Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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der kleinen Stadt Stockton herrschte schon am frühen Morgen reges Leben. Seit sich der Arbeitstrupp der Telegraph Union dort niedergelassen hatte, war neuer Betrieb in die Ansiedlung gekommen.

      Die Männer hatten bis hierher die Leitungen verlegt und saßen nun tatenlos herum. Kein Wunder, daß der Rod Moon Saloon schon in aller Frühe fast überfüllt war. Wo sollten sich die Männer auch sonst aufhalten. Der Lohn war ihnen garantiert worden, also nutzte man die Gelegenheit aus, sich die Gurgel gründlich zu spülen. Die Folge war, daß die Dollars bedeutend schneller dahinschwanden, als in den Tagen, da die Männer arbeiten mußten. Aber darüber machten sie sich nicht allzuviel Sorgen, sie wußten ja, daß Steve Burton pünktlich zahlte.

      Die Schwingarme der Pendeltür wurden aufgestoßen, und der Vormann des Arbeitstrupps, Frank Tucker, betrat die Schenke. Er war ein großer Mann mit verschlossenem Gesicht, in dem ein waches Augenpaar funkelte. Tucker war wie Burton aus dem Osten gekommen. Für ihn gab es nur eines: die Arbeit.

      Das tatenlose Herumsitzen in der Stadt machte ihn krank. Er wartete dringend darauf, daß Burton neue Anweisungen für die kommende Arbeit erteilte, und hatte schon eine ganze Weile nach der Postkutsche Ausschau gehalten.

      Lärm, Rauch und Alkoholdunst quollen ihm im Schankraum entgegen. Die Männer des Arbeitstrupps überschütteten ihn mit Fragen, wie und wann es endlich weiterginge.

      Tucker zuckte ratlos die Schultern.

      »He, denk daran, daß heute Zahltag ist«, quakte die Stimme eines ungeschlachten Hünen, der sich mit seiner hornigen Rechten an die Kehle faßte, »der Durst wird von Tag zu Tag schlimmer, in diesem Nest. Vielleicht macht es auch die Nähe des Salzsees…«

      Die anderen lachten bellend.

      Tucker warf einen forschenden Blick in den Hintergrund des Raumes, wo sich drei Männer mit dem Rücken gegen die Theke räkelten.

      Es war die Moris-Bande.

      Jeff Calligan machte ein verkniffenes Gesicht; die Schußwunde, die der Missourier ihm beigebracht hatte, quälte ihn scheußlich.

      Moris wandte den Kopf dem Barkeeper zu. »Drei!« schnarrte er.

      Eilfertig füllte der Mann die Gläser und schob sie über den Schanktisch.

      »Und was wird jetzt?« wollte Mc-Lean wissen.

      »Ich muß zusehen, daß ich dem

      Greenhorn die Gäule andrehen kann«, erklärte Moris leise.

      »Wir müssen versuchen, mit ihm allein zu sprechen.«

      »Weshalb?«

      »Weil es nicht ausgeschlossen ist, daß man hier in der Stadt auch das Brandzeichen des Mestizen kennt«, schnarrte McLean.

      »Keine Sorge«, antwortete Moris und machte dem herankommenden Vorarbeiter Platz.

      »Nehmen Sie einen Drink mit!« rief er Tucker zu. In der Stimme des Tramps lag eine verdächtige Freundlichkeit.

      Tucker blickte bei dieser Frage erstaunt auf. Er hatte die drei Männer bisher noch nicht in der Stadt gesehen. Sei gefielen ihm nicht sonderlich, aber er wußte ja, daß man hier im Westen mit anderen Maßstäben rechnen mußte.

      Daher gab er nur kurz zurück: »Einverstanden.«

      Moris beobachtete den Mann von der Telegraph Union mit lauernden Blicken, dann forschte er vorsichtig: »Schwierigkeiten, Mister.«

      Tucker wandte sich um; in seinem Gesicht war eine merkliche Abwehr. »Wie kommen Sie darauf?«

      »Vielleicht kann ich helfen?« wich der Bandit aus.

      Tucker blickte ihn forschend an. »Ich wüßte nicht wie Sie uns helfen könnten.«

      »Was brauchen Sie?« Moris lehnte sich ruckartig vor.

      »Pferde!« entfuhr es dem Vorarbeiter. »Die scheinen hier in diesem Land direkt Mangelware zu sein. Und wenn mal einer einen Gaul verkaufen will, verlangt er einen Irrsinnspreis.«

      Moris überlegte blitzschnell. Hier war die günstige Gelegenheit, ein Käufer, der nicht viel fragen würde. Ein häßlicher Plan tauchte in ihm auf: Vielleicht gelang es ihm, hier seine beiden Kumpane McLean und Calligan abzuhängen. Nun, man würde ja sehen. Hauptsache war, daß der Mann von der Telegraph Union noch heute die Pferde kaufte.

      »Pferde? Da könnte ich Ihnen helfen. Sie haben Glück. Schon morgen wäre ich nicht mehr in der Stadt gewesen. Und ich glaube, daß wir uns über den Preis nicht raufen werden.«

      Tucker war sofort wach. »Wann können Sie liefern?«

      »In etwa drei Stunden.«

      »Well, am Ende der Mainstreet ist unser Camp.«

      Wenige Stunden später waren die beiden handelseinig geworden.

      Mit gierigen Blicken hatten Jeff Calligan und McLean zugesehen, wie Moris das Geld einstrich. Ahnten die beiden, was ihr ›Boß‹ im Schilde führte? Keinen Moment ließen sie ihn aus den Augen.

      Kaum waren die drei wieder auf der Mainstreet, als Calligan schon seinen Anteil forderte.

      »Du wirst abwarten können«, zischte Moris, »bis wir allein sind, Dummkopf!«

      »Ich will meinen Anteil!« fauchte Calligan.

      »Bring den Burschen zur Vernunft«, forderte Moris McLean auf.

      Der schmalgesichtige Alabama-Mann schüttelte den Kopf. »No!«

      »Weshalb nicht?«

      »Jeff hat recht. Auch mir paßt es nicht, daß sich unsere Bucks noch in deiner Tasche befinden«, meinte Mc-Lean, und seine Hände glitten wie zufällig über seinen Coltgriff.

      Das Gesicht des Bandenchiefs wurde eckig und sein Mund strichdünn, als er wütend zischte: »Nimm die Pfoten von der Bleispritze, Jim!«

      Der stieß eine blecherne Lache aus. »Hast du gehört, Jeff? Der große Boß denkt nur an sich. Paß auf, er wird uns mit ein paar armseligen Dollars abfinden, und morgen früh ist er aus der Stadt verschwunden. Genauso, wie er es damals in Lamberty gehalten hat.«

      »Ihr Hohlköpfe.«

      Moris waf ihm einen unergründlichen Blick zu.

      Die beiden Banditen machten saure Gesichter.

      »Wir verlieren nur Zeit«, erklärte Moris heiser. »Du, Jeff, gehst zum Doc und läßte dir einen richtigen Verband anlegen, anschließend kommst du in den Saloon.«

      Calligan wollte aufbegehren, aber der Boß stieß seinen Colt ins Halfter und zischte: »Vorwärts, Mensch!«

      Für einen Moment kroch über Calligans Gesicht ein verzerrtes Grinsen. Doch als er den harten Blick des Bandenführers sah, senkte er den Kopf und wandte sein Pferd.

      Die Zurückgebliebenen blickten ihm nach, bis er in einer Seitenstraße verschwunden war.

      Eine höhnische

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