Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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in sich zusammen.

      Die Rückführung in sein Elendsquartier hatte den Verbrecher völlig niedergeschmettert. Sein kaum verheiltes schweres Magengeschwür brach wieder aus, und in den folgenden Tagen schleppte sich der Sträfling Nummer 77, von dem jeder wußte, daß er in Kürze gehängt werden würde, wie ein Skelett durch die Korridore, wenn er zu seinem viertelstündigen Rundgang geführt wurde.

      Wie ein Schatten folgte ihm ständig in drei Yards Abstand der schwarze Wächter.

      Fünf Tage war Hardac wieder in der Anstalt, als er morgens erfuhr, daß Richter Jeffries gekommen sei und am frühen Nachmittag die Verhandlung, deren Urteil ja bereits feststand, gegen ihn führen würde.

      Hardac hörte die Worte des neuen weißen Chief Sergeanten wie aus weiter Ferne.

      Als er wieder auf seiner Pritsche kauerte, brach ihm plötzlich der Schweiß aus allen Poren.

      »Er verurteilt mich zum Tode. Und dann werden Sie mich hinten auf dem Hof hängen…«

      Plötzlich sprang er auf und rannte wie ein wildes Tier auf und ab.

      Den Napf mit dem Essen rührte er nicht an.

      Um zehn nach zwölf holte Mitchell ihn zum Rundgang ab.

      Was hätte der todgeweihte Sträfling 77 wohl geantwortet, wenn ihm jetzt, in diesen hoffnungslosen Minuten, jemand gesagt hätte, daß er in genau zwölf Minuten das Rad seines Geschickes noch einmal herumwerfen könnte und würde? Daß er all dies, was er vor sechsundvierzig Tagen schon einmal getan hatte, noch einmal tun würde…

      Sam Mitchell war nicht der Mann, der den vom Kommandanten vermuteten tödlichen Haß auf den Sträfling Nummer 77 hatte.

      Das Herz des schwarzen Mannes war nach wie vor voll von Mitleid mit dem unseligen weißen Mann.

      Er führte ihn durch den Hof, blieb hinter ihm, und als sie beim dritten Rundgang die hintere Hofecke erreichten, die von keinem Fenster eingesehen werden konnte, glaubte der Gefangene plötzlich nicht recht zu hören.

      »Geh langsam. Da links neben dem grauen Stein liegt ein Stück Brot!« raunte es hinter ihm.

      Hardac hielt auf den Stein zu, bückte sich und nahm das Brot an sich.

      Damned, er hatte gar keinen Hunger!

      Als er sich umwandte, sah er in das breite grinsende Gesicht des Negers.

      Blitzartig zuckte ein höllischer Gedanke durch den Schädel des Verbrechers.

      Und schon setzte er ihn in die Tat um.

      Er riß den Fuß hoch – und der große Armee-Revolver flog dem Wächter aus der Hand.

      Hardac warf sich auf die Waffe, fuhr zur Seite – und hätte die Eile gar nicht nötig gehabt, denn der langsam denkende schwarze Mann stand ganz steif da und starrte ihn nur aus großen, nicht begreifenden Augen an.

      Hardac stieß den Colt vor.

      »Vorwärts, Nigger, jetzt wirst du hinter mir her gehen. Und zwar genau drei Yards, wie immer. Du wirst die rechte Hand etwas nach vorn halten, daß es aussieht, als ob du den Colt bereithieltest. Du führst mich zum Außenhof! Und hör genau zu, Wollschädel. Ich halte den Revolver hier links unter meiner Jacke auf dich gerichtet. Bei der geringsten verdächtigen Geste jage ich dir sechs glühende Bleistücke in den Bauch! Hast du begriffen?«

      Mitchell schluckte. Er hatte begriffen, yeah, das hatte er begriffen.

      Hardac ging vorwärts. Mit leicht gesenktem Kopf wie immer.

      Und der Schwarze folgte ihm.

      Das erste Tor zum Steinbau wurde von Mitchell geöffnet.

      Hardac hatte sich etwas zur Seite gestellt. Dann ging er voran. Immer so, daß er die Hand mit dem Revolver auf den Neger gerichtet hielt.

      So kamen sie durch zwei Korridore bis zum Tor des weiten Außenhofes.

      »Vorwärts!« knurrte Hardac. »Schließ auf!«

      Der Schwarze stammelte: »Ich kann nicht. Kommandant mich bestrafen werden. Einsperren, erschießen…«

      »Erschossen wirst du von mir, Blackboy, und zwar sofort, wenn du nicht gleich aufschließt!«

      Mitchell gehorchte und öffnete das Tor mit zitternden Händen.

      Er war zu sehr von seiner Lage beeindruckt, als daß ihm irgendein rettender Gedanke hätte kommen können.

      Sie überquerten den breiten Sandplatz.

      Hardac zischte: »Du sagst dem Kerl vorn am Haupttor, daß ich Zimmermann wäre und vorn am Corral zu arbeiten hätte. Laß dir ein Gewehr geben. Wenn du es jedoch durchlädst, schieße ich sofort!«

      Das Unfaßliche geschah:

      Der Posten nahm ein Gewehr aus dem Waffenständer und reichte es dem Neger. Dann öffnete er schweigend das Tor.

      Der gebeugte Sträfling Nummer 77 war doch nur ein Häufchen Unglück in seinen Augen. Ein Verlorener, ein toter Mann.

      Hardac sog die Luft vorm Tor ein.

      »Vorwärts, zum Corral hinüber!« zischte er dem Schwarzen zu.

      Der Neger folgte ihm.

      Hardac ging so, daß er das Gewehr beobachten konnte. Seine Beine zitterten, schweißnaß klebte ihm das graue Hemd und auch die Drillichjacke am Leib.

      Dann waren sie am Corral.

      Hardac schob sich zur Seite, und als sie die ersten Pferde erreicht hatten, nahm er den Revolver nach vorn.

      »Das Gewehr!« befahl er.

      Mitchell reichte ihm die Winchester.

      »Und jetzt ziehst du deine Jacke aus!«

      Der Schwarze gehorchte.

      Hardac klemmte die Jacke unter den linken Arm, dann suchte er mit eiskaltem Nerv zwei gute Pferde aus, schwang sich auf den Rücken des einen und wandte sich dann um.

      Der Schwarze sah ihn aus weiten Augen an.

      »Mister…«

      Aber schon brüllte der große Revolver auf.

      Der Neger wankte zurück und sackte dann zwischen den Pferden nieder.

      Hardac stieß einen heiseren Schrei aus und trieb die beiden Pferde aus dem Corral.

      In mörderischem Galopp sprengte er nach Norden davon.

      Der Trupp des Wachpersonals, der ihm zehn Minuten später folgte, ritt der Hölle entgegen.

      Jack Hardac schoß zwei der fünf Reiter aus dem Hinterhalt von den Gäulen.

      Die anderen drehten zunächst ab, griffen dann den Flüchtling in

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