher bearbeitet hatte. Er dachte aber vor allen Dingen an Butler Parker, der seine beiden Mitarbeiter mit dem Regenschirm außer Gefecht gesetzt hatte. Laut Benny Waiden war dieser Butler die eigentliche Schlüsselfigur.

      Joe und Will kamen zurück. Die drei Männer verließen die Hotelhalle und übersahen einen seriösen, schätzungsweise sechzig Jahre alten Herrn. Dieser Mann hielt sich straff, schien pensionierter Militär zu sein und strahlte Autorität aus. Der Gast verließ ebenfalls die Halle und beobachtete vom Eingang aus, wie die drei Reisenden aus den USA in ein Taxi stiegen. Als es losfuhr, löste sich vom Straßenrand ein zweiter Wagen, der die Verfolgung des Taxis aufzunehmen schien.

      Der seriöse Herr ging zurück in die Hotelhalle und verschwand in einer Telefonzelle. Er wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer und nannte seinen Namen.

      »Ich habe eine erste Nachricht für Sie, Mr. Parker«, sagte er dann, »Mr. Rickman und seine beiden Begleiter haben gerade ihr Hotel verlassen. Meiner Schätzung nach fahren sie zu Ihnen nach Shepherd’s Market. Die beiden Begleiter waren vorher kurz oben in ihrem Zimmer und kamen mit umgeschnallten Schulterhalftern zurück. Das konnte ich deutlich ausmachen. Sie wissen, für so etwas habe ich einen Blick.«

      »Vielen Dank für Ihre äußerst rege Aufmerksamkeit, Mr. Pickett«, erwiderte der Butler in seiner höflichen Art, »ich kann davon ausgehen, daß die drei Männer auch weiterhin unter Beobachtung stehen?«

      »Natürlich, Mr. Parker«, gab Horace Pickett zurück, »ein früherer Schüler von mir folgt dem Trio. Er wird Sie umgehend anrufen, sobald die Dinge konkret werden.«

      »Ich darf mich auch in Myladys Namen zutiefst bedanken«, erklärte der Butler, »darf ich Ihnen noch mal raten, ungemein vorsichtig zu sein? Man hat es im Grund mit drei sogenannten Berufsmördern und Killern zu tun.«

      »Ich werde schon aufpassen, Mr. Parker«, lautete Picketts Antwort, »ich gehe jetzt rüber nach Soho und streckte dort meine Fühler aus. Wissen Sie, eigentlich bedaure ich diese drei Kerle aus den Staaten. Die haben ja keine Ahnung, auf was sie sich da einlassen!«

      *

      »Mann, ist das eine Bruchbude«, stellte Mike Rickman abfällig fest und musterte das langgestreckte Fachwerkhaus, das den Abschluß des kleinen, intim gehaltenen Platzes bildete. Rechtwinklig dazu, links und rechts, schlossen sich weitere Fachwerkbauten an, die den Platz säumten.

      »So was sollte man in die Luft sprengen«, sagte Joe amüsiert, »die Tür wird entsprechend sein.«

      »Und das Schloß stammt bestimmt noch aus der Steinzeit«, fügte Will hinzu, »gebt mir eine Minute, dann wird’s wie geölt aufgehen.«

      Die drei Besucher aus den Staaten hatten das Taxi weit vor Shepherd’s Market verlassen und waren zu Fuß weitergegangen. Sie standen vor dem Platz, der einen stillen, fast oasenhaften Eindruck machte. Vom üblichen Verkehrslärm war hier nichts mehr zu vernehmen.

      »Wir nehmen die linke Häuserseite«, ordnete Rickman an, »die Leute dürften alle schon in den Betten sein.«

      Sie konnten nicht wissen, daß diese Häuser Bestandteile des Hauptbaus waren und nicht bewohnt wurden. Sie alle standen untereinander in Verbindung, was jedoch nur Eingeweihte wußten. Aus Gründen der Sicherheit waren diese Fachwerkhäuser nicht vermietet worden. Im Lauf der Zeit fanden sich hier immer wieder Gangster aller Schattierungen ein, die eine Gefahr für mögliche Mieter dargestellt hätten.

      Rickman hatte inzwischen den überdachten Vorbau des Haupthauses erreicht und trat zur Seite. Will, der Spezialist für Türschlösser aller Art, schaute sich das Schloß an und lächelte überlegen. Er hatte die Lage richtig eingeschätzt. Dieses Schloß stammte tatsächlich noch aus der Steinzeit. Es zu öffnen, war für ihn nur ein Klacks.

      Rickman und Joe hatten inzwischen ihre Schußwaffen gezogen und schraubten die unvermeidlichen Schalldämpfer auf. Ihr Plan war einfach. Nach dem Öffnen der Tür wollten sie sich ins Haus stehlen und die beiden Insassen, nämlich Agatha Simpson und Josuah Parker, schlicht ermorden. Danach wollten sie Feuer legen, um Spuren zu verwischen. Nach dieser Methode hatten sie bereits drüben in den Staaten oft gearbeitet.

      »Wie sieht’s aus?« erkundigte sich Mike Rickman, als Will noch immer am Schloß herumbastelte.

      »Ich hab’s gleich, Boß«, erwiderte Will, dem bereits leichter Schweiß auf der Stirn stand. Er konnte sich nicht erklären, warum das Schloß sich nicht öffnen ließ. Normalerweise hätte er die Tür längst aufdrücken müssen.

      »Nur nichts überstürzen«,

Скачать книгу